Hoffnung für Wildtiere – neues Zentrum Al Ma’wa in Jordanien
VIER PFOTEN Schweiz hat eine gute Nachricht für Tierfreunde anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober: sieben Löwen, zwei Tiger und ein Braunbär haben eine neues, artgemässes Zuhause im Wildtierschutzzentrum Al Ma’wa nahe der der jordanischen Hauptstadt Amman gefunden.
Vorausgegangen war in den letzten Tagen ein aufwändiger Transfer. Doch Ende gut, alles gut: Die neuen Bewohner sind heil angekommen und dabei, sich an ihre neuen Gehege gewöhnen.
Hilfe für Tiere in Not
Neun Gehege der höchsten Standards wurden im Zentrum Al Ma‘wa errichtet. Den Tieren stehen dort Wiesen, Wald, Bäume und Badeteiche zum Leben zur Verfügung. Das gesamte Zentrum wird ausserdem in einer weiteren Bauphase auf 140 Hektar ausgebaut. Damit gibt es kein anderes Wildtierschutzzentrum vergleichbarer Grösse in der Region.
„Wir freuen uns sehr, dass mit dem Einzug der ersten Tiere nun der Startschuss für dieses grossartige Kooperationsprojekt gefallen ist“, sagt Heli Dungler, Präsident und Gründer von VIER PFOTEN, der den Transfer und die Eröffnung begleitet hat. „Wir haben mit der Princess Alia Foundation seit Jahren einen starken Partner hier in der Region und freuen uns, dass wir mit dem Aufbau des Al Ma’wa Wildlife Reserve nun noch mehr Tieren in Not helfen können.“
Teil der Organisation „Al Ma’wa for Nature and Wildlife“
Das neue Schutzzentrum ist Teil der Organisation Al Ma’wa for Nature and Wildlife, die von der internationalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN und der jordanischen Princess Alia Foundation ins Leben gerufen wurde. Hauptaufgabe ist neben dem Schutz der missbrauchten und geretteten Wildtiere auch Aufklärungsarbeit zur Problematik des Wildtierhandels in Jordanien. Unterstützung für das Projekt kam ausserdem vom Abu Dhabi Fund for Development (ADFD) und der Fondation 30 Millions d’Amis. Die Tiere waren bisher im Al Ma’wa New Hope Centre untergebracht, das ebenfalls Teil der Organisation Al Ma’wa for Nature and Wildlife ist.
Bildergruppe: Tierwelt – neues Zentrum Al Ma’wa in Jordanien
Grosse logistische Herausforderung
Gerade grössere Wildtiere wie Grosskatzen und Bären, die nach einem Leben in menschlicher Obhut nicht mehr in die Wildnis entlassen werden können, brauchen viel Platz und artgemässe Gehegestrukturen, um ihre natürlichen Instinkte ausleben zu können. „Es war eine riesige logistische Herausforderung, so viele Wildtiere gleichzeitig zu transferieren, aber glücklicherweise sind alle gut in ihren neuen Gehegen angekommen und erholen sich jetzt erst einmal von dem langen Transport“, berichtet Dr. Amir Khalil, Projektleiter bei VIER PFOTEN.
Ende gut, alles gut
Alle Erstbewohner des Schutzzentrums haben eine berührende Geschichte. Sie stammen teilweise aus illegaler Privathaltung, wurden in Zoos als Besucherattraktion missbraucht und fristeten ihr Dasein vor ihrer Rettung in winzigen Gehegen ohne angemessene Nahrung oder medizinische Versorgung.
Artikel von: VIER PFOTEN Schweiz
Artikelbilder: © VIER PFOTEN