Zum Wochenbeginn stellt sich eine zyklonale Ostlage ein
Heute Sonntag entwickelte sich über Italien und dem Tyrrhenischen Meer ein umfangreiches Tiefdruckgebiet.
Zugleich schwächte sich das noch am Samstag wetterbestimmende Sturmtief auf seinem Weg Richtung Pyrenäen allmählich ab. Damit stellt sich über dem Alpenraum zum Wochenbeginn eine zyklonale Ostlage ein.
Wetterlage
Das Sturmtief „Darragh“, welches am Samstag noch über der Nordsee lag, zog heute Sonntag auf seiner nicht alltäglichen Zugbahn über die Benelux-Länder und Frankreich Richtung Pyrenäen. Dabei füllte es sich relativ rasch auf und verlor an Einfluss auf unser Wetter.
Zugleich entwickelte sich über Italien und dem Tyrrhenischen Meer ein neues Tief. Die am frühen Sonntagmorgen noch überwiegend südliche Höhenströmung drehte dadurch im Tagesverlauf auf Ost bis Nordost.
Ab Sonntagabend gelangt mit aufkommender Bise aus Osten wieder feuchtere und noch etwas kältere Luft zur Schweiz. Die Wetterlage die sich damit zum Wochenanfang einstellt wird als zyklonale Ostlage bezeichnet.
Zyklonale Ostlage
Zyklonale Ostlagen sind sowohl in der Höhe als auch in den tieferen Luftschichten gekennzeichnet durch ein Tief über dem Tyrrhenischen Meer. Die Schweiz liegt an dessen Nordrand in einer östlichen Höhenströmung. Diese Wetterlage ist relativ selten und kommt durchschnittlich nur an etwa 1 bis 2 Tagen pro Jahr vor.
Weil die Strömungsrichtung in den unteren Luftschichten eine leichte Nordkomponente aufweist, liegt der Niederschlagsschwerpunkt staubedingt vor allem entlang der zentralen und östlichen Voralpen sowie im östlichen Jura. Am wenigsten Niederschlag fällt typischerweise in der Westschweiz, im Wallis, auf der Alpensüdseite und in Teilen Graubündens.
Während zyklonalen Ostlagen ist die Sonnenscheindauer in weiten Teilen der Schweiz gering bis sehr gering. Insbesondere auf der Alpennordseite, mit Ausnahme der Genferseeregion, aber auch in Nord- und Mittelbünden ist es an solchen Tagen meist stark bewölkt. Einzig das Engadin, das Wallis und die Alpensüdseite sind mit rund 20 % relativer Sonnenscheindauer etwas freundlicher.
Die Vorhersage des ICON CH 2E Modells für Montag deckt sich relativ gut mit der Klimatologie. Tendenziell könnten die Niederschlagsmengen etwas höher ausfallen als im Median der Jahre 1961-2010.
Kaum Schnee im Flachland
Am Montag fällt vor allem in der ersten Tageshälfte relativ verbreitet, meist schwacher Niederschlag. Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 500 bis 600 Metern, womit es in den Niederungen der Deutschschweiz grün bleiben dürfte. Am Montagabend gelangt zwar noch etwas kältere, aber eben auch weniger feuchte Luft zur Schweiz. Daher dürfte es im Mittelland am Abend bereits meist trocken sein.
Als wäre das nasskalte Wetter mit Temperaturen im tiefen einstelligen Bereich nicht genug, gesellt sich am Montag eine mässige, besonders zur Westschweiz hin sogar kräftige Bise dazu.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Zum Wochenbeginn stellt sich eine zyklonale Ostlage ein – MeteoSchweiz
Titelbild: Meteomeldungen / App