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Werbeanzeigen auf Facebook blockieren

03.11.2013 |  Von  |  Beitrag

Nach Youtube nun auch Facebook: AdBlock Plus, der bedeutendste Werbeblocker der Welt, hat nachgelegt.

Über ein neues Browser-Plugin können Nutzer ab sofort jegliche Anzeigen in dem sozialen Netzwerk unterbinden, sowohl in der Sidebar als auch im Newsstream. Wie das geht, und was Facebook darüber denkt, zeigen wir Ihnen im folgenden Artikel.

Die App ist nicht unumstritten. So wurde AbBlock Plus vor einigen Monaten von Google aus dem Play Store für Android geworfen, und der Geschäftsführer der hinter AdBlock Plus stehenden Eyeo GmbH, Till Faida, musste Fehler im Bewerben seines Produktes einräumen. Vorgeworfen wurde Faida auch, in der Auswahl der „Acceptable Ads“, also nicht blockierter Werbeanzeigen, Partnerfirmen bevorzugt zu haben. Dazu muss man wissen, dass AdBlock nicht grundsätzlich alle Werbebanner verbannt; vielmehr erstellt nach Angaben von Faida eine Community die Kriterien dafür, welche Anzeigen auf die Whitelist von AdBlock Plus gelangen.
Nun bietet AdBlock Plus die Funktion, in Facebook auch erkaufte Meldungen wie vorgeschlagene Fanseiten, Applikationen oder Freunde im Newsfeed zu unterdrücken. Zuvor war nur das Blockieren einfacher Werbeanzeigen möglich. Auf der Projektseite können Nutzer vor Download des Plugins entscheiden, ob sie Anzeigen im Newsfeed, in der Sidebar oder in beiden Bereichen blockieren wollen. Ebenfalls blockiert werden standardmässig unter anderem die Inhalte „Music Pages You May Like“, „Entertainment Pages You May Like“, „Add to Movies“, „Add to TV Shows“ und „People You May Know“.

Die Einstellungen zu den Facebook-Anzeigen lassen sich im Übrigen auch nach der Installation noch anpassen. Alle Details zu dem neuen Plugin finden Sie im Unternehmensblog von AdBlock Plus.

Was sagt Facebook zu dem Treiben?

Facebook hält sich zum Thema AdBlocker bisher bedeckt, könnte aber technisch ohne Weiteres gegen AdBlock-Nutzer vorgehen. Dass das Zuckerberg-Unternehmen es nicht tut, liegt daran dass noch keine kritische Masse an werbeblockenden Nutzern zusammen gekommen ist. Zudem legt Facebook im Moment seinen Fokus auf das stark wachsende mobile Geschäft, wo das Blockieren von Anzeigen derzeit nicht möglich ist.

Unabhängig davon schadet es aber nicht, die Neuerscheinung zur kurzen Reflektion über den Sinn und Unsinn von Werbeanzeigen zu nutzen. Wie auch Youtube lieben wir Facebook unter anderem deswegen, weil es kostenlos ist. Kaum jemand wäre bereit, für die Nutzung Geld hinzulegen, das zeigen Umfragen immer wieder. Dass die Erstellung und Wartung einer Webseite wie Facebook Geld kostet, leuchtet jedem ein. Doch woher soll es kommen? Werbeanzeigen sind die einzig denkbare Möglichkeit.

Was ist besser: Ein Internet voller Werbung – oder eines, in dem man für jeden sinnvollen Service blechen muss? Der mobile App-Markt macht es schon seit langem vor: Kostenlose Programme haben meist Werbebanner; wer keine will, muss eben zahlen. Und mal ehrlich: Stören Sie die Anzeigen wirklich so, oder blenden Sie sie nicht vielmehr bereits automatisch aus ihrer Wahrnehmung aus?

 
Titelbild: Screenshot facebook.adblockplus.me

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