A4 / Kleinandelfingen – Winterthur-Nord ZH: Richtungsgetrennter Ausbau kann realisiert werden
Die Autobahn A4 zwischen Kleinandelfingen und Winterthur-Nord wird auf vier Fahrstreifen mit definitiver Richtungstrennung und Pannenstreifen ausgebaut.
Anfang Jahr wurde das Projekt rechtskräftig und kann somit umgesetzt werden. Ende 2024 starten die ersten Vorbereitungsarbeiten, die Hauptarbeiten beginnen voraussichtlich im Mai 2025. Ende 2028 sollen die vier Spuren dem Betrieb übergeben werden.
Der 9,5 Kilometer lange Autobahnabschnitt der A4 zwischen Kleinandelfingen und der Verzweigung Winterthur Nord wurde in den Jahren 1996 beziehungsweise 2000 in Betrieb genommen. Seither hat die Verkehrslast auf diesem Autobahnabschnitt stark zugenommen. Mit nur einer Fahrspur pro Fahrtrichtung ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Der Abschnitt gilt als Engpass im Nationalstrassennetz, den das ASTRA mit dem Ausbau beheben wird.
Das Projekt lag 2016 öffentlich auf. Nach mehreren Einsprachen und Beschwerden, welche die Planung verzögert haben, wurde die Rechtskraft der Plangenehmigungsverfügung („Baubewilligung“ bei Infrastrukturprojekten des Bundes) anfangs Jahr bestätigt. Damit können die Arbeiten nun konkret geplant und ausgeschrieben werden.
Das Projekt in Kürze
Mit dem Projekt wird die Autobahn zwischen Winterthur-Nord und Kleinandelfingen von zwei auf vier Fahrstreifen inklusive Pannenstreifen ausgebaut. Zudem erhält der Abschnitt eine definitive Richtungstrennung. Für den Ausbau ist bei Andelfingen eine zusätzliche Brücke über die Thur notwendig. Zudem werden die bestehende Fahrbahn, die bestehenden Unterführungen und Überdeckungen instandgesetzt und die Entwässerungsanlagen sowie die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung den heutigen Standards angepasst. Weiter werden für den besseren Lärmschutz die Erdwälle auf der Ostseite wiederhergestellt. Für die Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten sowie die Kompensation von Ackerflächen sind entsprechende Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen vorgesehen. Zusätzlich werden Bäche revitalisiert und Waldränder aufgewertet. Die Hauptarbeiten beginnen voraussichtlich 2025 und sollen bis voraussichtlich Mitte 2028 abgeschlossen sein. Die für das Projekt veranschlagten Kosten betragen rund 350 Millionen Franken.
Der Ausbau der A4 wird den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit im Abschnitt erhöhen. Ein guter Verkehrsfluss auf der Autobahn ist eine wirksame Massnahme gegen Ausweichverkehr. Dieser Ausweichverkehr wird sich wieder auf die Autobahn verlagern, womit auch die Verkehrssicherheit auf dem nachgelagerten Strassennetz erhöht wird. Zudem stellt der Ausbau die Resilienz der A4 im Abschnitt sicher: Sie muss künftig für Unterhaltsarbeiten (Mäh- und Reinigungsarbeiten) nicht mehr komplett gesperrt werden.
Minimale Verkehrseinschränkungen
Während der gesamten Bauzeit stehen dem Verkehr zwei Fahrspuren zur Verfügung. Während des Baus der neuen Fahrspuren wird der Verkehr über das bestehende Trassee geführt; bei der anschliessenden Instandsetzung des bestehenden Trassees über die neu erstellten Fahrspuren. Für einzelne Arbeiten sind Sperrungen der Autobahn aber unumgänglich. Über Verkehrsbeeinträchtigungen während der Bauzeit wird das ASTRA rechtzeitig informieren.
Das ASTRA informiert vor Ort
Es ist dem ASTRA ein wichtiges Anliegen, über die Bauarbeiten zu informieren. Hierfür wird von Juni bis Oktober 2024 ein Infopavillon durch die Gemeinden, Hettlingen, Henggart, Adlikon, Andelfingen sowie Kleinandelfingen touren. Ab Baustart im Mai 2025 liefert das Besucherzentrum in der ehemaligen Turmuhrenfabrik bei der Weinlandbrücke in Andelfingen spannende Einblicke ins Gesamtprojekt.
Ein Projekt mit langer Vorgeschichte
Basis für den Bau der Autobahn durchs Zürcher Weinland bildet das übergeordnete Projekt, das 1973 vom Bundesrat genehmigt wurde. Nach jahrelangem politischem Widerstand der Anliegergemeinden wurde die A4 1996 (Abschnitt Henggart–Anschluss Winterthur Nord) respektive 2000 (Abschnitt Henggart–Kleinandelfingen) dem Verkehr übergeben. 2010 wurde die richtungsgetrennte, vierspurige Miniautobahn zwischen Flurlingen und Kleinandelfingen eröffnet, der Abschnitt von Kleinandelfingen bis zum Anschluss Winterthur Nord blieb zweispurig.
Weiterführende Informationen: www.weinlandautobahn.ch
Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA
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