Natur, Geschichte und Legenden: Der Grosse Sankt Bernhard Pass im Wandel der Zeit

Der Grosse Sankt Bernhard Pass, einer der ältesten und bekanntesten Alpenpässe, verbindet das schweizerische Wallis mit dem italienischen Aostatal. Mit einer Höhe von 2.469 Metern über dem Meeresspiegel ist er nicht nur ein beeindruckendes Naturdenkmal, sondern auch ein Ort von historischer und kultureller Bedeutung. Seit Jahrtausenden nutzen Reisende diesen Pass, um die Alpen zu überqueren, und er hat im Laufe der Zeit viele Geschichten und Legenden hervorgebracht.

In diesem Artikel werden wir die faszinierende Geschichte, die geographische Bedeutung und die kulturellen Aspekte des Grossen Sankt Bernhard Passes erkunden.




1. Geographische Lage und Bedeutung

Der Grosse Sankt Bernhard Pass liegt in den westlichen Alpen und bildet die Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Er ist Teil der Penninischen Alpen und bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Gipfel und Täler. Der Pass ist nach dem heiligen Bernhard von Menthon benannt, der im 11. Jahrhundert ein Hospiz gründete, um Reisenden Schutz und Unterkunft zu bieten. Diese geografische Lage machte den Pass zu einem wichtigen Handels- und Verkehrsweg, der Nord- und Südeuropa miteinander verbindet.


Hospiz auf dem Grossen St. Bernhard

2. Eine Reise durch die Geschichte

Die Geschichte des Grossen Sankt Bernhard Passes reicht weit zurück. Bereits in der Bronzezeit nutzten Menschen diesen Weg, um die Alpen zu überqueren. Die Römer erkannten die strategische Bedeutung des Passes und bauten eine Strasse, die als Via Francigena bekannt wurde. Diese Strasse verband Rom mit Canterbury und war ein wichtiger Pilgerweg im Mittelalter.

Im Jahr 1800 überquerte Napoleon Bonaparte den Pass mit seiner Armee während seines Italienfeldzugs. Diese historische Begebenheit ist ein Zeugnis für die strategische Bedeutung des Passes in der europäischen Geschichte. Heute erinnert ein Denkmal an Napoleons Überquerung und zieht zahlreiche Besucher an.


Napoleon Bonaparte

3. Das Hospiz des Heiligen Bernhard

Das Hospiz auf dem Grossen Sankt Bernhard Pass wurde im 11. Jahrhundert von Bernhard von Menthon gegründet. Es diente als Zufluchtsort für Reisende, die die gefährliche Alpenüberquerung wagten. Die Augustiner-Chorherren, die das Hospiz betreiben, sind bekannt für ihre Gastfreundschaft und ihre Bemühungen, Reisenden in Not zu helfen.

Berühmt sind auch die Bernhardinerhunde, die im Hospiz gezüchtet wurden. Diese Hunde wurden ursprünglich als Rettungshunde eingesetzt, um verschollene Reisende im Schnee zu finden. Der bekannteste Bernhardiner war Barry, der im 19. Jahrhundert lebte und angeblich über 40 Menschen rettete.

4. Der Pass im Wandel der Zeit

Mit der Eröffnung des Grossen Sankt Bernhard Tunnels im Jahr 1964 hat sich die Bedeutung des Passes verändert. Der Tunnel ermöglicht eine ganzjährige Überquerung der Alpen und hat den Verkehr auf dem Pass erheblich reduziert. Dennoch bleibt der Pass ein beliebtes Ziel für Touristen, Wanderer und Geschichtsinteressierte.

Im Sommer zieht der Pass zahlreiche Wanderer an, die die spektakuläre Landschaft und die frische Alpenluft geniessen möchten. Im Winter ist der Pass aufgrund der Schneeverhältnisse oft geschlossen, aber das Hospiz bleibt geöffnet und bietet Skitouren und Schneeschuhwanderungen an.

5. Flora und Fauna

Die Umgebung des Grossen Sankt Bernhard Passes ist reich an Flora und Fauna. Die alpinen Wiesen sind im Sommer mit einer Vielzahl von Blumen bedeckt, darunter Enzian, Alpenrosen und Edelweiss. Diese Pflanzen haben sich an die rauen Bedingungen der Alpen angepasst und tragen zur einzigartigen Schönheit der Region bei.

Die Tierwelt rund um den Pass ist ebenso vielfältig. Steinböcke, Murmeltiere und Adler sind in den höheren Lagen häufig zu sehen. Die Bernhardinerhunde des Hospizes sind eine besondere Attraktion und ziehen viele Besucher an, die mehr über ihre Geschichte und ihre Rolle als Rettungshunde erfahren möchten.

6. Kulturelle Bedeutung und Legenden

Der Grosse Sankt Bernhard Pass ist nicht nur ein geographischer Übergang, sondern auch ein kultureller Knotenpunkt. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich zahlreiche Legenden und Geschichten um den Pass entwickelt. Eine der bekanntesten Legenden ist die des heiligen Bernhard, der Reisende vor den Gefahren des Passes schützte.

Der Pass hat auch Künstler und Schriftsteller inspiriert. Der britische Dichter Lord Byron besuchte den Pass im 19. Jahrhundert und beschrieb seine Eindrücke in seinen Werken. Die dramatische Landschaft und die reiche Geschichte des Passes haben viele kreative Köpfe angezogen.

7. Der Grosse Sankt Bernhard heute

Heute ist der Grosse Sankt Bernhard Pass ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt. Die Kombination aus atemberaubender Natur, reicher Geschichte und kultureller Bedeutung macht den Pass zu einem einzigartigen Erlebnis. Besucher können das Hospiz besichtigen, die Bernhardinerhunde kennenlernen und die spektakuläre Landschaft erkunden.

Der Pass ist auch ein wichtiger Ort für den interkulturellen Austausch. Jedes Jahr finden hier Veranstaltungen und Treffen statt, die Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammenbringen. Diese Begegnungen fördern das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen den Nationen.



8. Fazit

Der Grosse Sankt Bernhard Pass ist weit mehr als nur ein geographischer Übergang. Er ist ein Ort voller Geschichte, Kultur und natürlicher Schönheit. Von den frühen Reisenden der Bronzezeit bis zu den modernen Touristen hat der Pass unzählige Menschen inspiriert und beeindruckt. Seine Bedeutung als Verbindung zwischen Nord und Süd, als Zufluchtsort für Reisende und als kultureller Knotenpunkt macht ihn zu einem faszinierenden Ziel für alle, die die Alpen und ihre Geschichte entdecken möchten.

In einer Welt, die sich ständig verändert, bleibt der Grosse Sankt Bernhard Pass ein Symbol für Beständigkeit und Gastfreundschaft. Er erinnert uns daran, dass die Reise oft genauso wichtig ist wie das Ziel und dass die Begegnungen, die wir auf dem Weg machen, unser Leben bereichern können.

 

Quelle: Polizei.news Redaktion
Titelbild: Symbolbild © Hagai Agmon-Snir – CC BY-SA 4.0 / Wikipedia
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