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Diät und OP adé! Fett weg mit Kryolipolyse

17.11.2014 |  Von  |  Beitrag

Ungeliebten Problemzonen muss man nicht länger mit Sport oder einer Diät zu Leibe rücken. Das geht neuerdings auch leichter: mit extremer Kälte. Der sperrige Name Kryolipolyse (eine Zusammensetzung aus den griechischen Wortstämmen für Frost, Eis und Fett) bezeichnet ein neuartiges Verfahren aus den USA, das jetzt auch in der Schweiz angekommen ist.

Bei einer starken Taille, einem Bäuchlein oder flatternden Unterarmen kann man mit der Methode Abhilfe schaffen. Es gibt viele positive Erfahrungsberichte, die dem neuen Verfahren ein gutes Urteil schreiben. Und das alles ohne risikobehaftete OP, Schmerzen durch Spritzen oder langes Hungern. Für jeden ist die Methode allerdings nicht geeignet.

Das Verfahren

Fettzellen sterben unter dem Einfluss von Kälte schneller ab als anderes Körpergewebe. Diesen Effekt macht sich die Kryolipolyse zu Nutze. Betroffenes Gewebe wird mit einer überdimensionalen Saugglocke angesaugt, heruntergekühlt bis auf ein paar Grad über null und bringt so die Fettzellen zum Absterben. Der Körper baut die betroffenen Zellen ab und scheidet sie aus.

Haut und Muskulatur sollen durch das Prozedere nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, so der Hersteller. Nach drei bis vier Monaten nach der Behandlung soll man das Ergebnis sehen können. Realistisch sind vier bis sechs Zentimeter weniger Umfang.

An bestimmten Körperstellen soll das Verfahren sehr gut funktionieren. Ausserdem ist das Ergebnis dauerhaft, denn der Mensch kann keine neuen Fettzellen schaffen.

Die Behandlung

Eine bis drei Stunden dauert eine Sitzung. Natürlich beginnt jede Behandlung mit einer Anamnese, die das Wiegen, Messen und Fotografieren beinhaltet. Der körperliche Zustand wird nicht nur festgestellt, sondern auch dokumentiert. Ruhezeiten nach der Behandlung gibt es keine. Ihr Alltag kann sofort weitergehen.

Sie nehmen auf einer Liege Platz – je nachdem, welche Körperstelle behandelt wird, entscheidet sich die Position, die Sie einnehmen werden. Die Haut wird gereinigt und der entsprechende Bereich wird markiert. Als nächstes wird eine Trägersubstanz aufgetragen, damit der Behandlungskopf (also die Saugglocke) aufgesetzt werden kann. In diesem Kopf wird ein Vakuum erzeugt und die Haut wird eingesaugt. Im Kopfstück befinden sich mehrere Kühlpaneele, die sich fest auf die angesaugte Haut drücken.

Während der Behandlung fühle man sich unbekannt und kühl, als würde man Kühlakkus auf die Haut drücken, beschreiben Patienten. Vor Schmerzen braucht man keine Angst zu haben. Ausserdem kann man sich während der Behandlung den schönen Dingen hingeben und Musik hören oder lesen.


Ungeliebten Problemzonen muss man nicht länger mit Sport oder einer Diät zu Leibe rücken. (Bild: © cunaplus - shutterstock.com)

Ungeliebten Problemzonen muss man nicht länger mit Sport oder einer Diät zu Leibe rücken. (Bild: © cunaplus – shutterstock.com)


Die behandelte Stelle macht nach verrichteter Arbeit zunächst keinen guten Eindruck. Die Körperzone sieht aus, als sei sie nach aussen gestülpt worden, aber darüber muss man sich keine Sorgen machen. Eine routinierte Massage bringt dieses Ungemach wieder in seine ursprüngliche Form. Allerdings kann es sein, dass die Körperzone in den folgenden Tagen oder Wochen eine leichte Überempfindlichkeit aufweist. Diese ist jedoch nicht so stark, dass sie den Alltag oder die sportlichen Aktivitäten einschränken würde.

Die Ergebnisse

Die Wirkung ist der einer Fettabsaugung nicht unähnlich: Lokale, hartnäckige Fettpölsterchen sollen in ihre Schranken gewiesen werden – bei einem Körper, der ansonsten gut in Form ist. Bauchfett, Fett an den Hüften sowie Speckröllchen an Oberschenkeln, den Rückseiten der Arme oder ähnlichen Stellen soll entfernt werden. Realistisch ist eine Reduzierung des Fettes um 20 %, wozu man eine bis drei Sitzungen über sich ergehen lassen muss.

Nach und nach scheidet der Körper die abgestorbenen Fettzellen aus, sodass das endgültige Ergebnis innerhalb von bis zu vier Monaten am Körper sichtbar wird. In der Abbauphase sollte man viel trinken (rund drei Liter Wasser werden von Medizinern empfohlen), ein Tabu während dieser Zeit sind entzündungshemmende Medikamente.

Potentielle Patienten

Die Methode ist für schlanke und gesunde Menschen mit kleinen Fettpölsterchen gedacht. Sie stellt kein Abnehmprogramm für Übergewichtige dar und ist zu diesem Zweck auch nicht geeignet. Eine spürbare Gewichtsreduktion ist also nicht zu erwarten. Wer zu viel auf den Hüften hat und langfristig sein Gewicht reduzieren möchte, muss andere Wege finden, die von Operationen bis zur Ernährungsumstellung reichen. An Vollwertkost und Sport kommt man einfach nicht vorbei.

Pros and Cons

Die Kryolipolyse ist eine sehr schonende Methode, die einem den Eingriff in den Körper erspart. Wo Sport und Diät langfristig versagen, kann man mit Kälte ein wenig nachhelfen. Die ambulante Behandlungsweise, die keine Schonung des Körpers im Nachgang verlangt, spart Zeit und Geld. Man kann gezielt arbeiten und die Problemzonen werden nicht nur schnell, sondern auch nachhaltig beseitigt.



Die Nachteile liegen darin, dass man das Ergebnis erst nach Monaten sehen kann. Ausserdem lässt sich nicht genau planen, wie viel Umfang man mit der Methode verliert. Eine umfassende und grundlegende Reduktion des Gewichtes ist nicht möglich und die Kosten belaufen sich auf ein stattliches Sümmchen von durchschnittlich 1000 Schweizer Franken.

 

Oberstes Bild: © mashe – shutterstock.com

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