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Morgendlicher Stress der Eltern gefährdet Schulkinder

31.03.2016 |  Von  |  Beitrag

Hektik und Hetze vieler Eltern, die ihre Kinder morgens mit dem Auto zur Schule bringen, stellen eine ernsthafte Gefahr für die Schüler dar. Denn Väter und Mütter ignorieren in ihrer Eile oft die Gesetze der Strassenverkehrsordnung.

Das fanden Forscher der York University heraus. Demnach schrecken Eltern am Morgen nicht davor zurück, das Auto in der Mitte der Strasse anzuhalten, um ihre Kinder aussteigen zu lassen.

Auch lassen sie diese nicht selten auf der gegenüberliegenden Strassenseite aussteigen, was sie dazu zwingt, sich durch den morgendlichen Verkehr hindurch auf die andere Strassenseite zu wühlen. Auch das erhöht die Unfallgefahr.

Unfallursachen

Die Forscher analysierten Kollisionen, Verletzungsraten und das Fahrverhalten der Eltern an gewöhnlichen Tagen vor den Grundschulen Torontos. Über einen Zeitraum von zwölf Jahren wurden 411 Kinder von Autos innerhalb von 200 Metern Entfernung von der Schule angefahren – 45 davon während der Spitzenzeiten. 29 davon mussten ins Spital gebracht werden.



Leichtsinn

Das Fazit der Wissenschaftler: Die Zahl der Unfälle steigt mit dem risikofreudigen Fahrverhalten der Eltern, die U-Turns vor der Schule vollzogen oder die Kinder bei laufendem Motor ohne zu parken aussteigen liessen. Die Forscher stellten zudem fest, dass in den Schulen, wo ein leichtfertigeres Fahrverhalten beobachtbar war, auch die Unfallrate anstieg. Dabei zeigte sich, dass Kinder, die in weniger wohlhabenden Gegenden leben, eher unsicherem Fahrverhalten ausgeliefert sind.

Die Forscher fordern, dass mehr Kinder ihren Schulweg zu Fuss gehen. Das würde die Zahl der Autos vor den Schulen reduzieren. Die Toronto Catholic District School hat nun Plätze geschaffen, wo Eltern ihre Kinder absetzen können – einen oder zwei Häuserblöcke von der Schule entfernt. Das soll den Verkehr direkt vor der Schule verringern und den Schülern die Möglichkeit geben, die letzten Meter zur Schule gemeinsam zu bestreiten.

 

Artikel von: pressetext.com
Artikelbild: © Kzenon – Shutterstock.com

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