Stationäre Luftmassengrenze brachte einige Gewitter

Die Kaltfront welche in der Nacht auf Mittwoch die Schweiz erreicht hat, kam aufgrund ihrer fast parallelen Ausrichtung zur Strömung kaum vom Fleck.

Dies sorgte am Mittwoch ganztags für ideale Bedingungen für Gewitter.

Ein Tiefdruckgebiet mit Zentrum über Irland hat auf Mittwoch eine Kaltfront zum Alpenraum geführt. Diese hat sich heute allmählich an den Alpennordhang gelegt und sorgte besonders in diesen Regionen für letzten Niederschlag.


Synoptische Situation am Mittwoch 18 UTC (MeteoSchweiz)

Am Mittwoch zogen wieder zahlreiche Gewitter über die Schweiz. Im Vergleich zum Dienstag – einen Rückblick finden sie in folgendem Blog –  wurden an unseren Messstationen im Flachland Windspitzen zwischen 50 bis 80 km/h gemessen. Andere Messstationen lagen gestern günstiger und haben zum Teil deutlich höhere Windspitzen gemessen.



Dem Jura entlang haben sich aufgrund einer Konvergenz (Zusammenströmen von Luft, dargestellt in untenstehender Abbildung) immer wieder Gewitter gebildet, welche mit der südwestlichen Höhenströmung in Richtung Bodenseeregion geführt wurden. Ein Gewitter war ziemlich langlebig, da es sich um eine Superzelle handelte, und zog der Aare entlang über Baden weiter Richtung Schaffhausen. Am Flugplatz Birrfeld wurden Windspitzen von 94 km/h gemessen und eine Partnerstation von Meteomedia in Rafz sogar 103 km/h.


Messwerte um 13 UTC: Mittelwind (Windfiedern) und Böenspitzen (Zahlen) in Knoten, sowie QFF (weisse Linien) in hPa und Radar. (MeteoSchweiz)

Radaranimation zwischen 16 Uhr und 18 Uhr.

Die Gewitter brachten einigen Regionen auch ordentlich Niederschlag. In der 12-stündige Niederschlagsakkumulation sind die die Zugbahnen der Gewitter deutlich zu sehen.



Die Messstation in Pfäffikon (ZH) konnte den Durchzug eines Gewitters schön erfassen, das sein Ursprung in der Diablerets Region hatte. Um 17.30 UTC wurden 10.9 mm Niederschlag und eine Windböe von 81 km/h registriert.


Wind-, Temperatur- und Niederschlagsverlauf an der Messstation Pfäffikon. (MeteoSchweiz)

In der Nordwestschweiz und im Jura hatte es gestern bereits keine Schauer oder Gewitter mehr. Diese Regionen lagen auf der „falschen“ Seite der Luftmasse. Mit dem Nordwestwind ist in diesen Regionen bereits kältere und weniger labile Luft eingeflossen und haben die Konvektion verhindert.



Neben Wind, Blitzen und Starkniederschlag erhielten wir auch zahlreiche Hagelmeldungen.


(Meteomeldungen/App)

Im Verlauf des Abends und der Nacht auf Donnerstag verlagerte sich die Luftmassengrenze (Kaltfront) immer mehr an die Alpen und die Niederschläge konzentrierten sich zunehmend am Alpennordhang.



 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Stationäre Luftmassengrenze brachte einige Gewitter – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldungen/App

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