Bitsch VS: Schockanruf führt zu Betrug – Polizei stoppt Täter nach Geldabhebung
Die Kantonspolizei Wallis warnt erneut eindringlich vor sogenannten „Schockanrufen“. Betrüger geben sich als Bankangestellte oder andere vertrauenswürdige Personen aus, um Opfer zur Herausgabe von Bankkarten, persönlichen Daten oder Wertsachen zu bewegen.
Ein aktueller Fall verdeutlicht, wie ein solcher Betrug ablaufen kann.
Eine Frau erhielt am 13. Mai 2025, gegen 11:30 Uhr, einen Anruf auf ihrem Festnetztelefon. Nach der Weiterleitung durch den Anrufer meldete sich eine angebliche Bankangestellte. Sie erklärte, auf dem Kontoauszug der Angerufenen seien mehrere verdächtige Transaktionen festgestellt worden. Um weiteren Schaden zu verhindern, müsse die Betroffene umgehend ihre Bankkarte sperren lassen.
Im Verlauf des Gesprächs wurde die Angerufene aufgefordert, einen Briefumschlag vorzubereiten, auf den sie den PIN-Code ihrer Bankkarte notieren und die Karte in den Umschlag legen solle. Anschliessend solle sie den Umschlag verschliessen und auf die Abholung durch eine beauftragte Person warten. Eine neue Bankkarte werde ihr noch in dieser Woche zugestellt.
Kurz darauf übergab die Frau den Umschlag wie ihr angewiesen einem ihr unbekannten Mann vor ihrer Haustür. Dieser entfernte sich anschliessend in unbekannte Richtung.
Wenige Minuten später hob der Mann in einer Bank 3’000 Franken in bar ab.
In der Zwischenzeit kontaktierte die Frau die Einsatzzentrale der Kantonspolizei, um den Vorfall zu melden.
Dank der umgehenden Meldung und dem aufmerksamen Verhalten der Bankangestellten konnte der Verdächtige kurz vor 15 Uhr vor einer Bank im Oberwallis lokalisiert und wenig später durch die Kantonspolizei in Bitsch festgenommen werden.
Ersten Ermittlungen zufolge war der mutmassliche Täter bereits in anderen Kantonen mit derselben Masche aktiv. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet.
Es wird daran erinnert, dass bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt.
Schutzmassnahmen gegen Schockanrufe:
- Misstrauen bei unerwarteten Anrufen: Keine Herausgabe von PINs, Bankkarten oder persönlichen Daten.
- Selbst aktiv werden: Bei Zweifeln direkt und über offizielle Nummern bei Ihrer Bank oder den angeblich betroffenen Institutionen nachfragen.
- Bankkarte sofort sperren: Bei Verdacht umgehend Kontakt zur Bank aufnehmen.
- Keine Übergabe an Fremde: Niemals Karten, Codes oder Wertsachen an unbekannte Personen übergeben.
- Telefonbucheintrag anpassen: Reduzieren Sie z.B. Ihren Vornamen auf den Anfangsbuchstaben: local.ch
- Wenn Sie befürchten, gerade einen Schockanruf zu erhalten, tun Sie auf keinen Fall, was von Ihnen gefordert wird! Brechen Sie das Gespräch sofort ab und legen Sie einfach auf. Sollten die Betrüger immer wieder anrufen, legen Sie ebenfalls einfach auf, immer wieder.
Merken Sie sich:
Falsche Polizisten, Falsche Bankangestellte aber echte Betrüger.
Quelle: Kantonspolizei Wallis
Bildquelle: Kantonspolizei Wallis