BFU-Erhebungen 2024 - neuer Rekord beim Velohelmtragen
In der Schweiz haben dieses Jahr durchschnittlich 59 % der Velofahrenden einen Helm getragen. Das sind so viele wie noch nie, wie die neueste BFU-Erhebung zum Verhalten im Strassenverkehr zeigt.
Auch beim Autofahren erreicht die Gurtentragquote auf den Rücksitzen einen neuen Höchstwert: 92 % der Passagierinnen und Passagiere schnallen sich an. Weniger verbreitet sind das Fahren mit eingeschaltetem Licht auf langsamen E-Bikes und das Tragen von Leuchtwesten auf dem Velo und E-Bike.
In der Schweiz tragen fast drei von fünf Personen auf dem Velo einen Helm (59 %). Das ist der höchste Wert seit Beginn der BFU-Erhebungen zum Verkehrsverhalten. Am häufigsten wird der Helm mit 64 % nach wie vor bei Freizeitfahrten getragen (2023: 51 %), am seltensten – nämlich zu 30 % – bei Einkaufsfahrten (2023: 30 %).
Auf E-Bikes ist die Helmtragquote seit jeher höher als auf herkömmlichen Velos. Auf schnellen E-Bikes (Tretunterstützung bis 45 km/h) tragen 86 % einen Helm; im Umkehrschluss tragen 14 % trotz Helmpflicht keinen. Auf langsamen E-Bikes (bis 25 km/h) ohne Helmobligatorium beträgt die Tragquote 70 %.
Der Trend geht mehrheitlich in die richtige Richtung. Die Umfrage zeigt aber auch, dass der Velohelm noch nicht so selbstverständlich ist wie der Skihelm auf der Piste. Dabei ist er ein einfaches und wirksames Mittel, um das Risiko von Kopfverletzungen bei einem Unfall um die Hälfte zu reduzieren – das Risiko von schweren Kopfverletzungen sogar um bis zu 70 %. Das Präventionspotenzial ist entsprechend gross. Die BFU informiert deshalb konsequent anhand aktueller wissenschaftlicher Fakten über den Nutzen von Velohelmen und empfiehlt, auf dem Velo und E-Bike immer einen zu tragen.
Trotz Pflicht: Viele E-Bikes tagsüber ohne Licht unterwegs
Damit es gar nicht erst zu einem Unfall kommt, setzt die BFU mit ihrer Prävention unter anderem bei der Infrastruktur an, indem sie beispielsweise Behörden und Planungsbüros mit verkehrstechnischen Beratungen unterstützt. Denn eine gut gestaltete Veloinfrastruktur ist wichtig, um die Sicherheit der Velofahrenden zu erhöhen.
Während die Umsetzung von Infrastrukturmassnahmen Zeit und Ressourcen in Anspruch nimmt, können Velofahrende auch selbst und unmittelbar etwas für die eigene Sicherheit tun, indem sie etwa ihre Sichtbarkeit erhöhen: Zum einen, indem sie auf ihrem E-Bike auch tagsüber das Licht einschalten. Dies ist seit 2022 obligatorisch. Dennoch fährt gemäss neuester BFU-Erhebung nur annähernd jede dritte Person auf dem langsamen E-Bike auch tagsüber mit Licht. Auf schnellen E-Bikes sind es 69 %.
Zum anderen hilft das Tragen einer Leuchtweste sowohl in der Dunkelheit als auch am Tag, besser gesehen zu werden. Doch das Tragen einer Leuchtweste auf dem Velo und E-Bike ist noch nicht sehr verbreitet: Selbst in der Dämmerung und in der Nacht tragen nur 3 % auf dem Velo eine, 9 % auf dem langsamen E-Bike und 21 % auf dem schnellen E-Bike.
Gurtentragquote auf dem Rücksitz nochmal gestiegen
Der Sicherheitsgurt ist heute erfreulicherweise für die meisten selbstverständlich beim Autofahren. Die Quote ist seit Jahren hoch. Auch 2024 fahren 96 % aller Autolenkenden und 95 % der Beifahrerinnen und Beifahrer angeschnallt. Auf dem Rücksitz haben noch nie so viele Menschen einen Sicherheitsgurt getragen wie 2024, nämlich 92 %. Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren es 85 %; in den Jahren zuvor im Durchschnitt weniger als 85 %.
BFU-Erhebungen
Das Erheben und Analysieren von Daten über das Sicherheitsniveau in der Schweiz ist eine zentrale Aufgabe der BFU. Die Daten sind eine wichtige Informationsquelle für die Präventionsarbeit. Die jährlichen Erhebungen werden standardisiert nach festgelegten Stichprobenplänen an verschiedenen Standorten in der gesamten Schweiz von Personen durchgeführt, die von der BFU geschult wurden.
Quelle: BFU
Titelbild: Symbolbild © BFU