Auf dem Arbeitsmarkt der Schweiz zeigen sich derzeit gegenläufige Tendenzen. Das anhaltende Franken-Hoch könnte in grösserem Umfang zu einem Stellenabbau führen.
Gleichzeitig rechnen Bund und Arbeitgeber jedoch damit, dass sich der Fachkräftemangel in absehbarer Zeit deutlich stärker auswirkt.
Der starke Franken und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft sind zwangsläufig ein Dauerthema. Die Folgen des Franken-Hochs auf den Arbeitsmarkt der Schweiz dürften sich in der zweiten Jahreshälfte deutlich stärker zeigen.
Das Bundesgericht hat in der vergangenen Woche ein Grundsatzurteil verabschiedet, das den Kündigungsschutz älterer Arbeitnehmer verbessern soll, ohne deren Arbeitsmarktchancen durch allzu strikte Auflagen für die Unternehmen zu verkleinern. Die Credit Suisse publizierte eine Studie, in der es darum geht, ob Kapitalverkehrskontrollen den Aufwertungsdruck auf den Franken mindern könnten. In Grossbritannien rückt das Referendum über die EU-Mitgliedschaft der Briten näher, die Abstimmung über den „Brexit“ könnte schon 2016 auf der Tagesordnung stehen.
Geht es Ihnen auch so, dass Sie häufig in Ihrer Freizeit krank sind? Das Wochenende oder die Ferien nahen – und statt Entspannung machen sich Erschöpfung, Unwohlsein oder grippale Infekte breit? Seht wahrscheinlich gesteht sich Ihr Körper jetzt erst zu, eine Krankheitspause einzufordern.
Mit solchen Problemen sind Sie keineswegs allein. Viele Berufstätige leiden nicht nur in den Ferien, sondern auch am Wochenende plötzlich unter Schmerzen, Unwohlsein oder Infektionen. Wissenschaftler bezeichnen das Problem als Leisure Sickness oder Freizeiterkrankungen, die oft erst dann wieder verschwinden, wenn auch die freie Zeit vorbei ist. Oft steht eine Stressreaktion dahinter.
Durch Einkäufe im Ausland konnten die Schweizerinnen und Schweizer seit jeher so manchen Franken sparen. Besonders leicht geht das im Internet.
In den Onlineshops der Nachbarländer werden die Eidgenossen in diesem Jahr für Umsätze von mindestens einer Milliarde Franken sorgen.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) überraschte in der vergangenen Woche mit einer unerwarteten Meldung. Die Schweiz erlebt derzeit – anders als das übrige Europa – einen Babyboom.
Auch die Zahl der Eheschließungen steigt an. Trotzdem würde die Bevölkerung der Schweiz ohne Zuwanderung perspektivisch schrumpfen.
Zumindest die Experten hat der Börsencrash in China nicht völlig überrascht. Zwar scheint die chinesische Regierung den Absturz vorläufig im Griff zu haben, trotzdem könnte das Platzen der chinesischen Aktienblase für die Weltwirtschaft fatale Folgen haben.
Über der Griechenland-Debatte und der wachsenden Wahrscheinlichkeit des „Grexits“ hat die Öffentlichkeit die Entwicklungen in China derzeit etwas aus dem Blick verloren. Dabei schwächelt die Konjunktur im „Reich der Mitte“ bereits seit dem Jahreswechsel, Marktbeobachter warnen seit Längerem vor massiv überbewerteten Aktien und einem Börsencrash.
Masseneinwanderungsinitiative, demografischer Wandel und der „Kampf um die Talente“ – auf den ersten Blick scheint es, als ob in Schweizer Unternehmen jede Hand gebraucht wird. Trotzdem ist Altersarbeitslosigkeit auch in der Schweiz ein Thema.
Im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern erscheint der Arbeitsmarkt der Schweiz gut aufgestellt. Die offizielle Arbeitslosenquote der Eidgenossenschaft lag im Mai 2015 bei 3,2 %. Auch auf Basis der Berechnungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) stand die Schweiz im ersten Quartal 2015 mit einer Arbeitslosenquote von 4,4 % ausgezeichnet da. Aus volkswirtschaftlicher Sicht werden diese Zahlen als Vollbeschäftigung gewertet.
