Wetter-Schweiz: Markante Nordstaulage
Heute bestimmte eine markante Nordstaulage das Wetter in der Schweiz. Sie brachte dem Alpennordhang viel Neuschnee, während es ganz im Süden mit Nordwind trocken war.
Im heutigen Meteoblog wird auf diese markante Wetterlage eingegangen.
Staulage am Alpennordhang
Mit nördlichen Winden gelangte heue feuchte und kalte Polarluft zu den Alpen, wo sie sich staute. Die in den letzten 24 Stunden gefallenen Niederschläge belaufen sich auf 20 bis 40 mm, lokal sind gemäss CombiPrecip (Niederschlagsmengen gemäss Radar kombiniert mit den Bodenmessstationen) am zentralen und westlichen Alpennordhang sogar 50 bis 60 mm gefallen.
Starke bis stürmische Nordwinde in den Bergen
In den Bergen wehte heute ein starker, zuweilen auch stürmischer Nordwind. Auf den Berggipfeln wurden Böenspitzen von 90 bis 110 km/h registriert. Am stärksten stürmte es auf dem Chasseral. Dort pfiff der Nord- bis Nordwestwind mit maximal 153 km/h über die Jurakreten.
Starker Nordwind auch in tiefen Lagen
Stark war der Nordwind auch in tieferen Lagen. Einerseits wurden am Alpennordhang und im Wallis in den Tälern 50 bis 70 km/h registriert, andererseits konnten südlich der Alpen in einigen Alpentälern Windspitzen von 70 bis 90 m/h festgestellt werden.
Nordwind bedeutet auf der Alpensüdseite meistens, aber nicht immer, Sonne
In den weitaus meisten Fällen bringen nördliche Winde der Alpensüdseite eitel Sonnenschein, auch wenn die Nordlage tiefdruckbestimmt ist. Es gibt aber Ausnahmen. Und heute war eben eine solche Ausnahme. Heute zeigte sich die Sonne bis am frühen Nachmittag in weiten Teilen des Tessins gar nicht oder nur selten. Grund dafür war, dass durch die sehr starken nördlichen Höhenwinde die Schneefälle des Alpennordhanges den Alpenkamm in abgeschwächter Form überquerten und weit in den Süden verfrachtet wurden. Selbst in Locarno waren heute Virga zu sehen. Einzig im südlichen Tessin konnten einige Stunden Sonne registriert werden.
Demgegenüber zeigte sich heute im Unterengadin hie und da die Sonne. Dies, weil die Höhenströmung in den östlichen Alpen weniger stark war, so dass bereits hinter der Silvrettakette ein gewisser Lee-Effekt auftrat.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Markante Nordstaulage – MeteoSchweiz
Titelbild: Meteomeldungen/App