Der Himmel präsentierte sich am Montag zeitweise sehr facettenreich.
Dafür verantwortlich waren Cirren, mit anderen Worten Eiskristallwolken, die sich auf einer Höhe von rund 7500 bis 9000 m ü.M. befanden. Eine Auswahl an schönen Exemplaren präsentieren wir nachfolgend im Blog.
Wetterlage
Die Schweiz befand sich am Montag am Westrand eines Hochdruckgebiets, welches sich von den Britischen Inseln über den Alpenraum bis nach Südosteuropa erstreckte. Abgesehen von einer feuchteren Grundschicht, die sich in Form von einigen Hochnebelfeldern bemerkbar machte, war die Atmosphäre in den darüber liegenden Schichten sehr trocken. Entlang der Voralpen wurde oberhalb von 2000 Metern eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 10 bis 20 % gemessen.
Am Montag lag die Schweiz an der Südwestflanke eines Hochs. Während in Bodennähe die Bise wehte, dominierten in der Höhe westliche Winde. (MeteoSchweiz)
Trotzdem zeigten sich bereits am Morgen einige, zeitweise auch dichtere hohe Wolken am Himmel. Dafür verantwortlich war eine kräftige westliche Höhenströmung, die oberhalb von rund 7500 Metern etwas feuchtere Luft zur Schweiz führte.
Vertikalprofil der Ballonsondierung von Payerne am 16. Oktober 2023, 00 UTC. Anhand der Temperatur (schwarze Linie) – und Taupunktkurven (gestrichelte Linie) lassen sich zwei Bereiche mit einer Anfeuchtung ausmachen. Einerseits in Bodennähe und andererseits oberhalb von etwa 7500 m ü.M. (MeteoSchweiz)
Cirren in den verschiedensten Variationen
Die hohen Wolken gehörten zur Gattung Cirrus. Dabei handelt es sich um Eiskristallwolken, die in den unterschiedlichsten Variationen auftreten können. Manchmal treten sie in Form von zarten Fäden oder schmalen Bändern auf, ab und zu als dünner Schleier, gelegentlich aber auch in Form von Büschel oder Flecken. Dem Aussehen sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Entsprechend lassen sich die Wolken auch nicht immer genau einer Wolkenart beziehungsweise Unterart zuordnen. Nachfolgend eine Auswahl an Cirrenfotos von heute Montag.
Cirrus fibratus und uncinus: Fäden oder hakenförmige Wolken, die den Himmel überziehen. Beobachtet heute Vormittag bei der Alp Wildegg. (Daniel Gerstgrasser)Cirrus spissatus: Dichterer Cirrus in Form von Flecken, Bändern oder Bündeln, welcher die Sonne teils abzudecken vermag und deshalb grau erscheint. (Daniel Gerstgrasser)Cirrus fibratus : Die faserigen Cirrus fibratus Wolken sorgten auch oberhalb von Flims und Laax für einen abwechslungsreichen Himmel. (Laax, Flims, Falera – Weisse Arena, Roundshot Webcam)Cirrus floccus und fibratus: Zeitweise gesellten sich auch Cirrus floccus zu den Cirrus fibratus Wolken. Den Voralpen entlang musste man jedoch etwas in die Höhe, denn besonders entlang der zentralen und östlichen Voralpen bildeten sich einige Hochnebelfelder. (Kronberg Luftseilbahn, Roundshot Webcam)Cirrocumulus stratiformis perlucidus: Über der Westschweiz, im Hintergrund der Genfersee, überzogen zeitweise ausgedehntere Cirrocumulus stratiformis perlucidus den Himmel. Der Name rührt daher, dass es sich um einzelne kleine Wölkchen (Cirrocumulus) handelt, die in Form von Feldern (stratiformis) auftreten und durch die dazwischenliegenden Lücken das Himmelsblau oder die Sonne noch sichtbar sind. (Meteomeldungen/App)Cirrus homogenitus: Die Kondensstreifen der Flugzeuge (Contrails) werden als Cirrus homogenitus bezeichnet, was so viel wie infolge menschlicher Aktivität gebildete Eiswolke bedeutet. Der Zusatz homogenitus lässt sich auch mit anderen Wolkengattungen und Arten kombinieren, sofern der Ursprung der Wolke auf eine menschliche Aktivität zurückzuführen ist. (Meteomeldungen/App)
Die Wolken des oberen Stockwerks waren übrigens bereits Thema in dieser Blogserie.
Die Cirren bescherten manchen Orten einen farbenprächtigen Sonnenaufgang. Auf dem Säntis war der Himmel am frühen Morgen von einem dünnen Schleier überzogen (Cirrostratus nebulosus).