Die ersten Hochrechnungen machten schon am Sonntagabend klar, dass die griechische Regierung auf die Unterstützung einer soliden Mehrheit bauen kann. Das amtliche Endergebnis des Referendums vom vergangenen Sonntag zeigte schliesslich, dass 61,3 % der Griechen gegen das bisherige Sparprogramm und damit auch für Ministerpräsident Alexis Tsipras stimmten.
Der Verhandlungsmarathon in Brüssel zur Zukunft Griechenlands dürfte damit kaum zu Ende sein, vermutlich beginnt in absehbarer Zeit die nächste Runde. Fraglich ist allerdings, welche Themen dabei zur Debatte stehen. Möglich sind Diskussionen über ein Hilfsprogramm auf neuer Basis, in dem die Positionen Griechenlands eine grössere Rolle spielen als bisher. Ebenso kann die nächste Verhandlungsrunde jedoch der Beginn des „Grexits“ sein.
Am gestrigen Sonntag hat Griechenland „Ochi“ – Nein – gesagt. Erste Hochrechnungen zeigen, dass eine überraschend grosse Mehrheit die Sparforderungen der Geberländer ablehnt und sich damit hinter die Politik der Syriza-Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras stellt.
Die Zukunft des Landes ist damit völlig offen. Spannend wird, ob sich die EU überhaupt auf weitere Verhandlungen einlässt und wie Griechenland ohne fremde Hilfe zurechtkommt.
Die bilateralen EU-Verträge erlitten durch die Masseneinwanderungsinitiative einen herben Schlag. Wirtschaftsvertreter drängen jetzt immer deutlicher darauf, dieser Verträge unbedingt beizubehalten.
Doch auch unter dem Franken-Hoch hat die Schweizer Wirtschaft zu leiden. Am Freitag erschütterten drei „synchrone“ Terroranschläge die Welt.
Das Schulden-Poker um Griechenland befindet sich in seiner – angeblich – allerletzten Runde. Am Montag hat der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras in Brüssel neue Reformvorschläge vorgelegt, über die die Gremien der Euroländer jetzt im Eiltempo befinden müssen.
Seine Zugeständnisse an die EU – im Klartext: neue massive Sparprogramme – bringen Tsipras innenpolitisch unter Druck. Der Kompromiss mit den Eurostaaten könnte durchaus das Scheitern der Syriza-Regierung nach sich ziehen. Mehr als elf Abgeordnete, die ihre Zustimmung verweigern, kann sich Syriza nicht leisten.
Zur Schattenwirtschaft zählen illegale Erwerbstätigkeit ebenso wie explizit kriminelle Aktivitäten wie Drogenhandel oder Schmuggel. Der Anteil solcher Bereiche am gesamten Wirtschaftsleben lässt sich naturgemäss schlecht schätzen. Sicher ist jedoch, dass die Schweiz auch in dieser Hinsicht unter den OECD-Staaten ein Musterschüler ist.
Im vergangenen Jahr machte die Schattenwirtschaft in der Schweiz etwa 7 % der Wirtschaftsleistung aus – mit sinkender Tendenz. Der Linzer Ökonom Friedrich Schneider geht davon aus, dass dieser Wert im Laufe dieses Jahres auf 6,5 % fallen wird. Allerdings verbergen sich hinter diesem Wert trotzdem Milliardensummen. Basierend auf der Nachfrage nach Bargeld kommt Schneider auf Umsätze von schätzungsweise 30,7 Milliarden Franken, an denen unter anderem die Sozialkassen und der Fiskus nichts verdienen. Die Bundes- und Kantonsbehörden nehmen aus diesem Grund künftig Schwarzarbeiter stärker ins Visier.
Am vergangenen Sonntag hatten die Schweizerinnen und Schweizer über insgesamt vier Volksinitiativen zu entscheiden. Die vorgeschlagene Verfassungsänderung zur Präimplantationsdiagnostik (PID) wurde durch eine klare Mehrheit angenommen.
Weniger eindeutig fiel die Zustimmung für eine Reform des Rundfunk-und Fernsehgesetzes (RTVG) aus – am Ende sorgten knapp 3700 Stimmen dafür, dass die Initiative durchkam. Eine nationale Erbschaftssteuer sowie die finanzielle Förderung von Studierenden durch den Bund wird es auch weiterhin nicht geben, bei den Stimmbürgern sind beide Initiativen durchgefallen.
