Alle Jahre wieder - wie sinnvoll ist die Grippeschutzimpfung?
Europa wird auch in diesem Jahr, wie all die Jahre davor, von einer Grippewelle überrollt werden, die mal heftiger und mal weniger heftig zuschlägt. Gerade den Risikogruppen wird immer wieder empfohlen, sie sollten sich gegen die Grippe impfen lassen. Doch wie sinnvoll ist die Spritze? Überwiegen gar die Risiken bei der Influenza-Impfung?
2012 ging eine recht heftige Grippewelle über Europa hinweg. Glaubt man den Experten, besteht die grosse Wahrscheinlichkeit, dass sie sich zyklusmässig wiederholt. Um sich wirksam zu schützen, so die Wissenschaftler, solle man sich zwischen Oktober und November impfen lassen, wenn man zum Peak der Grippe immun sein will, denn eine Immunisierung braucht rund zwei Wochen. Doch was muss man über die Grippeimpfung wissen?
Geringe Quoten bei der Grippeimpfung – europaweit
Zuerst einmal muss man sich bewusst machen, wer zu den Risikogruppen bei einer Grippe gehört. Hierbei handelt es sich um Schwangere, medizinisches Personal, Menschen über 60 und Personen mit Vorerkrankungen in den Bereichen Asthma und Diabetes. Hier wird die Impfe ausdrücklich angeraten. Doch gerade in diesen Gruppen stösst die Spritze gegen die Influenza auf wenig Gegenliebe, denn nur knapp 23 Prozent aller Schwangeren lassen sich spritzen. Dabei wird stets als Argument für die Verweigerungshaltung angeführt, dass man den Impfstoffen inklusive Nebenwirkungen nicht traut. Damit liegen sie im Grunde gar nicht so falsch, denn natürlich bringt die Impfung keinen sicheren Schutz, wenn man nicht seinen Teil dazu beiträgt, den Organismus bereits im Herbst auf das erhöhte Erkältungsrisiko vorzubereiten. Je jünger der geimpfte Mensch ist, desto höher ist die Schutzwirkung. 75 Prozent erreicht die Schutzwirkung bei Kindern und Jugendlichen. Bei jungen Erwachsenen sind es immerhin noch um die 60 Prozent. Ist der Mensch aber bereits älter, kann nur noch von einer Schutzquote von 45 Prozent ausgegangen werden – was am nachlassenden Immunsystem im Alter liegt. Zudem muss berücksichtigt werden, ob und wie gut der Impfstoff auf die Viren angepasst ist, die im Umlauf sind.
Was die Verträglichkeit der Impfstoffe angeht, so müsse man sich keinerlei Gedanken machen. Als Nebenwirkungen gelten leichte Rötungen der Einstichstelle, eventuell eine leichte Schwellung, die mit geringen Schmerzen verbunden ist. Seltener käme es zu Erkältungssymptomen. Geht es nach der Expertenmeinung, dann ist es wichtig, dass gerade Kinder geimpft werden, denn sie gelten als „Feuer der Influenza“, als Hauptüberträger. Gerade der Kindergarten oder die Schule sind als wahre Viren-Mutterschiffe bekannt, wo sich die Grippe ungehindert ausbreiten kann und dann ins heimische Sozialumfeld getragen wird.
Oberstes Bild: © Berbecaru Razvan – Shutterstock.com