So behandeln Sie Schürfwunden selbst

Schürfwunden können durch eine Vielzahl von denkbaren Unfällen und immer dann auftreten, wenn man mit der Haut an einer rauhen Oberfläche entlang schürft. Dabei treten Schürfwunden hauptsächlich an den Gliedmassen und hier insbesondere den Ellbogen oder Knien auf. Sie betreffen dabei meist jedoch nur die obere Hautschicht – die Epidermis – und stellen in der Regel kein grösseres medizinisches Problem dar.

Es kann jedoch auch bei Schürfwunden zu Komplikationen wie Infektionen kommen, weshalb Schürfwunden stets behandelt werden sollten. Dabei muss zur Behandlung dieser kleineren Wunden nicht immer ein Arzt aufgesucht werden. Es gibt vielmehr eine Vielzahl von Hilfsmitteln, mit denen man Schürfwunden effektiv selbst behandeln kann und dank denen diese innerhalb weniger Tage bis hin zu zwei Wochen gut verheilen.

Warum sollten Schürfwunden immer behandelt werden?

Schürfwunden entstehen immer dann, wenn die Haut durch Unfälle jeglicher Art verletzt wird. Dabei können sie ohne Blutungen auftreten, wenn lediglich die Epidermis, durch welche keine Blutgefässe verlaufen, verletzt wird. Sobald jedoch auch die Lederhaut unter der Epidermis beispielsweise durch einen Sturz betroffen ist, können Schürfwunden auch grössere Blutungen hervorrufen, die sich manchmal nur schwer stillen lassen.

Zudem können dann – beispielsweise bei einem Sturz mit dem Fahrrad ins Kiesbett – auch Verunreinigungen der Wunde auftreten und so Keime schnell in die Blutbahn gelangen, wo diese ernste Infektionen auslösen können. Daher sollten Schürfwunden immer behandelt werden, auch wenn dies oftmals schmerzhaft ist. Zudem ermöglicht eine effektive Behandlung von Schürfwunden eine gute Wundheilung, sodass hier seltener Narben zurück bleiben.

So können Schürfwunden selbst behandelt werden

Sobald eine Schürfwunde entstanden ist, sollte man diese zunächst vorsichtig säubern. Dies kann vor allem bei Unfällen auf sandigem oder kiesigem Untegrund sehr unangenehm sein. Sobald die Wunde gereinigt ist, sollte sie desinfinziert werden, um Keime jeder Art sofort abzutöten und damit Infektionen vorzubeugen. Dies ist vor allem bei Kindern, älteren Betroffenen oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem unerlässlich. Nach der Reinigung und Desinfektion der Schürfwunde sollte diese schliesslich abtrocknen können.

Dies geschieht – je nach Stärke einer etwaigen Blutung – am Besten an der Luft, um die Gerinnung und den natürlichen Wundverschluss zu unterstützen. Bei stärkeren Wunden mit Blutungen wird sich diese meist jedoch nur durch ein geeignetes Pflaster oder einen Verband stillen lassen. Sobald die Wunde ausreichend getrocknet ist, kann schliesslich beispielsweise eine Wundsalbe aufgetragen werden, die den Heilungsprozess untersützt.

Wann sollten Schürfwunden einem Arzt gezeigt werden?

Auch, wenn die Behandlung der meisten Schürfwunden unkompliziert selbst erfolgen kann, sollte vor allem bei unklarem Tetanus-Impfstatus ein Arzt aufgesucht werden. Ebenso sollte man sich mit Schürfwunden bei einem Arzt vorstellen, wenn man an Durchblutungsstörungen leidet oder die Wunde nicht abheilt oder sogar zu nässen und eitern beginnt.



Zudem sollte man vor allem stark verunreinigte Schürfwunden oder solche, die sich in Augennähe befinden, stets einem Arzt zeigen. Dieser kann die Wunde gezielter reinigen und ein etwaiges Infektionsrisiko besser abschätzen.

Das sollte man bei der Behandlung von Schürfwunden stets beachten

Schliesslich sollte man bei der Reinigung einer Schürfwunde in jedem Fall sehr vorsichtig vorgehen, damit kleinste Steine oder andere Fremdbestandteile nicht noch tiefer in das Hautgewebe gedrückt werden. Ebenso ist es ratsam, die betroffenen Körperregionen zu schonen, um ein Aufbrechen der Wunde vor allem an viel bewegten Gelenken zu vermeiden. Gleichzeitig sollte man lockere Kleidung über einer Schürwunde tragen, um diese nicht zu reizen.

Absolut tabu ist zudem das Abkratzen des Wundschorfes, da dadurch der Heilungsprozess verzögert wird und eine etwaige Narbenbildung begünstigt wird. Zudem sollte man Schürfwunden auch nicht direktem Sonnenlicht aussetzen, da hierdurch unerwünschte Pigmentierungen entstehen können.

Wundsalben zur optimalen Wundheilung

Neben Pflastern, Verbänden und einem medizinischen Desinfektionsmittel gehört auch eine Wundsalbe in jede Hausapotheke. So gibt es eine Vielzahl von Wundsalben, die – je nach ihren Bestandteilen – viele wichtige Haupteigenschaften haben. So wirken Wundsalben in der Regel antibakteriell, desinfizierend und entzündungshemmend. Zudem gibt es Wundsalben, die besonders viel Feuchtigkeit abgeben oder aber extrem trocknend wirken.


Wundsalben helfen dabei, die die Schürfwunde zu desinfizieren und vor Dreck zu schützen. (Bild: Dmytro Zinkevych – shutterstock.com)

Schliesslich werden Wundsalben bei unterschiedlichen Wunden oder Symptomen verwendet, sodass vor ihrer Anwendung die jeweils richtige Wundsalbe ausgewählt werden sollte. Um die für die jeweilige Schürfwunde am besten geeignetste Wundsalbe zu finden, kann man sich hier über die effektivsten Wundsalben und ihre Verwendung informieren.

Hausmittel bei Schürfwunden

Wenn man keine Wundsalbe zur Hand hat, kann man für die Behandlung einer Schürfwunde auch auf bewährte Hausmittel oder Kräuter zrückgreifen. So kann man beispielsweise eine Paste aus Kurkuma und Wasser herstellen, welche auf die Wunde aufgetragen wird und welche hier vor allem antiseptisch und entzündungshemmend wirkt. Ebenso fördert Honig den Heilungsprozess und ist Kokosöl besonders feuchtigkeitsspendend. Darüber hinaus sollten angebliche Hausmittel wie Mehl oder Zwiebelsaft vermieden werden, da diese die Wunde eher verunreinigen und den Heilungsprozess behindern.

 

Titelbild: A3pfamily – shutterstock.com

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