Tiere im Polizeidienst: So unterstützen Hunde und Pferde die Schweizer Polizei

Wenn Polizei und Tiere gemeinsam im Einsatz sind, ist Teamarbeit gefragt. In der Schweiz spielen Tiere eine bedeutende Rolle im Polizeidienst. Ob als Spürhunde auf der Suche nach Drogen oder Vermissten, oder als Polizeipferde für Patrouillen und Demonstrationseinsätze – tierische Einsatzkräfte leisten einen wertvollen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit.

Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Einsatzbereiche, die Ausbildung, gesetzlichen Grundlagen sowie ethische Aspekte rund um den Einsatz von Tieren bei der Polizei in der Schweiz.

Historischer Hintergrund und gesetzliche Grundlage

Bereits im 19. Jahrhundert kamen Tiere bei polizeilichen Aufgaben zum Einsatz. In der Schweiz ist der Einsatz von Diensthunden und -pferden seit vielen Jahrzehnten etabliert. Die rechtliche Grundlage ist in den jeweiligen Polizeigesetzen der Kantone sowie im Tierschutzgesetz verankert. Letzteres stellt sicher, dass das Wohl der Tiere gewahrt bleibt.


Symbolbild © Stadtpolizei Winterthur

Symbolbild © Stadtpolizei Winterthur

Polizeihunde: Hochspezialisierte Spürnasen im Dienst

Aufgabenfelder von Diensthunden bei der Schweizer Polizei

Polizeihunde sind in vielfältigen Bereichen tätig. Sie kommen unter anderem zum Einsatz bei:

  • der Suche nach Drogen, Waffen oder Sprengstoff
  • dem Aufspüren von vermissten Personen
  • der Fährtensuche nach Straftaten
  • dem Schutz von Polizistinnen und Polizisten in heiklen Einsätzen
  • dem Auflösen von Menschenansammlungen

Symbolbild Diensthund

Ausbildung und Auswahl

Nicht jeder Hund eignet sich für den Polizeidienst. Besonders geeignet sind Rassen wie der Deutsche Schäferhund, Malinois oder Labrador Retriever.


Symbolbild © Stadtpolizei Winterthur

Symbolbild Diensthund

Die Hunde durchlaufen eine mehrmonatige Ausbildung mit ihrem Hundeführer. Bereits in der Auswahlphase wird auf Eigenschaften wie Belastbarkeit, Lernfähigkeit und Sozialverträglichkeit geachtet.


Symbolbild © Kantonspolizei Jura

Spezialisierungen

Es gibt verschiedene Typen von Polizeihunden, unter anderem:

  • Schutzhunde: zur Sicherung und zum Schutz
  • Fährtenhunde: zum Verfolgen menschlicher Spuren
  • Drogenspürhunde: zur Auffindung illegaler Substanzen
  • Leichenspürhunde: bei der Suche nach Toten
  • Sprengstoffspürhunde: bei verdächtigen Objekten

Symbolbild Diensthund

Alltag und Betreuung

Polizeihunde leben meist im Haushalt ihres Hundeführers, was die Bindung stärkt. Auch nach dem aktiven Dienst bleiben viele Tiere bei ihrem Menschen. Regelmässige medizinische Untersuchungen, Ausgleich durch Spiel und Bewegung sowie frühzeitige Pensionierungen sichern das Tierwohl.

Polizeipferde: Berittene Einheiten mit Wirkung

Einsatzgebiete von Pferden bei der Schweizer Polizei

Polizeipferde werden insbesondere eingesetzt für:

  • Patrouillen in Parkanlagen, an Veranstaltungen oder auf schwierigem Terrain
  • Demonstrationen und Grossveranstaltungen zur Deeskalation und Kontrolle
  • Repräsentative Anlässe und Öffentlichkeitsarbeit

Symbolbild © Kantonspolizei Jura

Vorteile des Pferdeeinsatzes

Die hohe Sitzposition bietet einen besseren Überblick. Zudem zeigen Studien, dass berittene Polizisten bei Menschen grösseres Vertrauen erzeugen. Pferde wirken beruhigend und können durch ihre Präsenz Menschenmengen effektiver beeinflussen als zu Fuss eingesetzte Beamte.


Symbolbild © Kantonspolizei Jura

Ausbildung und Auswahl

Geeignete Pferde müssen nervenstark, gehorsam und sozialverträglich sein. Beliebt sind Rassen wie Freiberger oder Warmblut. Die Ausbildung dauert bis zu zwei Jahre und umfasst das Training im Stadtverkehr, auf unebenem Boden und bei lauten Geräuschen.


Symbolbild © Kantonspolizei Jura

Haltung und Pflege

Polizeipferde leben in spezialisierten Stallungen mit Weidegang und regelmässiger tierärztlicher Betreuung. Auch sie gehen nach mehreren Jahren in Pension und werden oft an Privatpersonen vermittelt.


Symbolbild © Kantonspolizei Jura

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Spezialteams

Tiere werden nicht isoliert eingesetzt. In vielen Kantonen bestehen spezialisierte Teams aus Mensch und Tier, die eng mit anderen Einheiten zusammenarbeiten, etwa mit der Kriminaltechnik, Grenzschutz oder der öffentlichen Sicherheit.

Ethische Aspekte und Kritikpunkte

Immer wieder gibt es Diskussionen um den Einsatz von Tieren bei der Polizei. Kritiker bemängeln die potenzielle Gefährdung der Tiere im Einsatz. Die Polizei reagiert mit klaren Richtlinien zum Schutz der Tiere, regelmässiger Kontrolle und präventivem Training zur Stressvermeidung. Die Verantwortung der Hundeführer und Reiter für das Wohl der Tiere ist gesetzlich verankert.


Symbolbild © Kantonspolizei Basel-Stadt

Zahlen und Fakten

In der Schweiz sind mehrere Hundert Diensthunde im Einsatz, verteilt auf fast alle Kantone. Berittene Einheiten sind vor allem in grösseren Städten und bei der Stadtpolizei Zürich vertreten. Jährlich werden Dutzende Einsätze dokumentiert, bei denen Tiere entscheidend zur Aufklärung oder Deeskalation beigetragen haben.

Bedeutung für die Öffentlichkeit und Nachwuchsförderung

Polizeihunde und -pferde sind beliebte Botschafter der Polizei. Sie kommen bei Schulbesuchen, Veranstaltungen und Tagen der offenen Tür zum Einsatz. Viele Kinder erinnern sich besonders an Begegnungen mit den tierischen Helfern. Nachwuchsgewinnung für den Polizeiberuf profitiert von diesen Sympathieträgern.


Symbolbild © Schaffhauser Polizei

Fazit

Der Einsatz von Tieren bei der Polizei in der Schweiz ist vielseitig, bewährt und verantwortungsvoll organisiert. Hunde und Pferde leisten einen unverzichtbaren Beitrag für Sicherheit, Aufklärung und Prävention. Gleichzeitig sorgt ein umfassender ethischer Rahmen dafür, dass das Wohl der Tiere stets im Fokus bleibt. In einer modernen Polizei, die auf Effizienz und Bürgervertrauen setzt, haben tierische Einsatzkräfte ihren festen Platz.

 

Quelle: Polizei.news-Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Kantonspolizei Zürich; sonstige Bilder: => siehe Bildlegenden

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