Das kleine ABC des Fotobuchs
Früher kam man mit 3 oder vier Filmrollen aus den Ferien zurück. Heute ist es eine kleine Speicherkarte, auf der nach 14 Tagen Ferien hunderte digitale Fotografien lagern. Und was macht man jetzt mit diesen Bildern? Für viele lautet die Antwort: Die schönsten Bilder raussuchen und in einem Fotobuch sammeln.
Die kann man kinderleicht zuhause mit der entsprechenden Software oder direkt online erstellen und sich dann nach Hause schicken lassen. So bleibt die Erinnerung an die letzte Reise, die Hochzeit oder Grossmutters 75. Geburtstag noch lange frisch. Aber für so manchen bleiben dabei einige Fragen offen. Deshalb hier jetzt das kurze ABC des Fotobuchs.
Auflösung – Die Auflösung der Bilder am Bildschirm und im Fotobuch ergibt sich bei digitalen Kameras aus der Anzahl der Megapixel. Allerdings bedeutet mehr nicht immer besser. Gerade bei kleinen Kompaktkameras sind die Bildsensoren oftmals zu klein für Aufnahmen von mehr als 10 Millionen Megapixeln. Die Folge: Ein Bildrauschen in Bereichen mit grossen Helligkeitsunterschieden. Eine hohe Auflösung ist dennoch bei der Bildbearbeitung sehr hilfreich, denn so erscheinen auch vergrösserte Bildausschnitte in guter Qualität.
Bindung – Wie bei anderen Büchern auch hat der Kunde bei vielen Anbietern die Wahl zwischen verschiedenen Bindungen. Das CEWE Fotobuch etwa kann geheftet, geleimt oder geschraubt gebunden werden. Ausserdem kann man entscheiden, ob das eigene Fotobuch ein Hardcover oder Softcover oder gar einen schlichten Leineneinband haben soll. Andere Anbieter bieten ausserdem Bücher mit Spiralbindung und solche Leporellobindung an.
Cropkamera – Das ist der Fachbegriff für eine Kamera, deren Sensor kleiner ist als das Kleinbildnegativ einer Analogkamera. Die meisten kompakten „Nicht-Profi“-Kameras fallen in diese Kategorie. Die kleinere Sensorfläche hat direkten Einfluss auf die Brennweite, die dafür nötig ist, um unendlich weit entfernte Objekte scharf abzubilden. Dementsprechend schwierig ist es, mit kompakten Digitalkameras, weit entfernte Objekte scharf abzubilden.
Digitaldruck – Das ist die gängigste Druckmethode für Fotobücher. Mit dem Digitaldruck können Bilder besonders scharf und präzise dargestellt werden. Allerdings ist die Farbwiedergabe unpräziser als beim Echtfotodruck.
Echtfotobuch – Die Seiten eines Echtfotobuches werden nicht gedruckt, sondern ausbelichtet. Das heisst konkret: die Bilder werden wie bei der klassischen Fotoentwicklung auf Fotopapier gebannt. Die Farbwiedergabe und Bildqualität sind deutlich besser als beim Digitaldruck. Durch das dicke und griffige Fotopapier ist die Seitenanzahl im Fotobuch beschränkt.
Farben – Oftmals sind es strahlende Farben oder eine besondere Stimmung, die zum klicken des Auslösers auf der Kamera verleiten. Wenn man es schafft, die Farben auch so einzufangen, kann man stolz auf sich sein, denn das ist gar nicht so leicht. Umso ärgerlicher, wenn die ausgedruckten Bilder dann farblich nicht mehr überzeugen. Deshalb sollte man beim Fotobuch darauf achten, dass die Farbwiedergabe stimmt. Bei einigen Digitaldruckereien kann muss man ein Farbprofil angeben, damit das Ergebnis am Ende zufriedenstimmt, das sogenannte ICC Profil. Die schönsten Fotobücher sind am Ende die, die mit kräftigen Farben und Kontrasten punkten.
Grösse des Buchs – Beim Format des Buches sollte darauf geachtete werden, dass es zum „Thema“ passt. Ein Fotobuch im XXL-Format ist vielleicht die ideale Grösse für die Hochzeitsbilder, für den Städtetrip nach Florenz aber vielleicht nicht unbedingt. Ähnliches sieht es aus beim Seitenumfang. In der Regel gilt: Je länger der Zeitraum, umso mehr Seiten dürfen ins Fotobuch.
Hochglanzdruck – Fotobücher mit Hochglanzpapier wirken besonders edel. Durch die Beschichtung des Papieres mit Hochglanzlack wirken die Farben deutlich satter und auch die für den Digitaldruck typischen Rasterpunkte werden unauffälliger. Wer viel Text in sein Buch einbaut, der sollte vielleicht eher die Finger vom Hochglanzdruck lassen, so ist das Lesen später angenehmer fürs Auge.
