Facebook-Sucht: Insomniacs besonders betroffen
von Samuel Nies
Eine neue Sichtweise auf Facebook-Sucht hat jetzt die University of California in Irvine aufgetan. Einer Studie zufolge sollen viele Menschen auf Facebook deswegen aktiv sein, weil sie nicht schlafen können – nicht, weil es so interessant ist.
„Wer weniger Schlaf bekommt, ist offener für Ablenkungen“, erklärt Studienleiterin Gloria Mark, Informatik-Professorin an der University of California, Irvine. Als solche sind Online-Aktivitäten in sozialen Medien ideal, wie eben auf Facebook. „Es ist seicht, es ist einfach und man ist müde.“
Schlechte Stimmung aufbessern
Studien zu Technikfolgen auf den Schlaf gibt es viele. „Wir haben es anders herum gemacht: Wir haben uns angesehen, wie die Schlafdauer die Nutzung von Informationstechnologien beeinflusst“, so Mark. Ihr Team hat dazu über den Zeitraum von einer Woche Daten von 76 Studenten gesammelt, die neben deren Schlafverhalten die Nutzung von Smartphone und Computer erfasst hat. Die Ergebnisse bestätigen nicht nur, dass Schlafmangel schlecht für die Laune und Produktivität ist, sondern Nutzer auch auf Facebook treibt.
Konkret hat die Studie grosses Augenmerk auf das Schlafdefizit gelegt – also die Frage, wie viel weniger die Teilnehmer geschlafen haben als eigentlich gut für sie wäre. So hat sich Marks zufolge ein direkter Zusammenhang zwischen chronischem Schlafmangel, immer schlechterer Laune und immer grösserer Abhängigkeit von Surfen auf Facebook herauskristallisiert. Wer weniger geschlafen hat, wechselt zudem öfter zwischen verschiedenen Bildschirmen hin und her, was ebenfalls für eine grössere Ablenkbarkeit spricht.
Die Ergebnisse der Studie mit 42 Teilnehmerinnen und 34 Teilnehmern werden im Mai im Rahmen der ACM Conference on Human Factors in Computing Systems 2016, einer führenden Konferenz zur Interaktion von Mensch und Computer, näher vorgestellt. Erkenntnisse darüber, wie sich Schlafmangel auf das Nutzerverhalten auswirkt, könnten helfen, Technologien und Produkte zu entwickeln, die besser auf die Bedürfnisse übermüdeter Nutzer eingehen.
Artikel von: pressetext.redaktion
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