Erste Hilfe: Nur jede zweite Person traut sich zu, im Notfall zu helfen

Was tun, wenn jemand einen medizinischen Notfall erleidet? Eine aktuelle Studie im Auftrag des Schweizerischen Roten Kreuzes und Helsana lässt aufhorchen: Die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich in Notfallsituationen und bei Erste-Hilfe-Massnahmen unsicher. Grund dafür ist fehlendes oder veraltetes Wissen.

In einem medizinischen Notfall muss rasch gehandelt werden. Es gilt, beim erkrankten oder verunfallten Menschen Erste Hilfe zu leisten und die Zeit zu überbrücken, bis professionelle medizinische Hilfe eintrifft. Mit Erster Hilfe kann man gesundheitliche Schäden abwenden, verringern oder gar Leben retten.

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) und der Schweizer Krankenversicherer Helsana gaben eine repräsentative Studie zum Verhalten und den Kompetenzen der Schweizer Bevölkerung zu Erster Hilfe in Auftrag. Die Auswertung der von Sotomo durchgeführten Studie zeigt: Die Bereitschaft, Erste Hilfe zu leisten, ist in der Bevölkerung zwar gross. Das Wissen dazu reicht jedoch bei jeder zweiten befragten Person nicht aus.

Wissen geht vergessen

Dieses mangelhafte Wissen kann dazu führen, dass nur zögerlich Hilfe geleistet wird. Einer der Gründe, weshalb sich Menschen unsicher fühlen, ist, dass der letzte Erste-Hilfe-Kurs oftmals viele Jahre zurückliegt – im Schnitt rund 15 Jahre. In dieser Zeit geht Vieles vergessen. Markus Mader, Direktor des SRK, sagt: „Mit dem grossen Angebot an Aus- und Weiterbildungskursen in Erster Hilfe leistet das SRK mit seinen Rettungsorganisationen einen wichtigen Beitrag dazu, dass jede Person in der Schweiz in einem medizinischen Notfall kompetent helfen kann.“

Ein Grossteil der Befragten, die sich bei einem Notfall unsicher fühlen, ist überzeugt, dass regelmässige Wiederholungskurse Sicherheit geben würden. Der Wunsch nach Erste-Hilfe-Kursen, die in die obligatorische Ausbildung integriert sind, ist gross. Die Mehrheit der Befragten glaubt zudem, dass auch im digitalen Zeitalter Erste-Hilfe-Kurse traditionell, also vor Ort und von Angesicht zu Angesicht, stattfinden sollten. Überraschenderweise ist auch die jüngere Bevölkerung dieser Ansicht.

Das SRK und Helsana setzen sich gemeinsam dafür ein, dass in der Schweiz im Ernstfall jeder Mensch Erste Hilfe leisten kann. Dr. Claudine Blaser, Geschäftsleitungsmitglied von Helsana, sagt: „Gemeinsam mit dem SRK wollen wir für das Thema Erste Hilfe sensibilisieren. Denn im Moment der Wahrheit gilt es schnell zu handeln und unnötiges Leid zu verhindern.“

Hilfsbereitschaft trotz Corona-Regeln

Erfreulich ist: Dreiviertel der Befragten geben an, dass sie bei einem medizinischen Notfall die korrekte Notfallnummer 144 wählen würden, um eine Ambulanz zu rufen. Und obwohl die Corona-Massnahmen den Alltag der Schweizer Bevölkerung in diesem Jahr fest im Griff haben, findet eine deutliche Mehrheit, dass die meisten Personen trotz der Regeln zum Social Distancing entschlossen Erste Hilfe leisten würden.

Über die Studie

Die Befragung des SRK und von Helsana, durchgeführt von der Forschungsstelle Sotomo, beleuchtet die Thematik der Ersten Hilfe in der Schweiz. Im Juli 2020 wurden 3000 Personen in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz befragt. Basis für die Befragung bildeten die Online-Panels von Sotomo und Intervista. Durch eine statistische Gewichtung sind die Ergebnisse der Studie repräsentativ für die sprachintegrierte Bevölkerung der Schweiz ab 18 Jahren.

Welttag Erste Hilfe am 12.9.2020

Am 12. September macht die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung mit dem Welttag der Ersten Hilfe auf die Wichtigkeit der Kompetenzen in der Ersten Hilfe aufmerksam.

Link zur Studie: www.redcross.ch

 

Quelle: Schweizerisches Rotes Kreuz/Croix-Rouge Suisse
Titelbild: obs/Schweizerisches Rotes Kreuz/Croix-Rouge Suisse/SSB

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