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Hochdruck vertreibt den Nebel: Sonnige Aussichten nach grauem Start

20.10.2024 |  Von  |  Polizeinews, Wetter

Der einsetzende Hochdruckeinfluss brachte die Nebelobergrenze allmählich zum Absinken.

Damit begann sich der Nebel aufzulösen, wenn auch nicht überall.

Vorwiegend tiefdruckbestimmter Samstag

Gestern Samstag befand sich die Schweiz im Einflussbereich des Tiefs, dessen Abspaltungsprozess ins westliche Mittelmeer am Laufen war. Mit südlichen bis später südöstlichen Höhenwinden wurde feuchte Mittelmeerluft zugeführt. Sie griff von Süden über die Alpen und brachte in Teilen der Ostschweiz etwas Niederschlag. Über dem Flachland war eine Hochnebelschicht vorhanden, deren Obergrenze im Laufe des Tages auf über 1000 Meter anstieg, sich aber gebietsweise auch auflöste.


Der Hochnebel reichte heute Vormittag teils bis weit in die Voralpen hinein, wie hier im Alpstein bei Weissbad AI. (Meteomeldung App)


Hochdruckeinfluss macht sich am Sonntag bemerkbar

Nach dem eher noch tiefdruckbestimmten Wetter vom Samstag, setzte heute Sonntag der Hochdruckeinfluss ein. Denn in der Lücke, die mit der Abspaltung des Tiefs über dem Alpenraum entstand, bildete sich eine Hochdruckbrücke, die eine Verbindung zwischen dem Azorenhoch und dem Hoch über Osteuropa herstellte. Damit begann die Subsidenz, also das grossräumige Absinken, welche die Luftmasse von oben her zunehmend abtrocknete und so auch dem Nebel an den Kragen ging.


Satellitenbildsequenz von heute 09 Uhr bis 15:30 Uhr, welche die Auflösung der Nebeldecke über der Alpennordseite zeigt. (Meteosat/MeteoSchweiz)


Nebelobergrenze sinkt ab

Die kühl-feuchte Luft, und damit die Nebelschicht, über den Niederungen der Alpennordseite hatte am Sonntagfrüh eine relativ hohe Obergrenze von rund 1200 Metern, wie sie eigentlich eher typische für Hochdrucklagen mit Bise ist. Da sich die Wetterlage in einer Übergangsphase aus einer tiefdruckbestimmten Situation in eine Hochdrucklage befand, war noch kein «Gleichgewicht» erreicht. Aber mit der einsetzenden Subsidenz am Sonntagvormittag sank die Inversion und damit die Nebelobergrenze allmählich ab und war nach dem Mittag noch auf ca. 1100 Metern.


Vertikalprofile der Radiosondierung von Payerne 00 und 12 UTC. Der hellblaue Balken markiert die Nebelschicht. Deutlich ist zu erkennen, dass am frühen Morgen die Nebelobergrenze höher und die Nebelmächtigkeit grösser war als am Mittag. Zudem haben sich die höheren Luftschichten darüber erwärmt und abgetrocknet. (MeteoSchweiz)


Vertikalprofile der Radiosondierung von Payerne 00 und 12 UTC. Der hellblaue Balken markiert die Nebelschicht. Deutlich ist zu erkennen, dass am frühen Morgen die Nebelobergrenze höher und die Nebelmächtigkeit grösser war als am Mittag. Zudem haben sich die höheren Luftschichten darüber erwärmt und abgetrocknet.

Der Nebel beginnt sich zum Teil aufzulösen

Die Nebelschicht hatte am frühen Morgen noch eine recht grosse Mächtigkeit von fast 900 Metern. Kurzzeitig stieg ihre Obergrenze sogar vorübergehend leicht an und es fiel stellenweise schwacher Nieselregen. Aber mit dem sich verstärkenden Hochdruckeinfluss und der von oben wirkenden Abtrocknung sank die Nebelobergrenze ab und der Nebel bekam erste Löcher. Mit den generell südlichen Winde in der Höhe waren die Voralpentäler für die Nebelauflösung zu Beginn begünstigt. Bei nördlichen Winden oder Bise wäre es umgekehrt. Bis am Nachmittag löste sich der Nebel zu grossem Teil auf. Einzig in der Ostschweiz war er zäher.


Blick von Planplatten/Hasliberg auf die Nebeldecke über dem Haslital. Am Morgen hatte der Nebel noch eine Obergrenze von über 1000 Metern und war über den Brünigpass hinweg mit dem Nebel aus Obwalden verbunden. Im Laufe des Vormittags sank die Nebelobergrenze ab und der Nebel löste sich auf. (Roundshot/Alpentower)


 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Mit dem Absinken der Nebelobergrenze löst sich der Nebel zum Teil auf (admin.ch)
Bildquellen: Bild 1: => Meteomeldung App; sonstige Bilder: => siehe Bildlegenden

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