Wetternews-Schweiz: Ein Höhentief brachte der Alpennordseite ein Hauch Winter
Der Alpenraum liegt am Südrand eines umfangreichen Hochdruckgebietes in einer Bisenströmung.
Ein besonders in der Höhe ausgeprägtes Tief, ein sogenanntes Höhentief, sorgte am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch für wenige, lokal auch für einige Zentimeter Neuschnee.
Die westlichen Regionen wurden gestern mit einer Stufe 2 gewarnt, da mit Neuschnee zwischen 4 bis 8 cm gerechnet wurde. In den übrigen Regionen erreichten die prognostizierten Mengen die Stufe 2 Warnschwelle von mindestens 5 cm nicht, darum wurde nur eine Strassenglättewarnung ausgegeben.
Besonders für die Regionen östlich der Linie Lausanne, Yverdon und Porrentruy kann de Warnung mehrheitlich als erfüllt angesehen werden. Grossflächig fielen 1-5 cm Schnee, in Basel, Grenchen und im Neuenburger Jura wurden heute Morgen bis zu 7 cm Neuschnee gemessen.
In der Genferseeregion und im Waadtländer Jura sind bis zu 25 cm Schnee gefallen, deutlich mehr als gestern erwartet wurde. Doch wie kamen diese Mengen zustande? Die Front welche das Höhentief mit sich führte, war eher schwach ausgeprägt und grossflächig wurde leichter Schneefall erwartet. Im Genferseebecken zeigte das Modell lokal etwas höhere Niederschlagssummen aufgrund der orografischen Hebung der Niederschläge und dem daraus resultierenden konvektiven Niederschlagscharakter. Dementsprechend wurde auch für diese Regionen eine Schnee Stufe 2 Warnung ausgegeben.
Das Höhentief verlagerte sich nur sehr langsam. Das Zentrum des Höhentiefs befand sich über Frankreich und je weiter östlich desto weniger Einfluss hatte dieses Tief. Dementsprechend war die Hebung in der Westschweiz grösser und mit der Verlagerung der Niederschlagszone nach Osten schwächten sich die Niederschlagsbildenden Prozesse ab (aufgrund der abnehmenden Hebung/Dynamik).
Bis um 23 Uhr hielten sich die Schneefälle an die Prognosen, wie die obenstehende Grafik Zeit. Die maximalen Mengen blieben mehrheitlich im Bereich von 5 bis 10 cm.
Was dann in der zweiten Nachhälfte geschah, wurde von den Modellen nicht vorausgesagt. Es bildete sich nochmals eine kräftige Schneeschauerlinie, welche schlussendlich in der Westschweiz für weiteren Schneezuwachs sorgte.
Der konvektive Niederschlagscharakter in der Westschweiz wurde zwar von den Modellen dargestellt, jedoch wurde das Ausmass von den Modellen deutlich unterschätzt.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz /Ein Höhentief brachte der Alpennordseite ein Hauch Winter – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldungen/App