Kamera – Mit der Kamera steht und fällt jedes Fotobuch – aber auch das Objektiv ist wichtig. Die Linse des Objektivs entscheidet darüber, ob das Licht für verwacklungsfreie Bilder ausreicht und auf welche Entfernung man scharfe Bilder machen kann. Aber es braucht kein Profiequipment für gute Fotos. Selbst Smartphones haben heutzutage gute eingebaute Kameras, die anständige Bilder produzieren können. Hinzu kommen kleine Digitalkameras, die ebenfalls Bilder in erstaunlicher Qualität liefern.
Layout – Die Gestaltung eines Fotobuches ist so einfach, weil viele Anbieter eine Vielzahl an Layoutvorlagen bereitstellen. Am simpelsten und schönsten wirken dabei meist die Layouts, die wenig bedruckt sind. Weissflächen und viel Raum fürs Bild sind hier der Schlüssel. Wer Text auf den Seiten einbindet, sollte sich dabei kurz halten. Text hat im Fotobuch lediglich eine unterstützende Funktion. Das Layout sollte sich durch das ganze Druckwerk ziehen, also einheitlich sein. Das heisst nicht, jede Seite sollte gleich aussehen, sondern mit wiederkehrenden Elementen arbeiten: Einheitliche Schrift, Rahmen, Farben etc.
Makrofoto – Mit Détailaufnahmen kann die erzählte Geschichte aufgelockert werden. Die geben einen tiefen Eindruck des Erlebnisses. Eine Nahaufnahme eines Fischernetzes im Urlaub ist also genauso erlaubt, wie ein Makrofoto einer blühenden Dahlie mit Honigbiene oder ähnliches.
Online gestalten – Vorbei die Zeiten, als man für die Fotoentwicklung noch das Haus verlassen musste. Nicht mal für das Fotobuch muss ein einziger Schritt vor die Tür gesetzt werden. Bei CEWE und Co. kann man sein Fotobuch ganz leicht online erstellen – ganz ohne eigene Software. Abhängig vom Anbieter ist die Benutzerfreundlichkeit und Einfachheit des Onlineprogrammes. Für die Bildbearbeitung allerdings braucht man jedoch eigene Bearbeitungsprogramme.
Qualität – Leider gibt es zwischen den einzelnen Fotobuchanbietern grosse Qualitätsunterschiede. Es kommt gerade bei digital gedruckten Fotobüchern auf die Bildqualität, eine saubere Verarbeitung und einen unkomplizierten Versand an. Schliesslich will man lange Jahre etwa von seinem Fotobuch haben und es vielleicht an die nächste Generation weitergeben – wie man das von alten Fotoalben her kennt. Um den Anbieter mit der besten Qualität zu finden, kann man sich die unterschiedlichsten Vergleiche im Internet angucken.
Roter Faden – Das Fotobuch soll eine Geschichte erzählen, also braucht es einen „Roten Faden“. Bei Urlaubsbüchern ergibt sich der rote Faden meist allein durch die Chronologie der Reise oder des Tages (Hochzeitstag, Taufe, etc.), man kann die Geschichte aber auch anders erzählen. Wichtig ist, dass man sich vorher einen Plan zurechtlegt, an dem sich die Bildreihenfolge orientiert, damit zum Schluss ein ansprechendes, wirkungsvolles Buch auf dem Tisch liegt.
Software & Bildbearbeitung – Wer seine Bilder digital nachbearbeiten möchte, kommt um Bildbearbeitungsprogramme nicht herum. Photoshop und Lightroom haben sich bei vielen als bewährt erwiesen. Wer die teure Software nicht kaufen möchte, kann auch auf kostenlose Alternativen wie Gimp zurückgreifen. Die Funktionen sind sehr ähnlich und machen im Ergebnis keinen Unterschied.
Zoom – Mit dem Zoom vergrössern Sie ein Motiv. Dieser wird als Faktor angegeben, bspw. X3 oder x5. Je grösser der Wert, desto näher können Sie ein Objekt heranholen. Vorsicht ist jedoch geboten, denn gerade besonders hohe Angaben bei kleinen Kompaktkameras können irreführend sein. Ein digitaler Zoom vergrössert nur mit der Software, nicht aber die tatsächliche Aufnahme. Das Foto wird dadurch verpixelt, die Qualität sinkt.
Fazit
Fotobücher sind die neuen Fotoalben. Ähnlich viel Mühe darf man sich also auch bei ihrer Gestaltung geben. Worauf man dabei achten sollte, um auch wirklich ein schönes Ergebnis in den Händen halten zu können und welche Möglichkeiten ein modernes Fotobuch bietet, verdeutlicht dieses kleine (, unvollständige) ABC des Fotobuchs.
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