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Die Vorteile saisonaler Ernährung

08.11.2014 |  Von  |  Beitrag

Bei der Auswahl der richtigen Lebensmittel für sich selbst und gegebenenfalls die Familie hat in der Regel der Nährwert oberste Priorität. Was ist besonders vitaminreich, was liefert die benötigten Mineralstoffe? Weniger im Fokus steht dabei die Herkunft der Erzeugnisse. Dabei zeigt sich: Wer saisonal einkauft – also jenes Gemüse und Obst, das gerade in Mitteleuropa geerntet wird –, schont nicht nur die Umwelt, sondern erhält auch die gesündesten Nahrungsmittel. Warum ist das so?

Heutzutage muss niemand mehr auf exotische Südfrüchte oder Erdbeeren im Winter verzichten, denn die globalisierte Nahrungsmittelindustrie schafft alles, was nachgefragt wird, in kürzester Zeit an jeden Ort der Welt. Was eigentlich „Saison“ im Hinblick auf die Erzeugung von Gemüse und Obst bedeutet, ist dadurch immer weniger Menschen klar – viele Kinder wissen nicht einmal mehr, dass man nicht einfach in jedem Monat des Jahres aufs Feld gehen und Kartoffeln ernten kann.

Das Verschwinden einer jahreszeitengerechten Ernährungsweise führt zu Einbussen bei der Nahrungsqualität und für die Umwelt. Denn die Agrarfabriken, in denen auch im europäischen Winter sämtliche gewünschten Früchte gezogen werden, bringen trotz aller Düngung und Klimatisierung nicht annähernd so vitalstoffreiche Produkte hervor wie die Natur. Zudem wird hier in der Regel viel mit Pestiziden und Fungiziden gearbeitet, da die Pflanzen in der artifiziellen Umgebung und unter Plastikplanen sehr viel anfälliger für Schädlings- und Pilzbefall sind. Und schliesslich ist das häufig durch die Überdüngung enthaltene Nitrat, das bei Erhitzung in das gesundheitsschädliche Nitrit umgewandelt werden kann, ebenfalls keine Empfehlung für die künstlich gezogenen Pflanzen – und das betrifft gerade als sehr empfehlenswert geltende Blattgemüse wie Rucola, Mangold und Spinat.

Auf der anderen Seite schadet es der CO2-Bilanz immens, wenn tagtäglich frische Ananas, Avocados und Papayas um den halben Erdball geflogen werden, damit in den Industriestaaten der Hunger auf exotische Früchte gestillt werden kann. Vergessen werden sollte auch nicht, dass in vielen Ländern ausserhalb Europas eher sorglos mit Gentechnik umgegangen wird – inwieweit das saftige Stück Frucht in unseren Händen also diesbezüglich manipuliert wurde, lässt sich kaum mit Sicherheit sagen.

Wenn Sie all diese Informationen mit (berechtigtem) Unbehagen erfüllen, sollten Sie auf eine saisonale und damit auch regionale Ernährungsweise umschwenken. Damit tun Sie nicht nur der Gesundheit Ihrer Familie einen Gefallen, sondern auch der Umwelt und nicht zuletzt der heimischen Agrarwirtschaft. Entlohnt werden Sie nicht nur mit Produkten, deren Frische und Geschmacksintensität konkurrenzlos sind, sondern auch mit neuen Anregungen, die sie in bäuerlichen Hofläden oder auf regionalen Märkten gewinnen können. So loten Sie die kulinarische Vielfalt Ihrer Heimat in allen Facetten aus, von denen Sie manche sicherlich in Erstaunen versetzen werden.

 

Oberstes Bild: © Shebeko – Shutterstock.com

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