Erasmuspreis 2016 geht an Antonia Susan Byatt

Der Erasmuspreis wird von der Praemium Erasmianum Foundation jährlich an eine Person mit ausserordentlichen Verdiensten für die Geisteswissenschaften oder Kunst vergeben. Dieses Jahr wird die britische Autorin Antonia Susan Byatt (geb. 1936) geehrt.

Sie erhielt den Preis für ihren inspirierenden Beitrag zum „Life Writing“ – ein Genre, das historische Romane, Biografien und Autobiografien umfasst. Die Jury beschreibt A.S. Byatt als eine zur Schriftstellerin geborene Frau, die ein scharfes Auge für öffentliche und private Beziehungen hat.

Byatt hat dutzende (historische) Romane, Biografien, Kurzgeschichten und kritische Essays geschrieben. In ihrem weitgefächerten Werk vereint sie eine grosse Belesenheit mit einer ungezügelten Freude am Schreiben und einer starken imaginären Kraft. Ihre Arbeit überschreitet die Grenzen von Stil und Inhalt. Sie deckt eine grosse Auswahl an Genres, literarischen Formen und Charakteren ab. Sie nimmt den Leser mit in die Geschichte des europäischen Denkens. Die grossen Fragen der Wissenschaft, Geschichte und Identität sind ihr Ausgangspunkt.


Die britische Autorin Antonia Susan Byatt (Bild: © Seamus Kearney, Wikimedia, CC BY-SA 3.0)

Zu den wiederkehrenden Themen gehören der Einfluss der Kunst auf das Leben, Magie und Realismus sowie der Konflikt zwischen Ambitionen und Familie. In ihrem Werk bringt sie nicht nur Künstler und Akademiker zusammen, sondern auch Märchen und Mythen. In vielen ihrer Romane, wie auch im Buch Das Geheimnis des Biographen sowie Besessen, erkundet sie den Akt des Schreibens einer Biografie beziehungsweise den Forschungsprozess. Dabei hat sie das Genre des „Life Writings“ auf ihre eigene Art neu gestaltet. Zu ihren bekanntesten Büchern gehören Besessen; Sammlungen an Kurzgeschichten wie Zucker. Erzählung; und der Roman Das Buch der Kinder.

A.S. Byatt hat eine Reihe von Ehrentiteln erhalten, unter anderem von der Universität Leiden (2010). Sie wurde auch mit zahlreichen literarischen Auszeichnungen aus der ganzen Welt geehrt, unter anderem im Jahr 1990 mit dem Booker Prize. In ihrem Heimatland erhielt sie eine königliche Auszeichnung und in Frankreich im Jahr 2003 den Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres.

Der Erasmuspreis wird jährlich an eine Person oder Einrichtung verliehen, die einen aussergewöhnlichen Beitrag zu den Geisteswissenschaften oder der Kunst geleistet hat. Seine Majestät der König ist der Schirmherr der Stiftung. Der Erasmuspreis ist mit 150.000 EUR dotiert. Der Preis wird im Herbst 2016 übergeben.

 

Artikel von: Stichting Praemium Erasmianum
Artikelbild: © benjasanz – shutterstock.com

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