Sturmtief Herminia im Anflug: Neues Wetterkapitel mit Wind, Regen und Schnee
Das Wetter zeigt sich momentan von der unterhaltsamen und abwechslungsreichen Seite. Ein Tief jagt das nächste.
Nach dem Zwischenhocheinfluss von heute Sonntag steht Sturmtief „Herminia“ auf dem Atlantik bereit, das Zepter über unser Wetter zu übernehmen.
Neue Januarrekorde
Zunächst lohnt sich ein Blick zurück. Gestern verlagerte sich ein kleines Randtief von Frankreich in Richtung Benelux-Staaten. Mit einer südwestlichen Höhenströmung floss sehr milde Luft zur Schweiz, in den Alpen kam mässiger Föhn auf, welcher zum Teil in schwacher Form auch ins Mittelland ausgreifen konnte. Zusammen mit teilweise sonnigem Wetter und der milden Luftmasse wurden so einige Januarrekorde gebrochen. Folgende Stationen verzeichneten gestern neue Rekordwerte bezüglich Maximumtemperatur:
Kaltfrontdurchgang – gebietsweise Schneenachschub
Am Samstagabend lenkte das oben angesprochene Randtief eine Kaltfront zur Schweiz. Damit kamen zunächst am Jura wie auch auf der Alpensüdseite Niederschläge auf, welche in der Nacht schlussendlich die ganze Schweiz erfassten und insbesondere im Engadin und in den Bündner Südtälern noch bis am Sonntagvormittag anhielten. Die Schneefallgrenze sank dabei von rund 1700 Metern gegen 1000 Meter ab, inneralpin zum Teil tiefer. Vom Nordtessin über Teile Mittelbündens und des Oberengadins kamen zum Teil über 20 cm Neuschnee zusammen, welcher aufgrund der verbreitet mauen Schneesituation durchaus zu gebrauchen ist.
Zwischenhocheinfluss
Hinter der Front sorgte grossräumige Absinkbewegung für sonniges, teilweise sogar wolkenloses Wetter.
Auf der Vorderseite von Sturmtief „Herminia“
Je älter der Sonntag, desto eher konnte man die ersten Auswirkungen von „Herminia“ sehen. Und zwar in Form von hoher Bewölkung. Das Sturmtief verlagert sein Zentrum bis am Montag vom Atlantik nach Irland. In den Alpentälern kommt erneut Föhn auf, auf der Alpensüdseite setzen Stauniederschläge ein, und auch in der Westschweiz setzen allmählich Niederschläge ein. Bis am Dienstag wird uns dann auch die Kaltfront von «Herminia» überquert haben, zuletzt lassen die Niederschläge wie auch heute in Graubünden nach. Die Schneefallgrenze liegt zunächst bei rund 1800 Metern, und sinkt bis am Dienstagmorgen gegen 1000 Meter ab, inneralpin zum Teil tiefer.
Warnungen Wind und Niederschlag
In der Nacht auf Montag kommt in den Alpen erneut Föhn auf. Die Böenspitzen dürften in den Föhngebieten in den Niederungen bei 70 bis 100 km/h liegen, auf den Gipfeln bei 100 bis 140 km/h. Stellenweise – wie beispielsweise in Altdorf oder Brülisau – können die Böenspitzen auch in den Niederungen 100 km/h überschreiten. Windspitzen von 70 bis 90 km/h sind ebenfalls am Jura zu erwarten. In diesen Regionen ist somit eine Warnung der Stufe 2 aktiv.
Bis Dienstagmittag fallen während 48h auf der Alpennordseite voraussichtlich 10 bis 20 mm, vor allem im Südwesten bis 35 mm, auf der Alpensüdseite und am angrenzenden Alpenhauptkamm 20 bis 40 mm, stellenweise bis 50 mm. Für die Regionen oberhalb von 1200 Metern wurde für die Tessiner Alpen und angrenzende Regionen eine Schneewarnung der Stufe 2, im Südwesten eine Regenwarnung der Stufe 2 ausgegeben.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Nach dem Tief ist vor dem Tief
Bildquellen: Bild 1: => roundshot.ch; sonstige Bilder: => siehe Bildlegenden