Die intensiven Niederschläge dauern noch an

Mit einer kräftigen Westströmung gelangt seit Sonntag anhaltend sehr feuchte und seit Montag vorübergehend auch milde Atlantikluft zur Schweiz.

In weiten Teilen der Schweiz fielen seither grössere Regenmengen. Besonders ergiebig war der Niederschlag in Teilen des Juras und des Alpennordhangs sowie im Unterwallis. Mit Annäherung einer Kaltfront intensivieren sich die Niederschläge nochmals, bevor sie in der Nacht auf Mittwoch allmählich nachlassen.

Aktuelle Situation

Zwischen einer Tiefdruckzone über Nordeuropa und einer Hochdruckzone über Südeuropa hat sich über den Alpen seit Sonntag eine starke Westströmung eingestellt. Aus Westen wir dadurch anhaltend sehr feuchte und seit Montag vorübergehend auch sehr milde Atlantikluft zur Schweiz geführt. Am Dienstagabend erfasst schliesslich die Kaltfront von Tief „Jasper“ mit Zentrum über Dänemark die Schweiz, wodurch die Niederschläge in der Nacht auf Mittwoch allmählich nachlassen.


Wetterlage am 14. November 2023. Satellitenbild überlagert mit Luftdruck auf Meereshöhe (Isobaren) und Niederschlag (Radar). Zwischen einer Tiefdruckzone über Nordeuropa und einer Hochdruckzone über Südeuropa gelangt aus Westen sehr feuchte Luft zur Schweiz. (MeteoSchweiz)

Zwischen Sonntag- und Dienstagmorgen sind entlang des Juras und des Alpennordhangs verbreitet 40 bis 90 mm Niederschlag gefallen. Die grössten Mengen wurden mit 80 bis 110 mm im Unterwallis, in den Waadtländer Alpen und lokal im westlichen Jura gemessen. Im Mittelland und im Zentralwallis wurden 30 bis 60 mm registriert. In den übrigen Gebieten wurde deutlich weniger Niederschlag beobachtet beziehungsweise in Teilen der Alpensüdseite blieb es sogar trocken.



Während die Schneefallgrenze am Sonntag in gewissen Regionen noch in den Niederungen lag, stieg sie seit Sonntagabend kontinuierlich an und erreichte in der Nacht auf Dienstag ihren Höhepunkt. Am Dienstagmorgen lag sie in den westlichen Alpen teils bei 2900 Metern und in den östlichen Alpen bei rund 2500 Metern.

Wie viel Niederschlag ist noch zu erwarten?

Im Vorfeld einer Kaltfront dauern die intensiven Niederschläge vorerst weiter an. Mit Annäherung der Kaltfront können die Niederschläge besonders am Abend zeitweise auch gewittrig durchsetzt sein. Dadurch sind kurzzeitig höhere Niederschlagsintensitäten und –mengen möglich.



Zwischen Dienstagnachmittag und Mittwochmorgen werden am Jura, am Alpennordhang und im Wallis damit weitere 25 bis 50 mm erwartet. In den Waadtländer Alpen und im Unterwallis ist mit zusätzlich 40 bis 80 mm Niederschlag zu rechnen. Im Flachland sowie in den übrigen Alpen sind die Mengen geringer und betragen rund 5 bis 15, lokal bis 20 mm.

Die Schneefallgrenze liegt am Dienstagnachmittag zunächst noch bei 2300 bis 2700 Metern und sinkt am Abend gegen 2000 Meter, in der Nacht auf Mittwoch schliesslich bis auf 1500 Meter.


Besonders im Chablais, hier eine Impression aus Aigle, ist seit Sonntag viel Niederschlag gefallen. (Meteomeldungen/App)

Am Abend zeitweise stürmischer Westwind

Der Kaltfrontdurchgang und der damit verbundene Druckanstieg ist am Abend von zeitweise stürmischen West- bis Nordwestwind begleitet. Im Flachland und in den Alpentälern muss mit Böen von 70 bis 90 km/h gerechnet werden. Über dem Jura und in den Alpen verstärkt sich der Wind am Abend ebenfalls. In Kamm- und Gipfellagen werden Windspitzen von 100 bis 130, lokal bis etwa 140 km/h erwartet.

Situation an den Gewässern

Für diverse Flüsse und Seen auf der Alpennordseite und im Wallis wurden Hochwasserwarnungen der Stufe 2 und vereinzelt der Stufe 3 ausgegeben. Bei hohen Intensitäten und grossen Regensummen kann es punktuell zudem zu spontanen Hangrutschungen kommen.

Weitere Informationen

Informationen zu den aktuellen Warnungen finden Sie wie immer auf www.meteoschweiz.ch oder auf www.naturgefahren.ch. Weitere Informationen zur Situation an den Gewässern sind ausserdem unter www.hydrodaten.admin.ch zu finden.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz /Die intensiven Niederschläge dauern noch an – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz

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