Der Wetterbericht wird von den verschiedenen Benutzern unterschiedlich interpretiert

Das Wetter gibt viel zu reden, ganz besonders bei unsicheren Wetterlagen oder wenn Schnee in Aussicht ist. Wir haben versucht, die verschiedenen Nutzer des Wetterberichts in Kategorien einzuteilen.

Vielleicht erkennen Sie sich in einem der folgenden (nicht ganz ernst gemeinten) Profile.

Die ewigen Skeptiker

Die ewigen Skeptiker sind generell kritisch gegenüber den Wettervorhersagen und gehen grundsätzlich davon aus, dass wir MeteorologInnen falsch liegen. Dies kommt manchmal vor, beispielsweise war gestern die Hochnebelauflösung etwas schlechter als vorhergesagt. Übers Gesamte liegt die Zuverlässigkeit jedoch bei über 80 %, einem ewigen Skeptiker kann man dies kaum erklären.

Die Süchtigen

Diejenigen, die süchtig nach ihrem Lieblingswetterphänomen sind. Typischerweise sind es Schneesüchtige: Sobald sie irgendwo „Schnee“ hören, schlägt ihr Herz höher, ohne sich zu vergewissern, ob der Schneefall auf der Alpennord- oder der Alpensüdseite erwartet wird. An dieser Stelle an alle Schneesüchtigen: Von Mittwochabend bis Freitag wird am Alpennordhang mit einer Nordwest- bis Nordstaulage eine Portion Schnee fallen, die exakte Prognose ist jedoch noch unsicher.

Die Ökonomen

Diejenigen, die systematisch ihren eigenen Verlust aufgrund des Wetters und der entsprechenden Prognose berechnen: Bei angekündigtem Wind und in Wolken gehüllte Berge bleiben die Skipisten leer, bei angekündigten Gewittern bleiben die Restaurantterrassen leer und wenn Hitze angekündigt wird, aber nicht eintrifft, bleibt die Kühltruhe mit den Glacés voll. Natürlich ist die Kritik berechtigt, jedoch wird oft vergessen, dass es auch den umgekehrten Fall gibt mit Prognosen zu Gunsten der Ökonomen.

Die Profis

Diejenigen, die unsere Prognosen verfolgen, den Wetterbericht lesen und auch die Grenzen der Wettervorhersage kennen.

Die Gläubigen

Diejenigen, die für 19.30 Uhr eine Grillparty ankünden, wenn in der Niederschlagsanimation der Regen in Ihrem Dorf um 19.25 Uhr aufhört.

Die Genauen

Diejenigen, die bei angekündigten 5 bis 8 cm Neuschnee in ihrem Garten 10 cm Neuschnee messen und dann mit dem Finger auf die Prognose zeigen.


SwissMetNet Station in Gösgen. (Foto: M. Kopp)

Die Verschwörer

Diejenigen, die denken, die Prognosen werden modifiziert, um hypothetischen Auftraggebern gerecht zu werden. Beispielsweise „schönes“ Wetter im Tessin, damit sich der dort ansässige Tourismus erfreut. Das ist natürlich völliger Quatsch.

Die Sozialen

Diejenigen, die das Gesprächsthema Wetter geschickt beim Smalltalk einsetzen. Nach einigen Krisenjahren wegen Covid steigt das Wetterthema nun wieder auf der Skala der beliebtesten Gesellschaftsthemen.

Die Aufsteiger

Sie sind zwar nicht Meteorologen, aber sie verfolgen die Entwicklung des Wetters aufmerksam und leidenschaftlich. Sie haben sehr viel Hintergrundwissen und besuchen mehrmals täglich meteoschweiz.ch und diverse Websites mit technischen, deterministischen, probabilistischen, lokalen oder globalen Wetterinformationen.

Die Pragmatiker

Diejenigen, die keine Wettervorhersagen konsultieren, da das Wetter sowieso macht, was es will. Sie schauen einfach am Morgen aus dem Fenster und wissen, ob sie einen Schirm brauchen oder nicht.

Die sturen Vorausplaner

Diejenigen, die die Prognose fürs Wochenende nur am Montag lesen und danach nicht weiterverfolgen. Sie denken, die erste Prognose ein paar Tage im Voraus sei bereits in Stein gemeisselt.

Die Eiligen

Diejenigen, die sich voll und ganz auf die Piktogramme verlassen. Sie können mit einem Blick innert Sekunden erkennen, wie das Wetter bei ihnen wird. Details der Wettersituation ignorieren sie. Die Eiligen laufen Gefahr, mit den Prognosen nicht zufrieden zu sein.

Die Insider

Das sind wir. Bei einer Fehlprognose (ja, das kommt vor) versetzen wir uns in die Lage des Beratungskunden vom Vortag: Hat er es wohl geschafft, sein Dach rechtzeitig abzudecken? Oh nein, sie hat die ganze Nacht Frostkerzen angezündet, obwohl es keinen Frost gab. Der Pass war doch nicht mehr in Wolken, hat der Pilot das noch früh genug gemerkt oder ist er den vorgeschlagenen Umweg geflogen?


Die Wetterzentrale am Flughafen Zürich. (Foto: S. Baumann)

Wir könnten noch viel mehr Kundenprofile aufzählen, aber lassen Sie Ihrer Fantasie in den Kommentaren freien Lauf. Danke, dass Sie unsere Wettervorhersagen auf allen Kanälen verfolgen.

Titelbild: Foto aus Ennenda GL von einem MeteoSchweiz App – Benutzer.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Der Wetterbericht wird von den verschiedenen Benutzern unterschiedlich interpretiert – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldung/APP

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