A13 / Lostallo - Mesocco GR: ASTRA beginnt Bau - weitere Verkehrslösungen
Seit Montag, 24. Juni 2024, laufen die Bauarbeiten an der zerstörten A13 im Misox. Ziel ist, dass im Juli eine Baupiste mit mindestens einer Fahrspur pro Richtung zur Verfügung steht. Die grossen Gesteinsmassen sowie ein Stromkabel zur regionalen Versorgung sind dabei eine Herausforderung.
Weiter setzt das ASTRA unterschiedliche Massnahmen um, damit der Verkehr auf den Alternativrouten möglichst flüssig gehalten werden kann.
Nachdem gestern die ersten Arbeiten bei der A13 zwischen Lostallo und Mesocco aufgenommen werden konnten, ist mittlerweile die Baustelle eingerichtet. Seit heute stehen die Maschinen vor Ort, welche bei den Arbeiten im Flussbett zum Einsatz kommen werden. Dabei zeigen sich zwei Herausforderungen: Zum einen ist das Felsmaterial im Fluss teilweise so gross, dass es zunächst zerkleinert werden muss. Die hierzu notwendigen Sprengarbeiten werden aktuell organisiert. Weiter ist ein besonderes Augenmerk auf die Stromversorgung des Tals zu legen: Im Bereich der zerstörten Nationalstrasse gibt es ein Stromkabel, welches das ganze Tal mit Strom versorgt. Zurzeit wird ein neues Kabeltrassee realisiert, damit die Stromversorgung im Tal gewährleistet ist und die Wiederaufbauarbeiten erfolgen können.
Heute Morgen fand zudem eine Begehung der Schadensstelle mit der Katastrophenhilfe der Armee statt. Das ASTRA ist dankbar über die Möglichkeiten der Armee. Bei der Begehung wurde klar, dass der Bau einer provisorischen Brücke unter den gegebenen Umständen nicht zweckmässig ist. Jedoch hat die Armee dem ASTRA den Einsatz eines ferngesteuerten Baggers angeboten. Das ASTRA prüft dieses Angebot und wird ein entsprechendes Gesuch stellen.
Situation auf den Alternativrouten
Der Transitverkehr wird seit Samstagvormittag, 22. Juni 2024, grossräumig über die Autobahn A2 umgeleitet. Die Information erfolgt über die Verkehrsmeldungen sowie über die Wechseltextanzeigen auf den Strassen. Als weitere Alternativrouten stehen zudem die Simplon-Route und der Grosse St. Bernhard zur Verfügung.
Die Niederschläge der letzten Tage haben auch Einfluss auf die Situation am Simplon. Die Galerie Engi, welche für den Schutz vor Lawinen und leichten Steinschlägen gebaut wurde, ist seit einigen Wochen einer zunehmenden Gefährdung durch Murgänge ausgesetzt. Wir überwachen die Situation vor Ort genaustens und bauen ein Monitoringsystem auf, welches auf grössere Bewegungen im Gelände reagiert. Damit soll die Verfügbarkeit der Strasse sichergestellt werden.
Nebst den bereits getroffenen Massnahmen prüft das ASTRA weitere Schritte, um den Verkehr auf den Alternativrouten möglichst flüssig zu halten. Insbesondere wird eruiert, welche Auswirkungen die gesperrte A13 auf die Alternativrouten hat. Auf dieser Grundlage werden dann weitere Massnahmen definiert.
Weiter sucht das ASTRA Lösungen, wie der Schwerverkehr auf der Gotthard-Achse so verlässlich wie möglich abgewickelt werden kann. Eine lokal und zeitlich begrenzte Aufhebung des Nachtfahrverbots unter Einhaltung der Arbeits- und Ruhezeitverordnung (ARV) ist in Prüfung. Eine solche zeitlich und örtlich begrenzte Aufhebung könnte vom ASTRA verfügt werden. Weiter wird abgeklärt, ob der S-Verkehr (Binnengüterverkehr) am Gotthard während der Schliessung der A13 priorisiert werden kann.
Weiterführende Massnahmen sind zudem in Prüfung.
Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA
Bildquelle: Bundesamt für Strassen ASTRA