Schweizer Armee: Feldpost, Versorgungsflüge und Koordination – die SWISSCOY am APOD

Der APOD in Slatina fungiert als Dreh- und Angelpunkt der ganzen KFOR-Mission. APOD steht für „Aerial Port of Disembarkation“ und bezeichnet einen Umschlagplatz im Sinne der Luftfahrt, insbesondere alle Dienstleistungen die am Boden rund um ein Flugzeug vor dem Start, während der Landung und nach der Landung erbracht werden.

Auch Angehörige der SWISSCOY sind auf dem militärischen Teil des Flughafens in Slatina tätig.

Dienstagmorgen, 11 Uhr: Am APOD in Slatina herrscht geschäftiges Treiben. Abfliegende Angehörige der SWISSCOY warten in der Wartehalle auf ihren Rückflug in die Schweiz. Der Feldpöstler bringt Post, die in die Schweiz transportiert wird. Wie die Passagiere muss auch die Post durch die Sicherheitskontrolle und wird gescreent. Der Versorgungsflug des Schweizer Kontingents wird in wenigen Minuten erwartet. Die Ankunft und Abflüge der militärischen Flüge werden von einem der mehreren Flight Operations Officers (FOO) überwacht, darunter auch einer Schweizerin. Am APOD herrscht im Gegensatz zu den zivilen Flughäfen kein 24/7-Betrieb, sondern es wird zu definierten Betriebszeiten oder nach Bedarf operiert.



Management des militärischen Flughafens der KFOR

Das Team, das sich um alle Abläufe des Flughafens kümmert, ist multinational. Dazu gehört auch der Airport Manager sowie sein Stellvertreter, Hauptmann Sergio Marani. Dieses Zweierteam ist verantwortlich für die Planung, Koordination und Durchführung aller operativen Tätigkeiten auf einem militärischen Flughafen. Hptm Marani sorgt für den reibungslosen Ablauf des täglichen Betriebs, einschliesslich der Verwaltung der Standplätze der Flugzeuge, der Flughafengebäude und der Logistik. Ein wesentlicher Bestandteil seiner Aufgabe ist das Sicherheitsmanagement, bei dem er eng mit den militärischen Sicherheitskräften zusammenarbeitet, um die Sicherheit von Flugzeugen, Personal und Fracht zu gewährleisten. Er koordiniert die Zusammenarbeit mit anderen militärischen Dienststellen, zivilen Flughafenbetreibern und internationalen Partnern, um militärische Transporte und Versorgungsflüge effizient abzuwickeln. Zudem ist er verantwortlich für die Instandhaltung und den Betrieb der Flughafeninfrastruktur, der Standplätze sowie der Hangars. Er koordiniert weiter die An- und Abflüge von militärischen Flugzeugen der truppenstellenden Nationen der KFOR und stellt sicher, dass die Abläufe den Vorschriften entsprechen.



Die Feldpost der SWISSCOY

Mittendrin ist ebenfalls der Chief Mail (oder eben „Feldpöstler“) der SWISSCOY. Zusammen mit seinem Team ist er dafür zuständig, dass die ausgehende Post auf das Flugzeug kommt und die mit dem Versorgungsflug eingeflogene Post und Fracht verladen und zu den Standorten der SWISSCOY transportiert wird. Nach der Rückkehr in die Postzentrale werden die grünen Postsäcke geöffnet und der Inhalt sortiert. Anschliessend wird die Post für die Verteilung an die verschiedenen Standorte vorbereitet. Am nächsten Tag werden die Briefe und Pakete mit dem gern gesehenen grünen Sprinter zugestellt. Gleichzeitig beginnt der Prozess für den nächsten Versorgungsflug: Die Post wird an allen Aussenstandorten und in den Camps gesammelt und für den Transport vorbereitet. Am Flugtag ist eine enge Koordination mit den Piloten notwendig, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Koordination der Schweizer Flüge

An diesem Dienstag wird jedoch nicht nur Post und Cargo in den Kosovo geflogen – eine Delegation des Kompetenzzentrum SWISSINT reist für die anstehende Joint Revision an. Der Flug landet pünktlich und wird bereits vom Air Ops Hptfw Knobel und dem NCC des Kontingents 51, Oberst i Gst Vautravers, erwartet. Dies ist nur ein Teil des Aufgabengebietes des Air Ops. Als nationaler Flugkoordinator der SWISSCOY ist Hptfw Knobel für die Einbuchung der Flüge für das Kontingent zuständig und erstellt die Passagierlisten für die einzelnen Flüge. Die restliche Zeit ist er wie heute am Flughafen und kümmert sich um die erfolgreiche Abwicklung der Flüge. Er kontrolliert, ob alle abfliegenden Passagiere die nötigen Unterlagen dabeihaben, holt die ankommenden Passagiere am Flieger ab und begleitet Abreisende bis zum Flieger. Vor dem Abflug wird das Flugzeug, heute eine ATR 42-500 der Zimex Aviation, ausreichend betankt.



Lufttransport

Neben dem Team, welches den Betrieb des APODs sicherstellt, ist zusätzlich ein Schweizer Lufttransport-Detachment in Slatina stationiert. Dieses besteht aus zwei Super Pumas der Schweizer Luftwaffe, einem G3Air, einem Logistik-Koordinator, einem Warrant Officer (WO), mehreren Mechanikern (welche meistens zugleich als Loadmaster fungieren) und Piloten. Die Angehörigen der Berufsformation der Luftwaffe rotieren in einem regelmässigen Rhythmus. Dieses Detachement ist als operationelles Element direkt der KFOR unterstellt und führt Waren- und Personentransporte für die Mission aus.

 

Quelle: Wm Elisa Lutz, Presse- und Informationsoffizierin SWISSCOY 51
Bildquelle: SWISSINT

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