Präventiver Hochwasserschutz begrenzt Schadensfälle und Kosten
von Michael Radtke
Die Unwetter der letzten Wochen haben ein teures Nachspiel für die Gebäudeversicherung des Kantons Bern. Alleine an den Gebäuden müssen Schäden von rund 14 Millionen Franken gedeckt werden. Wären in den vergangenen Jahren keine entsprechenden Präventivmassnahmen realisiert und horrende Summen in den Hochwasserschutz kontinuierlich investiert worden, hätte die Bilanz aber noch noch weitaus verheerender ausfallen können.
Versicherungsschäden konnten durch präventive Massnahmen im Vorfeld reduziert werden
Diesbezüglich rechnet zum Beispiel der Schweizer Versicherungskonzern mit einem gesamtschweizerischen Schaden von deutlich über 20 Millionen Franken; auf den Kanton Bern entfallen dabei fünf Millionen Franken. Der ausschliesslich in der Schweiz und Liechtenstein agierende Versicherer, der sich in diesen beiden Ländern mit einem Marktanteil von rund 27 % als Marktführer in Bezug auf private Sachversicherungen etabliert hat, kann mit diesen Summen durchaus leben. Es hätte nämlich in Bezug auf das Hochwasser bzw. das Unwetter weitaus schlimmer kommen können.
Als Leiter des Bereichs Versicherungen der Mobiliar verweist Bruno Kuhn dann auch auf die erfolgreich durchgeführten Schutzmassnahmen der vergangenen Jahre. Ob die realisierte Verstärkung und Erhöhung des Damms in Wilderswil (Berner Oberland) oder der mit 530.000 Franken unterstützte Bau einer hohen Brücke, eines Geschiebesammlers sowie einer Geschieberückhaltesperre: Die präventiven Massnahmen haben sich hier eindeutig sowohl für die Bevölkerung als auch für den Versicherer an sich ausgezahlt.
Mobiliar hat für Projekte rund um den Hochwasserschutz 30 Millionen Franken bereitgestellt
Durch bestimmte Präventivmassnahmen sind auch Burgdorf bzw. die Einwohner von Burgdorf quasi mit einem blauen Auge davongekommen. Nur aufgrund des generierten Hochwasserschutzes, der von der Versicherung mit insgesamt 675.000 Franken bezuschusst wurde, konnten bei den Unwettern Ende Juli 2014 extreme Schäden in den jeweiligen Wohnquartieren verhindert werden. Wer sich an die Bilder vom August 2005 erinnert, als sich die halbe Deutschschweiz im kompletten Ausnahmezustand befand und alleine die Überschwemmung des Mattequartiers in der Berner Altstadt die ganze Dramatik widerspiegelte, weiss, welcher Kelch an den Burgdorfern vorbeigegangen ist.
Seit 2005 engagiert sich der private Versicherer als einzige Institution dieser Art für den nachhaltigen Hochwasserschutz. Insgesamt 30 Millionen Franken, die dem Überschussfonds der Genossenschaft entstammen, hat der Versicherer diesbezüglich bereitgestellt. Inzwischen sind mit diesem Geld rund 70 Projekte unterstützt worden. Dieses Beispiel könnte gerade in Anbetracht der jetzt wieder – aufgrund der Unwetter – aufgetretenen Schäden durchaus Schule machen. Prävention ist diesbezüglich nämlich eine hervorragende Strategie, um das Hab und Gut jedes einzelnen Schweizers zu schützen.
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