Wetter-Prognose für den 1. August

In 4 Tagen ist Nationalfeiertag und Sie fragen sich vielleicht heute schon, wie sich das Wetter am 1. August präsentiert.

Trotz Unsicherheiten, versuchen wir in diesem Blog eine Prognose zu wagen, wie die Chancen für trockenes Wetter aussehen. Dann blicken wir auch etwas zurück in das Wetter an vergangenen Nationalfeiertagen.

Der grossräumige Trog prägt den Ablauf

Über Nordeuropa befindet sich schon seit Tagen ein umfangreicher Trog in dessen Einfluss auch unser Wetter steht. Im südlichen Randbereich dieses Troges an der sogenannten Luftmassengrenze, welche die Polarluft von der subtropischen Luftmasse trennt, entstehen durch „Verwellung“ der Strömung immer wieder Tiefdruckgebiete, welche vom nahen Atlantik über Europa hinwegziehen. Je nach Ausweitung des Troges und Zugbahn des Tiefs wird die Schweiz mehr oder weniger davon betroffen.


Strömungslage über Europa und dem nahen Atlantik am 29.07.2023, 0 UTC. Dargestellt ist das 500 hPa Geopotential (schwarze Linien), 850 hPa Temperatur (farbige Flächen), sowie die Fronten. Die gelben Pfeile zeigen die Verlagerungsrichtung der Tiefdruckgebiete. (Quelle: MeteoSchweiz)

Vorhersage für den 1. August

Für die kommenden Tage ist eine präzise Vorhersage alles andere einfach. Kleine Veränderungen in dieser dynamischen Strömungslage über dem Atlantik haben grössere Auswirkungen auf den Wetterablauf. Die letzten Modellberechnungen zeigten deshalb auch Schwankungen. Werden wir nun am 1. August von einer Kaltfront erfasst? Und falls ja, wann und wie stark?

Allein schon der Vergleich der letzten beiden Modelläufe des ECMWF zeigen für den 1. Augustabend markante Unterschiede in den Niederschlagsmengen und Verteilung.


Modellauf vom 27.07.2023, 12 UTC: Links: Strömungslage mit Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit des IFS-Modells am 1. August 2023, 12 UTC. Rechts: die 6-stündige Niederschlagsmenge am 1. August 2023 von 18 bis 24 UTC. (Quelle: MeteoSchweiz)

Modellauf vom 28.07.2023, 0 UTC: Links: Strömungslage mit Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit des IFS-Modells am 1. August 2023, 12 UTC. Rechts: die 6-stündige Niederschlagsmenge am 1. August 2023 von 18 bis 24 UTC. (Quelle: MeteoSchweiz)

Die Berechnungen von gestern Abend zeigten den Niederschlagsschwerpunkt noch in der Nordostschweiz (erste Grafik), während 12 Stunden später vor allem die Voralpen am meisten Niederschlag erhalten würden.

Beim Vergleich des Medians (Wert in der Mitte der Verteilung aller Berechnungen eines Ensembles) des regionalen Modells COSMO 2 Ensemble mit dem des IFS Ensemble sind die Unterschiede noch deutlicher. Beide gemeinsam beinhalten jedoch, dass mit höherer Wahrscheinlichkeit am 1. Augustabend am Alpennordhang mit Niederschlag zu rechnen ist. Aber auch, dass es mit höherer Wahrscheinlichkeit im Tessin trocken bleibt. Jedenfalls kann die genaue Verteilung und Intensität der Niederschläge mit genügender Verlässlichkeit noch nicht festgelegt werden.


Median aller Ensemble-Member der 6-stündigen Niederschlagsmenge beim COSMO 2 (links) und beim IFS (rechts) am 1. August 2023, von 18 bis 24 UTC. (Quelle: MeteoSchweiz)

Statistik der letzten 40 Jahre

Wie war denn betreffend Niederschlag in den Abendstunden das Wetter in den vergangenen 40 Jahren? Klar ist, dass es eher vom Zufall abhängt wie das Wetter an einem einzelnen Tag aussieht. Also grundsätzlich gibt es keine Regelmässigkeit. Und dennoch zeigt die Statistik eine gewisse Regionalisierung. Am Alpennordhang, insbesondere am Voralpenrand zeigt sich eine häufigere Anzahl mit Niederschlag am 1. Augustabend als im Flachland. Dies lässt sich auch einigermassen begründen.

Zu dieser Jahreszeit sind es doch oftmals Gewitterlagen, die (wegen der Topografie) bevorzugt an den Voralpen am häufigsten auftreten. Deswegen gab es in den vergangenen 40 Jahren in Voralpennähe in durchschnittlich ca. 38% der Fälle Niederschlag, während es im Flachland der Alpennordseite nur ca. 18% waren. Dabei war es unabhängig davon wieviel Niederschlag es jeweils gab (eine detaillierte Aufstellung darüber ist im Link am Schluss zu finden).


Links: Mittleres Geopotential [dm] auf 500 hPa (schwarze Linien), mittleres Geopotential [dm] auf 850 hPa (grüne Linien) sowie mittlere Temperatur [◦C] auf 850 hPa (farbige Flachen) aller zyklonalen Westlagen im Sommer in der Zeitperiode 1961-2010. Rechts: Mittlere tägliche Niederschlagsmenge [mm] aller zyklonalen Westlagen im Sommer in der Zeitperiode 1961-2010 (665 Fälle). (Quelle: MeteoSchweiz)

Waldbrandgefahr

Wie auch immer das Wetter sich am 1. August präsentiert, sollte man die aktuellen Informationen zur Waldbrandgefahr konsultieren, wenn man den Abend mit einem Feuer oder Feuerwerk feiern möchte. Auch wenn in diversen Gebieten noch einiges an Niederschlag fallen dürfte, wird dies die Waldbrandgefahr in einigen Regionen nicht wesentlich entschärfen. Bei Unsicherheit besser bei der Ortsgemeinde nachfragen.


Aktuelle Gefahrenkarte für Waldbrand. (Quelle: MeteoSchweiz)

Wird der Schweizer Lampion vom Regen gelöscht oder nicht?

Weiterführende Links:

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Prognose für den 1. August – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: MeteoSchweiz

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