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Macht der Öko-Putsch gegen die Glühbirne uns krank?

28.08.2012 |  Von  |  News

Am 1. September ist es soweit: Dann ist der Verkauf von Glühbirnen in der EU endgültig verboten. Statt warmes, harmloses und billiges Glühbirnen-Licht dürfen die Verbraucher dann nur noch kaltes, teures und giftiges Sparlampenlicht anknipsen. Auch in der Schweiz wird mit dem angeblichen „Klima-Killer“ Glühbirne Schluss gemacht.

Deutsche Verbraucher, die in Geschäften des Nicht-EU-Landes Schweiz nach dem traditionellen kugeligen Lichtspender fahnden, werden sich enttäuscht sehen: Denn auch hierzulande wurde die Glühbirne schrittweise abgeschafft – im Gleichmarsch mit der EU.

Dabei  hielt sich der Schweizer Bundesrat sogar an den Brüsseler Zeitplan: Erst erfolgte Anfang 2009 das Aus für die 100-Watt-Birnen, dann verschwanden 2010 die 75 Watt-Birnen aus den Regalen, schliesslich traf es 2011 die 60 Watt-Birnen und jetzt zum 1. September Glühbirnen mit 40 Watt oder weniger Leistung.

Argumente gegen Glühbirnen-Verbot

Seriöse Kritiker monieren, dass es ein schlechter Tausch ist, den eine sonderbare Allianz aus selbsternannten „Klimaschützern“, Lampen-Lobbyisten und EU-Bürokraten 500 Millionen europäischen Verbrauchern da eingebrockt hat. Viele Argumente lassen sich nämlich gegen das Glühbirnen-Verbot anführen: Nicht nur geht ein Stück lebensweltlicher Kultur verloren, sondern vor allem bedeutet die Pflicht zur Sparlampe auch einen Angriff auf die Gesundheit und Lebensqualität.

Vorsicht Vergiftung/Krebs

Kompaktleuchtstofflampen enthalten jede Menge Giftstoffe wie Quecksilber. Dieses wird frei, wenn Leuchtstofflampen zerbrechen. Eine potenzielle gesundheitliche Gefahr existiert nicht nur für Verbraucher, sondern auch für Arbeiter, die mit der Herstellung oder Entsorgung von Sparlampen zu tun haben. Ausserdem setzen Energiesparlampen bei Betrieb giftige Dämpfe wie Phenol frei. Der Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein.

Augenschäden

Dem Sparlampenlicht fehlt der Dunkelrot- und Nah-Infrarot-Bereich, dafür ist Blau stark überrepräsentiert. Kritiker wie der Heidelberger Humanmediziner Alexander Wunsch warnen vor langfristigen schweren Augenschäden durch das Sparlampenlicht bis hin zur Erblindung.

Hormonelle Störungen

Künstliches Licht, das stark von natürlichem Licht abweicht, kann den Hormonhaushalt stark beeinflussen. Der hohe Blauanteil im Energiesparlicht kann zu hormonell gesteuerten Stress- und Belastungsreaktionen führen.

Schlafstörungen

Licht mit hohem Blauanteil unterbindet die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Demnach kann der Einsatz bestimmter Energiesparlampen am Abend zu Schlafstörungen führen, wie Schlafforscher bestätigen.

Beeinträchtigung des psychischen Wohlbefindens

Licht hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Stimmungslage und unser seelisches Wohlbefinden. Es spielt sehr wohl eine Rolle, welcher Art Licht wir uns aussetzen. Während Glühlampen-Licht als „warm“ und vergleichsweise „natürlich“ empfunden wird, erscheint Sparlampenlicht als „kalt“ und „künstlich“. Mediziner bescheinigen dem Sparlampenlicht sogar, psychische Schäden zu verursachen.

Wohnlichkeit/Behaglichkeit adé

Die Energiespar-Lampen bringen „Garagen“-Atmosphäre in die Wohnstuben. Ein gemütliches Essen oder ein romantisches Dinner zu zweit beim kalten Licht einer Energiespar-Funzel? Keine prickelnde Vorstellung

Gängelung der Verbraucher

Das Glühbirnen-Verbot wurde von oben bürokratisch verordnet und durchgesetzt – die Konsumenten wurden erst gar nicht gefragt. Das Verbot ruft zu allem Überfluss behördliche Schnüffler („Öko-Spitzel“) auf den Plan, welche die Durchsetzung des Verbots überwachen sollen.

Geringer Nutzen

In Sachen Haltbarkeit und Sparsamkeit schneiden Energiesparlampen im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen keineswegs überzeugend ab, entsprechende Behauptungen sind also mit Vorsicht zu geniessen. Die Beleuchtung spielt beim Gesamt-Energieverbrauch eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Umso fragwürdiger, ausgerechnet hier mit rigorosen – zudem kontraproduktiven – Verboten aus vermeintlich ökologischen Gründen anzusetzen.

 

Tipp zur Vertiefung des Themas: „Bulb Fiction – Die Lüge von der Energiesparlampe.“ Dokumentarfilm, 90 Min. Buch und Regie: Christoph Mayr.
Oberstes Bild: © Feng Yu – shutterstock.com