Markantes Frontensystem erfasst die Schweiz

Ein kräftiges Tief über England steuerte heute ein markantes Frontensystem aus Westen zur Schweiz.

Zuerst erfasste die Warmfront den Alpenraum, kurz darauf folgte die Kaltfront nach. Dementsprechend war das Wetter heute in der Schweiz sehr unterschiedlich. Wir gehen im heutigen MeteoBlog näher darauf ein.

Warmfront bringt hohe und mittelhohe Bewölkung, aber kaum Niederschlag

Während es in der Nacht zuerst noch heiter war, erfolgte in der zweiten Nachthälfte aus Westen ein Bewölkungsaufzug. Wie bei Warmfronten üblich, handelte es sich überwiegend um Schichtbewölkung. Diese wurde immer dichter und am Vormittag war der Himmel von einem recht eintönigen Grau überzogen. Dahinter, im sogenannten Warmsektor, gab es vor allem in den Alpen noch einmal grössere Aufhellungen.


Am frühen Morgen war es im Val Fex hinter Sils im Oberengadin noch fast wolkenfrei. Die Wolken der Warmfront haben diese Region noch nicht erreicht. (Meteomeldungen/App)

Am Vormittag zeigte sich in Arosa der Himmel von ziemlich dichter Schichtbewölkung (Altostratus) überzogen. Diese Bewölkung ist typisch für Warmfronten. (Meteomeldungen/App)

Ansteigen der Schneefallgrenze auf über 1500 Meter

Gegen den Jura hin setzten im Vorfeld der Kaltfront schon bald wieder Niederschläge ein. Die Schneefallgrenze lag, weil im Warmsektor gelegen, mit 1600 bis 1700 Meter recht hoch.

Durch den Druckfall war es in einigen Alpentälern leicht föhnig, so im oberen Urner Reusstal und im Haslital. Dabei stieg die Temperatur in Guttannen und Göschenen bis 11 Grad. Kräftiger Südwind wehte auch im Churer und St. Galler Rheintal. Dort handelte es sich allerdings nicht um Föhn, sondern vielmehr um ein Aufliessen der Kaltluft aus den Tälern von Rheinbünden. Denn die Höchsttemperaturen stiegen im Rheintal nur auf 5 bis 7 Grad. Bei einem klassischen Föhnereignis wären sie mindestens im St. Galler Rheintal auf deutlich über 15 Grad angestiegen. Denn am Alpenkamm auf einer Höhe von 2200 m. ü. M. wurden 0 Grad gemessen, was bei trockenadiabatischer Erwärmung von 1 Grad pro 100 Meter Abstieg im Rheintal auf 500 m. ü. M. rund 17 Grad ergeben hätte.


Um die Mittagszeit lockerte sich die Bewölkung im Warmsektor kurzzeitig auf, dies besonders in den Alpen, wie hier in Savièse VS. (Meteomeldungen/App)

Lufttemperatur [°C], relative Luftfeuchtigkeit [%] und Böenspitze [km/h] jeweils während 10 Minuten in Bad Ragaz heute, den 7. Dezember 2024, zwischen 3:00 und 12:30 UTC. Der Kaltluftausfluss aus Nord- und Mittelbünden erzeugte im Rheintal bei Bad Ragaz einen Südwind, welcher Böenspitzen von 84 km/h hervorbrachte. Gegen Mittag wurde der Kaltuftausfluss schwächer, wobei die Temperatur allmählich auf 8 Grad anstieg und die relative Luftfeuchtigkeit auf unter 40 % zurückging. (MeteoSchweiz)

Kaltfront folgt im Laufe des Tages

Kurz vor Mittag erreichte die Kaltfront den westlichen Jura und zog anschliessend weiter nach Osten. Die Schneefallgrenze sank dabei rasch auf 1000 Meter. Die Niederschlagsmengen waren mit 5 bis 15 mm nicht sehr gross. Auch im Flachland machte sich der West bis Südwestwind vorübergehend stärker bemerkbar. Auf den Jurahöhen war der Wind sogar stürmisch, wurden doch auf der La Dôle Böenspitzen bis 111 km/h aufgezeichnet.


Mittlere Windstärke [kt], maximale Böenspitze [kt], Windrichtung (Windfieder), Sonnenscheindauer [min] und Niederschlagsmenge [mm] jeweils während 10 Minuten auf der La Dôle heute, den 7. Dezember 2024, zwischen 9 UTC und 12:30 UTC. Die Kaltfront erreichte den Gipfel der La Dôle um etwa 11.20 UTC, dabei drehte der Wind von West auf Nordwest und gleichzeitig wurden Böenspitzen von 60 kt (111 km/h) registriert. (MeteoSchweiz)

Wie üblich bei Warmfronten zeigte sich das Wetter infolge dichter Schichtbewölkung grau in grau wie hier in Wädenswil.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Markantes Frontensystem erfasst die Schweiz – MeteoSchweiz
Titelbild: Meteomeldungen/App

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