Kanton Tessin: Präventionskampagne und gezielte Kontrollen gegen Ablenkung am Steuer
In den vergangenen Tagen hat die Kantonspolizei ihre Präventionskampagne im Rahmen des Projekts „Sichere Strassen“ des Departements für Institutionen abgeschlossen. Seit September lag der Schwerpunkt der Massnahmen auf der Sensibilisierung für die Gefahren durch Ablenkung am Steuer.
Zusätzlich wurden gezielte Kontrollen durchgeführt, die zu zahlreichen Sanktionen gegen Fahrerinnen und Fahrer führten, die während der Fahrt unangemessenes Verhalten zeigten.
Erschreckende Zahlen zur Ablenkung am Steuer
Die aktuellen Zahlen zeigen leider weiterhin ein klares Bild: Ablenkung am Steuer bleibt ein grosses Problem. Besonders häufig wurden elektronische Geräte wie Smartphones während der Fahrt genutzt, aber auch das Lesen von Papierdokumenten wurde beobachtet. Diese Verhaltensweisen sind nicht nur illegal, sondern gefährden massiv die eigene Sicherheit und die aller Verkehrsteilnehmenden.
Ein Beispiel: Wer bei 30 km/h für 4 Sekunden auf sein Handy schaut, legt etwa 35 Meter „blind“ zurück. Bei 50 km/h sind es bereits 55 Meter, und bei 120 km/h ganze 135 Meter. Solche gefährlichen Handlungen, wie das Aufnehmen eines Selfies, das Lesen einer Nachricht oder das Scrollen durch soziale Medien, verlängern die Reaktionszeiten erheblich.
Anstieg der Verstösse
Die kürzlich abgeschlossene Kampagne hat eine Zunahme der Verstösse um 23 % im Vergleich zum Vorjahr aufgezeigt. In drei Monaten wurden insgesamt 1.748 Ordnungswidrigkeiten festgestellt, im Vergleich zu 1.425 im Jahr 2023. Diese setzen sich aus 1.656 Bussgeldern (1.275 im Vorjahr) und 92 Anzeigen (150 im Vorjahr) zusammen, die über das Rechtsbüro der Verkehrsabteilung abgewickelt wurden.
Zu den gemeldeten Verstössen gehören unter anderem Fälle, in denen ein Fahrer während der Fahrt ein Video auf YouTube anschaute, Personen der Polizei wegen Ablenkung nicht bemerkten oder Autofahrerinnen, die sich während der Fahrt schminkten.
Weitere Massnahmen geplant
Die Kantonspolizei wird ihre Präventions- und Repressionsmassnahmen auch in den kommenden Monaten fortsetzen, um die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern.
Quelle: Kantonspolizei Tessin
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