Stadt Bern BE: Mutmasslicher Enkeltrickbetrüger angehalten
Die Kantonspolizei Bern hat am Mittwoch in Bern einen mutmasslichen Enkeltrickbetrüger angehalten. Der Mann konnte nach einer entsprechenden Meldung aus der Bevölkerung bei einer vorgetäuschten Geldübergabe festgenommen werden.
Der 21-Jährige wurde durch die zuständige Staatsanwaltschaft in Haft genommen. Weitere Ermittlungen sind im Gang.
Am Mittwoch, 17. Oktober 2018, kurz nach Mittag, meldete ein Bürger bei der Kantonspolizei Bern, dass er womöglich soeben von einem Enkeltrickbetrüger angerufen worden sei. So habe ihn ein hochdeutsch sprechender Mann kontaktiert, der sich als angeblicher Bekannter ausgegeben habe. Der Anrufer führte am Telefon aus, dass er für eine lukrative Investition in Zürich dringend 60’000 Franken benötige. Diese wolle er noch am gleichen Tag in Bern durch einen Angehörigen seines Notars abholen lassen und die geliehene Summe am darauffolgenden Tag wieder zurückzahlen. Der Angerufene schöpfte Verdacht, sicherte dem angeblichen Bekannten aber zum Schein die Übergabe von Geld zu. In der Folge alarmierte er umgehend die Polizei über die Notrufnummer 117.
Durch die Kantonspolizei Bern wurde am vereinbarten Übergabeort umgehend eine Überwachung aufgezogen. Im Zuge einer vorgetäuschten Übergabe konnte im Verlaufe des Mittwochnachmittags schliesslich jener Mann festgenommen werden, der das Geld in Empfang nehmen sollte. Es muss davon ausgegangen werden, dass es sich dabei um jenes Mitglied der Täterbande handelt, welches das erhaltene Geld später an Mittäter im Ausland weitergibt. Die zuständige Kantonale Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte hat den 21-jährigen Polen mittlerweile in Haft genommen und beim Zwangsmassnahmengericht die Untersuchungshaft beantragt.
Die Kantonspolizei Bern hat weitere Ermittlungen aufgenommen. Um den Anrufer und allfällige weitere Mittäter identifizieren zu können, arbeiten die Berner Strafverfolgungsbehörden im Rahmen des sogenannten Joint Investigation Team (JIT) in diesem Fall grenzüberschreitend unter anderem mit der Staatsanwaltschaft Warschau zusammen.
Vor dem Hintergrund, dass seit Anfang September 2018 aus dem gesamten Kanton Bern mehrfach Meldungen zu Enkeltrickbetrügereien eingegangen sind und weil es in diesem Zusammenhang Täterschaften auch bereits gelang, mehrere zehntausend Franken zu erbeuten, mahnt die Kantonspolizei Bern nochmals zur Vorsicht und gibt folgende Verhaltenstipps:
Seien Sie misstrauisch gegenüber Personen, die sich am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellen wollen, aber angeblich Verwandte oder Bekannte sind.
Oftmals stellen die Anrufer/innen Fragen wie „Rate mal, wer ich bin?“ oder „Kennst du mich noch?“.
Geben Sie keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen bekannt.
Nehmen Sie bei Anrufen mit Forderungen nach Geld oder Schmuck Rücksprache mit Familienangehörigen oder Vertrauenspersonen.
Rufen Sie den Verwandten oder Bekannten, welcher der Anrufer oder die Anruferin vorgibt zu sein, selbst an und erkundigen Sie sich nach der gestellten Forderung.
Übergeben Sie niemals Bargeld oder Schmuck an unbekannte Personen.
Melden Sie verdächtige Anrufe umgehend der Polizei über die Notrufnummern 117 oder 112.
Weitere Informationen und Tipps, wie man sich vor Enkeltrickbetrügern schützen kann, sind zudem auf der Präventionsseite der Kantonspolizei Bern zu finden.
Quelle: Kantonale Staatsanwaltschaft für die Verfolgung von Wirtschaftsdelikten
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