Tessin: Schockanruf-Betrüger identifiziert – Callcenter in Polen ausgehoben
Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei teilen mit, dass in den vergangenen Wochen in Polen zwei Männer und drei Frauen im Alter von 27 bis 67 Jahren verhaftet wurden. Alle Festgenommenen sind polnische Staatsbürger und werden verdächtigt, Teil einer kriminellen Organisation zu sein, die sogenannte „Schockanrufe“ an Senioren verübt.
Die Ermittlungen wurden unter anderem durch die Verhaftung eines 37-jährigen Mannes in Polen eingeleitet, der als führende Figur dieser Gruppierung gilt. Im Verlauf des Jahres 2024 hatten die „Schockanrufe“ nach anfänglichem Rückgang wieder zugenommen. Dies führte zu einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit mit Unterstützung von Europol sowie dem Bundesamt für Polizei (fedpol).
Um dieses kriminelle Phänomen zu bekämpfen, fand im September in Bellinzona ein Treffen statt, bei dem Richter und Ermittlungsbeamte aus Deutschland, Italien, Polen, Tschechien, der Slowakei sowie Vertreter von fedpol und Europol zusammenkamen. Parallel dazu leiteten die Tessiner und polnischen Justizbehörden notwendige Schritte im Rahmen der internationalen Rechtshilfe ein.
Die gesammelten Erkenntnisse, kombiniert mit der Analyse von Dokumenten, führten dazu, dass ein „Callcenter“ lokalisiert werden konnte, von dem aus Anrufe in das Tessin und nach Norditalien getätigt wurden. Die Festnahmen erfolgten schliesslich durch Spezialeinheiten der polnischen Polizei am Stadtrand von Posen.
Die Ermittlungen im Tessin werden von Staatsanwältin Margherita Lanzillo koordiniert. Weitere Informationen und Tipps, wie man sich vor solchen Betrügereien schützen kann, finden Sie hier: >>Truffe telefoniche<<.
Quelle: Kantonspolizei Tessin
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