Facebook integriert 100.000 neue Rankingfaktoren

Jeder, der Facebook nutzt, kennt ihn: den Newsfeed, der quasi das Herz des sozialen Netzwerks bildet. Vielleicht haben Sie sich gewundert,

warum manche Beiträge nicht mehr, andere schon wieder oder in einer anderen Reihenfolge auftauchen. Der Grund: Facebook hat seinen bisherigen Ranking-Algorithmus „EdgeRank“ beerdigt.

Im Newsfeed laufen ständig Neuigkeiten zusammen. Silvia hat dieses Bild geteilt, Markus jenen Link gepostet und Maria gefällt die Seite XY. Kurzum: Man sieht alles, was Nutzer, die mit dem eigenen Konto auf die eine oder andere Weise verbunden sind, aktuell auf Facebook getan haben. Doch wer entscheidet über die Reihenfolge der Beiträge und wie lange sie dort stehen bleiben? Dafür war bisher der Ranking-Algorithmus „EdgeRank“ verantwortlich.

Nun ist er endgültig Geschichte. Facebook hat bereits vor über zwei Jahren die Entwicklung eines neuen Algorithmus begonnen, in den um die 100.000 individuelle Faktoren einfliessen. War die technische Basis des EdgeRank noch relativ simpel, so ist die neue Variante offenbar deutlich komplexer. Welches „Rezept“ dahinter steckt, ist noch geheim – doch einige Rankingfaktoren wurden bereits publik. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Neuerungen:

  • „Re-Bumping“: Besonders aktuelle Beiträge erscheinen auf jeden Fall im oberen Teil des Newsfeeds. Bisher wurden sie nur weiterhin angezeigt, wenn eine Interaktion mit ihnen erfolgte. Durch „Re-Bumping“ bleibt das Aktuelle jedoch oben, solange es aktuell ist.
  • „Last Actor“: Bei der Bewertung von Beiträgen betrachtet Facebook die letzten 50 Interaktionen eines Nutzers. Die Beiträge von guten Freunden erscheinen aufgrund dessen deutlich häufiger im Newsfeed eines Nutzers.
  • „Chronological Ordering“: Hierbei versucht Facebook, serielle Beiträge, die Nutzer z.B. während einer Sportveranstaltung oder Fernsehsendung veröffentlichen, automatisch chronologisch zu ordnen.

Screenshot: Facebook (edgerank_algorithmus)

Weiterhin aktiv bleiben die drei wichtigsten Säulen des EdgeRank: Relevanz, Gewichtung und Aktualität. Sicherlich wird nun die Marketing-Community alles daran setzen, den neuen Algorithmus zu entschlüsseln, um Beiträge prominenter platzieren zu können. Dementsprechend sollten rege Facebook-Nutzer mit kommerziellem Interesse Augen und Ohren offen halten. Doch letztendlich bleibt die genaue Faktorenverknüpfung genauso ein Geheimnis wie die Suchalgorithmen von Google & Co. Unbestritten ist jedoch nach wie vor, dass interessante Inhalte hohe Interaktionsraten zur Folge haben, und die zahlen sich in jedem Fall aus.

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