Im internationalen Vergleich bekommt das Altersvorsorgesystem der Schweiz regelmässig exzellente Noten. In den vergangenen Jahren haben sich seine drei Säulen aus beruflicher Altersvorsorge (BAV), obligatorischer Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) sowie privater Vorsorge als Erfolgsmodell erwiesen. Eine „nicht politische“ Reform ist trotzdem überfällig.
Auf den ersten Blick sind die Politiker dabei, das Thema anzugehen. Eine Rentenreform ist in der Schweiz seit Ende 2013 nicht nur in der gesellschaftlichen, sondern auch in der parlamentarischen Diskussion. Federführend dabei war SP-Bundesrat Alain Berset. Ab 2020 soll die Altersversorgung der Schweizer auf reformierten und vor allem sicheren Füssen stehen.
Im portugiesischen Sintra wurde bis zum vergangenen Sonnabend eine Tagung des Forums der Europäischen Zentralbank (EZB) abgehalten. Das Thema hiess „Inflation und Arbeitslosigkeit in Europa“. EZB-Präsident Mario Draghi warnte davor, dass die europäische Währungsunion durch strukturelle Unterschiede auseinanderbrechen könnte.
Mit dem EZB-Forum haben die europäischen Währungshüter im vergangenen Jahr einen Rahmen für den informellen Meinungsaustausch von Zentralbankern, Politikern und hochrangigen Wirtschaftsexperten geschaffen. Geplant ist es als das europäische Pendant zum jährlichen Symposium der Federal Reserve of Kansas in Jackson Hole/Wyoming.
Bei der Fifa folgen die Ereignisse in letzter Zeit Schlag auf Schlag. Unmittelbar vor dem Beginn des FIFA-Jahreskongresses in Zürich verhafteten die Schweizer Behörden mehrere Top-Funktionäre des Verbandes, der seit Langem in einem Sumpf von Korruption versunken ist.
Am Dienstagabend ist der soeben wiedergewählte FIFA-Präsident Joseph „Sepp“ Blatter völlig überraschend zurückgetreten, nachdem er wenige Tage zuvor noch betont hatte, dass er sich nichts vorzuwerfen hätte. Im Gegenteil hatte er am Wochenende die US-amerikanischen Justizbehörden sowie den europäischen Fussballverband UEFA noch in scharfen Worten angegriffen und moniert, dass die Medien ihn ohne jeden Respekt behandelt hätten.
Mitte März 2015 begann das Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB), das wenigstens bis September 2016 angelegt ist und die Konjunktur in der Eurozone ankurbeln soll. EZB-Präsident Mario Draghi meldete zwar erste Erfolge, seine Kritiker sind allerdings der Meinung, dass diese nicht von Dauer seien und dass im Gegenteil die Gefahr von Währungskriegen und neuen Krisen steige.
Die Schweizer Wirtschaft bekommt die Folgen der europäischen Geldpolitik derzeit massiv zu spüren: Die Abwertung des Euro ist nicht zu stoppen, was in der Eidgenossenschaft als Wachstumsbremse wirkt. Für die EZB ist der Verfall des Eurokurses dagegen ein Erfolg, da er für günstige Wettbewerbsbedingungen für den europäischen Aussenhandel sorgt. EZB-Präsident Draghi liess bereits vor einigen Wochen wissen, dass das Anleihenkaufprogramm reibungslos verlaufe und es erste Indikatoren dafür gebe, dass die geldpolitischen Massnahmen der EZB Wirkung zeigten.
Vor 100 Jahren beschloss das Osmanische Reich die Deportation und Vernichtung des armenischen Volkes.
Dem ersten systematischen Genozid des 20. Jahrhunderts fielen zwischen 800’000 und 1,5 Millionen Armenier zum Opfer. Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches verweigert bis heute die Anerkennung dieses Völkermords.
