Wetternews: Die ergiebigen Niederschläge sind vorbei

Das Tief „Rea“ hat der Schweiz intensiven und ergiebigen Niederschlag gebracht und sorgte an einigen Gewässern für Hochwassergefahr.

Mit der Verlagerung des Tiefs in Richtung Osten und Abschwächung nimmt auch der Niederschlag allmählich ein Ende.

Mit der östlichen Verlagerung des Tiefs haben die Höhenwinde über der Schweiz auf Nord gedreht und sorgten so für einen Nordüberdruck. Zudem wurde Feuchtigkeit von Süden her um die Alpen zurück an den Alpennordhang geführt und so gestaut.



Auf der Alpensüdseite haben die Niederschläge durch aufkommenden Nordwind bereits in der Nacht nachgelassen. Insgesamt sind im unteren Maggia- und Verzascatal, in der Locarnese Region im Gebiet um Biasca und im oberen Misox insgesamt 250 bis 300, lokal sogar bis 370 mm Niederschlag gefallen (siehe Niederschlagsgrafik weiter unten).


Montagnola am 28. August 07.10 Uhr (links) und 29. August 07.10 Uhr (rechts)

Mit einer Schneefallgrenze um 1900 Meter haben heute Morgen auch wieder wenige Stationen etwas Neuschnee gemessen. In Arosa wurde heute früh 1 cm Neuschnee gemessen. Auf dem Säntis wurden sogar 18 cm Neuschnee gemessen und auf dem Weissfluhjoch 9 Zentimeter.


Verschneiter Säntis heute Morgen um 10.30 Uhr (Quelle: roundshot.ch/saentis)

Dass Ende August in den Alpen bereits Schnee fällt, ist an sich nichts Aussergewöhnliches. Eine Auswertung der akkumulierten Neuschneemengen für die Zeitperiode zwischen 21. bis 28. August an den oben genannten Messstationen, zeigen auf, dass es immer mal wieder Ende August Neuschnee gegeben hat. Es erscheint uns Aussergewöhnlich da in den letzten Jahren Ende August die Neuschneeereignisse abgenommen haben.


Neuschneesumme für die Zeitdauer 21.8 bis 28.8 in Arosa.

Neuschneesumme für die Zeitdauer 21.8 bis 28.8 in Säntis.

Neuschneesumme für die Zeitdauer 21.8 bis 28.8 in Weissfluhjoch.

Bereits im gestrigen Blog wurden die Niederschlagsmengen, welche bis gestern gefallen sind thematisiert und eingeordnet. Wir blicken heute auf die gesamten Niederschläge zurück.

Lokal ein über 100-jähriges Ereignis

Die Niederschlagssummen des 3-tägigen Niederschlagsereignisses vom Morgen des 26. bis am Morgen des 29. August sind vor allem in Nord- und Mittelbünden sowie im St. Galler Rheintal und in der Säntisregion verbreitet alle 10 bis 20 Jahre zu erwarten. Mehrere Messstandorte in den genannten Regionen zeigen für das Ereignis auch Wiederkehrperioden von 30 bis 50 Jahren.

An einzelnen Messstandorten sind die gefallenen 3-Tagessummen seltener als alle 100 Jahre zu erwarten. Es waren die Messstandorte Arosa (211 mm), Vaduz (197 mm) und Kronberg (244 mm). Ein 50 bis 100-jährliches 3-Tagesereignis war es den Messstandorten Biasca (387 mm), Safien-Platz (192 mm), Innerferrara (274 mm), Brülisau (219 mm) und Eggersriet (216 mm).


Wiederkehrperioden in Jahren der 3-Tages Niederschlagssummen von Samstagmorgen (26. August 2023) bis Dienstagmorgen (29. August 2023).

Lokal 3-Tagessummen in Rekordhöhe

An mehreren Messstandorten mit längeren Messreihen war es die höchste 3-Tagessumme seit Messbeginn. Auffallend ist dabei vor allem der Aroser Rekordwert von 211 mm. Er schwingt in der über 100-jährigen Messreihe weit oben aus. Die bisher höchste 3-Tagessumme vom August 1951 lag bei 169 mm.

In Biasca (Messbeginn 1900) lag die 3-Tagessumme von 387 mm nur knapp unter dem Rekordwert von 390 mm, gefallen im August 1956.


Rhein bei Hard in Österreich.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Die ergiebigen Niederschläge sind vorbei – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldungen/App

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