Wetter-News: Kurze Lücke zwischen zwei Systemen
Kaum ist das letzte Störungssystem ostwärts abgezogen folgt bereits das Nächste. Die Besonnung blieb deshalb heute auf einen schmalen Streifen reduziert.
Wir zeigen die „Bremswirkung“ des abgekoppelten Tiefs und den Einfluss der Alpen auf die verzögerte Abtrocknung der Restfeuchtigkeit.
Verlangsamung durch „cut-off“
Im gestrigen Blog wurde die Abtropfung des Troges (oder auch „cut-off“ genannt) bereits beschrieben. Dieser Prozess hatte nicht nur die Abschwächung der Kaltfront zur Folge, sondern auch eine Bremswirkung dieses Systems. Grund dafür ist die dabei entstehende geschlossene Zirkulation, welche das System in der weiteren ostwärts Verlagerung verlangsamt und der ursprünglichen Höhenströmung entgegenwirkt.
Alpenbogen als Barriere
Die Kaltfront hat bis am Freitagabend die Alpennordseite überquert und das abgeschlossene Höhentief hat bis am Samstagmorgen sein Zentrum zur nördlichen Adria verschoben. Dadurch stieg der Druck mit einem Zwischenhoch nördlich der Alpen vorübergehend an, so dass am Alpennordhang die Abtrocknung nur zögerlich erfolgte. Insbesondere in den östlichen Alpen löste sich die Bewölkung erst gegen Mittag auf.
Kurze Dauer des sonnigen Wetters
Über Frankreich kam derweil bereits ein nächstes okkludierendes Störungssystem, welches zu einem Tief mit Zentrum nördlich von Schottland gehörte, Richtung Schweiz voran. Die ersten Wolkenformationen erfassten schon am Morgen den Jura. Die Lücke zur abziehenden Bewölkung im Osten hatte etwa eine Distanz von ca. 150 km. 24 Stunden zuvor betrug die Distanz zwischen den beiden Systemen noch ca. 400 km.
Die effektive Besonnung in diesem Streifen mit trockenerer Luft war allerdings weniger als man hätte denken können. Die Bodenfeuchte aus den Niederschlägen von gestern äusserte sich mit der Sonneneinstrahlung bereits am Vormittag rasch als flache Quellwolken, noch bevor die Wolkenfelder der okkludierenden Front aus Westen erschienen. Am Nachmittag erschienen vom Jura her auf dem Radar die ersten lokalen Schauer, welche aber zum Teil nicht einmal den Erdboden erreichten.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Kurze Lücke zwischen zwei Systemen – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: MeteoSchweiz