Wetteraktuell: Wer früh aufstand, wurde belohnt
In der Nacht und heute Sonntagmorgen sorgte ein Höhenrücken für eine vorübergehende Stabilisierung der Luftmasse.
Wer sich nach trockenem und sonnigem Wetter sehnt, war gut beraten früh aufzustehen, um die sonnigen Verhältnisse noch bei blauem Himmel zu geniessen.
Kurzes Zwischenhoch sorgt für sonnige Verhältnisse
Zuerst werfen wir ein Blick in die Höhe. Auf 500 hPa (rund 5600 Metern) lag die Schweiz heute Morgen (06 UTC) auf der Vorderseite eines kleinen Höhenrückens. Dieser sorgte bereits in der vergangenen Nacht für eine Stabilisierung und Abtrocknung der Luftmasse. Die wärmere Luftmasse, d.h. eine schwachaktive Warmfront ist noch knapp westlich der Schweiz auszumachen.
Um 12 UTC hat sich die Achse des Höhenrückens bereits über die Schweiz hinweg östlich verlagert und die Warmfront hat die westlichen Landesteile erreicht. Damit gelangte der Alpenraum auf die Vorderseite eines umfangreichen Troges mit Zentrum nordwestlich der Britischen Inseln und aus Südwesten wurde wärmere und zunehmend labil geschichtete Luft zur Schweiz geführt.
Die stabilen Verhältnisse waren also nur von kurzer Dauer, sorgten aber nach einer meist klaren Nacht mit guter Abstrahlung für einen relativ frischen Start in den Sonntag. Die Tiefstwerte erreichten im Mittelland 6 bis 8 Grad. Vereinzelt haben sich in den Morgenstunden auch Wiesennebel gebildet, die sich jedoch rasch auflösten und in der Folge dem blauen Himmel Platz machten.
Wie den obigen Bildern zu entnehmen ist, hat oder hätte sich heute das frühe Aufstehen in der Deutschschweiz gelohnt, wenn man sich nach wolkenlosem Himmel sehnt.
Im Gegensatz zur Deutschschweiz machte sich die aus Westen annähernde Warmfront in der Westschweiz bereits in den Morgenstunden durch hohe Wolkenfelder bemerkbar. Damit blieb einem je weiter westlich desto mehr der Blick auf einen wolkenlosen Himmel verwehrt.
Warmfrontbewölkung und aus Westen auflebende Konvektion
Auch in der Deutschschweiz nahm gegen Mittag die hohe Bewölkung sowie über den Bergen die Quellbewölkung sukzessive zu. Diese schränkten die Sonnenscheindauer zunächst noch kaum ein. Im Jura und in der Genferseeregion dagegen gab es gegen Mittag kaum mehr Sonnenschein, sondern bereits die ersten Tropfen einer schwachaktiven Warmfront.
Im Laufe des Nachmittags nahm die Bewölkung in der Deutschschweiz weiter zu, nichtsdestotrotz reichte es zumindest östlich von Luzern/Aarau bis 16 Uhr für 6 bis 9 Stunden Sonnenschein bei Temperaturhöchstwerten zwischen 21 und 23 Grad. Damit war der heutige Sonntag der dritte Tag in dieser Woche mit mehr als 7 Stunden Sonnenschein im zentralen und östlichen Mittelland neben dem Montag und Samstag.
Halo-Erscheinung
Durch Brechung und Spiegelung des Sonnenlichts an den Eiskristallen der Cirrus oder Cirrostratus Bewölkung können farbenprächtige oder auch weisse Kreise oder Bögen am Himmel entstehen. Diese Erscheinungen werden Halo genannt und treten in verschiedensten Formen relativ häufig auf. Der 22°-Ring ist die häufigste Halo-Art und entsteht durch Brechung des Sonnenlichts an Eiskristallen aus hexagonalen Prismen.
In der im Tagesverlauf wieder zunehmend wärmeren und labileren Luftmasse bildeten sich vor allem gegen Westen hin einzelne Schauer. Gegen Abend dürfte es zunächst im Jura und den Voralpen entlang einzelne Schauer oder Gewitter geben, in der Nacht auf Montag können diese auch das Flachland erreichen.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Wer früh aufstand, wurde belohnt – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldung/App