Fairer Schmuck aus Nepal
von Alin Cucu
Exklusiver Schmuck für Helvetas: Für den Fairshop der Schweizer Entwicklungsorganisation entwirft die Schweizer Designerin Ma Schellenberg eine Schmuckkollektion. Diese wird in Nepal unter fairen Bedingungen produziert.
Der Ansatz „Design soll zugänglich sein“ galt schon zu Zeiten des Bauhauses. Damals produzierte die Möbelindustrie erstmals schlichte Designs in grosser Menge. Zugänglichkeit ist auch das Credo der Zürcher Schmuckdesignerin Ma Schellenberg, die seit den punkigen Achtzigerjahren mit ihrem Stil Erfolg hat.
Ma Schellenberg liebt das Reisen. In Indien lernte sie Nepali kennen, die unter prekären Bedingungen arbeiten. Kurz nach ihrem 50. Geburtstag entschied sie, Menschen in Nepal zu unterstützen – mit dem, was sie am besten kann: ihrer künstlerischen Kreativität. Exklusiv für den Fairshop der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas entwarf sie eine Schmuckkollektion.
Mit der Fertigung wurde ein Handwerkerkollektiv in Nepal beauftragt. Die fair entlöhnte Arbeit macht im Leben dieser Menschen einen wirklichen Unterschied. Erstklassiges Design und nachhaltige, ausbeutungsfreie Herstellung finden so zusammen.
Bildergruppe: Ma Schellenberg, Atelier und Schmuck
Zwischen Romantik und Punk
Nach der Zusammenarbeit mit der Textildesignerin Sonnhild Kestler entwickelt sich der Fairshop mit Ma Schellenbergs Kollektion nun definitiv zu einer internationalen Designplattform: „Wir arbeiten mit Kreativen aus der Schweiz zusammen und können innerhalb unseres weltweiten Netzwerkes von 31 Ländern die handwerkliche Fertigung zu fairen Löhnen und trotzdem attraktiven Preisen gewährleisten“, sagt Eliane Ceschi, Marketing-leiterin Helvetas. Der Erlös aus dem Verkauf wird in neue Projekte investiert und ermöglicht, namentlich Frauen und Handwerkern zu einem guten Einkommen zu verhelfen sowie ihre Aus- und Weiterbildung zu fördern.
Gefertigt wird die von Ma Schellenberg designte Kollektion in der nepalesischen Metropole Kathmandu, wo Helvetas bereits andere Projekte unterstützt und Handarbeiten einkauft. „Mein Designstil ist von zahlreichen Reisen geprägt, und ich habe den Geist Südasiens verinnerlicht“, sagt die ausgebildete Textildesignerin, die kurz nach dem Abschluss an der damaligen Kunstgewerbeschule Zürich auf Goldschmiedin umsattelte und während Jahren in den Häuserbesetzerszenen von Genf und Zürich verkehrte. „Den Goldschmied, der in Nepal meine Kollektion produziert, kannte ich von früheren Aufenthalten in Goa, wo er wegen seines sehr guten Handwerks hingeholt worden war – die Welt ist klein!“
Die Kollektion besteht aus Arbeiten in Silber und umfasst elf Stücke: Fingerring, Halskette, Armspange und zwei Arten von Kreolen sowie fünf verschiedene Anhänger, die mit Kette, Armspange oder Ohrringen kombinierbar sind. Sie strahlen den für die Zürcher Designerin typischen Charme aus, der sich aus Teilen von Punk und Piraterie zusammensetzt, angereichert mit einer grosszügigen Prise Romantik und etwas Art Brut. „Jedes meiner Stücke ist ganz persönlich, weil ich nur Schmuck entwerfe, den ich selbst gern tragen möchte“, sagt die Designerin. „Die Fairshop-Kollektion soll an traditionelle Amulett-Glücksbringer erinnern.“
Zu beziehen ist der Schmuck ab 16. September 2016 im Helvetas Fairshop, Weinbergstrasse 22a, 8021 Zürich. Oder online auf www.fairshop.helvetas.ch.
Artikel von: Helvetas
Artikelbilder: © Helvetas/Roth Schmid