Schweiz beteiligt sich an Frontex-Einsätzen: Einblicke in die Arbeit eines Hundeführers

Frontex ist die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache. Sie wurde 2004 gegründet und koordiniert und unterstützt die operative Zusammenarbeit der Schengen-Staaten zum Schutz der Schengen-Aussengrenzen. Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) beteiligt sich seit 2011 an Frontex-Einsätzen an den Schengen-Aussengrenzen.

Im Laufe der Jahre haben viele Mitarbeitende aus allen Sprachregionen der Schweiz an diesen Auslandseinsätzen teilgenommen. Vor Kurzem ist Ruben, ein junger Hundeführer vom Zoll Süd, zusammen mit seinem treuen Begleiter Kratos zur ersten gemeinsamen Erfahrung bei Frontex aufgebrochen. Wir haben ihn bei seiner Rückkehr ins Tessin getroffen.



„Ich war zweimal für Frontex im Einsatz, beide Male für einen Monat. Kratos hat alle Prüfungen abgeschlossen. Daraufhin habe ich mich für Auslandseinsätze beworben, und 2024 habe ich mit meinen Frontex-Einsätzen begonnen. Der Einsatzort richtet sich danach, wo ein Einsatz mit einem Hund notwendig ist“, erzählt Ruben. „Die tägliche Arbeit bestand aus Patrouillengängen in einigen Sektoren zusammen mit dem Hund. Bei Bedarf wurden wir auch zu Personenfahndungen gerufen.“



Auf beruflicher und menschlicher Ebene Kontakte pflegen

Sein Einsatz war nicht nur eine interessante berufliche Erfahrung, sondern ermöglichte ihm auch einen angenehmen Austausch auf menschlicher und persönlicher Ebene. „Ich habe diverse Kontakte geknüpft, dies sowohl mit der Polizei in meinem Einsatzland als auch mit Frontex-Kolleginnen und -Kollegen aus anderen Ländern. Man tauscht Erfahrungen aus, spricht miteinander und pflegt Kontakte, die sich auch beruflich gesehen als nützlich erweisen können. Zum Beispiel habe ich einen italienischen Frontex-Kollegen kennengelernt, den ich schon bald wieder sehe, weil wir denselben Marathon laufen werden.“ Erleichtert die gemeinsame Sprache den Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen? „Die offizielle Sprache ist natürlich Englisch, aber da wir Schweizerinnen und Schweizer mehrere Sprachen beherrschen, fällt uns die Verständigung schon etwas leichter.“ Für Ruben war diese Erfahrung so positiv, dass er sich bereits für weitere Einsätze zur Verfügung gestellt hat. „Ich bin zufrieden mit der Erfahrung. Ich hatte die Möglichkeit, andere Orte zu sehen, neue Arbeitsmethoden kennenzulernen und von den Erfahrungen Anderer zu hören. Für mich war es eine sehr interessante und bereichernde Zeit.“

Und wie war es jeweils nach der Schicht? „Bei einem meiner Einsätze hatte ich die Möglichkeit, das Land ein wenig zu erkunden, bei einem anderen weniger, weil ich mich dort in einem abgelegeneren Gebiet befand.“

Ist es zu empfehlen? „Ja, auf jeden Fall. Aus meiner Sicht ist es ideal, um Erfahrung zu sammeln.“



Die notwendigen Voraussetzungen

Was sind die Voraussetzungen, um sich an Frontex-Einsätzen zu beteiligen?

„Eine Voraussetzung ist ein B1-Niveau in Englisch. Während der Rekrutierung gibt es einen Englischtest. Und dann gibt es auch noch ein Vorstellungsgespräch.“

2024 leisteten Mitarbeitende des BAZG mehr als 5500 Einsatztage für Frontex. Diese Tage verteilten sich auf langfristige Einsätze von bis zu zwei Jahren sowie auf kurzfristige Einsätze von einem bis vier Monaten. Die Aufgaben von Grenzschutzexpertinnen und -experten in einem Frontex-Einsatz unterscheiden sich je nach Einsatzgebiet.

Die Schweiz beteiligte sich hauptsächlich an Einsätzen in Griechenland, Rumänien, Kroatien, der Slowakei, Bulgarien, Italien und Spanien. Die Grenzschutzexpertinnen und -experten sind vorwiegend als Dokumentenspezialistinnen und -spezialisten sowie als Debrieferinnen und Debriefer (Befragerinnen und Befrager), aber auch als Grenzwächterinnen und -wächter sowie als Hundeführerinnen und -führer im Einsatz, dies sowohl an Grenzübergängen als auch entlang von grünen Grenzen.




 

Quelle: BZAG
Bildquelle: BZAG

Für Tessin

Publireportagen

Empfehlungen

MEHR LESEN