DIE Nachricht der Woche war vermutlich der Korruptionsskandal bei der FIFA, der mit den Verhaftungen in Zürich sehr wahrscheinlich noch nicht zu Ende ist. Griechenland geht in eine entscheidende Woche – eine Lösung ist inzwischen überfällig, jedoch immer noch nicht absehbar. Ein hochrangiger Apple-Manager schürte auf einer Konferenz Vermutungen, dass irgendwann das iCar kommt.
Die Economiesuisse will angesichts des Franken-Hochs die Unternehmen durch den Abbau von Regulierungen entlasten. Eine Stellungnahme von SNB-Präsident Thomas Jordan lässt erwarten, dass weitere Zinssenkungen zumindest kurzfristig eher unwahrscheinlich sind.
Auch Südostasien erlebt derzeit eine Flüchtlingskrise. Die meisten der dortigen Boat People stammen aus Burma (Myanmar) und gehören der Minderheit der Rohingya an, die in ihrem Heimatland verfolgt wird und keine staatsbürgerlichen Rechte geltend machen kann.
Die Flüchtlingskrise in Südostasien entwickelte sich zuletzt von einem stillen Drama zu einem Faktum, das auch von den internationalen Medien wahrgenommen wurde. Das Ziel der meisten Bootsflüchtlinge in der Region ist Thailand, von wo sie auf dem Landweg nach Malaysia weiterreisen wollen.
Am vergangenen Sonntag haben in der mazedonischen Hauptstadt Skopje etwa 20.000 Bürger gegen ihre Regierung demonstriert. Sie fordern den Rücktritt von Premierminister Nikola Gruevski und wollen Neuwahlen erzwingen. Auf dem Westbalkan droht ein neuer Bürgerkrieg und im schlimmsten Fall sogar ein Flächenbrand.
Mit den Demonstrationen in Skopje reiht sich Mazedonien in die Gruppe jener Länder ein, in denen zumindest ein Teil der Bürger ihre korrupten und autokratischen Regimes nicht mehr ertragen können. Die Protestierenden haben vor dem Regierungssitz ein Zeltlager errichtet, das sie erst räumen wollen, wenn Gruevski zurückgetreten ist. Dieser liess sein Staatsvolk und die internationale Öffentlichkeit allerdings bereits wissen, dass er nicht an Rücktritt denke und einen solchen vielmehr als „feigen Akt“ betrachte. Den USA warf Gruevski vor, durch ihre Unterstützung der Opposition den politischen Konflikt in Mazedonien zu schüren. Auch der Kreml hat sich zu den jüngsten Ereignissen auf dem Balkan bereits zu Wort gemeldet – bei einer „farbigen Revolution“ würden Mazedonien „ukrainische Verhältnisse“ drohen.
Studierende und Professoren der Universität Amsterdam protestieren gegen den geplanten Kahlschlag bei den Geisteswissenschaften. Sie sind Teil einer globalen Bewegung, die die Ökonomisierung der Bildung durch Methoden des „New Public Management“ verhindern will.
Die Niederlande sind traditionell modernisierungsfreudig – im europäischen Kontext gelten ihre Konzepte vielerorts als Vorbild. Die Kehrseite der Medaille: Modernisierung bedeutet oft auch die Durchsetzung von rigiden Sparprogrammen. Im November 2014 hat die Universität Amsterdam den Rotstift angesetzt. Die Universitätsleitung will die bisher 28 geisteswissenschaftlichen Studiengänge –etwa ein Drittel des Lehrangebots – und einige Hundert Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter streichen. Zur Rettung der Geisteswissenschaften haben Studierende und Uni-Mitarbeiter die Bewegung „Humanities Rally“ gegründet, die nicht nur in den Niederlanden, sondern in globalem Massstab Unterstützung findet. Die „Modernisierung“ der Uni soll trotzdem weitergehen.
Die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Verbindung mit dem starken Franken bleiben Dauerthemen. Vergangene Woche kritisierte der Baseler Wirtschaftswissenschafter Peter Bernholz In einem Interview die aktuelle Geldpolitik der SNB. Ein Währungskorb mit fixen Wechselkursen für Euro und US-Dollar würde aus seiner Perspektive die Schweizer Interessen besser wahren.
Bei der geplanten Übernahme der Baseler Firma Syngenta durch den US-Konzern Monsanto wird es kartellrechtliche Probleme geben. Ein nächstes Gebot hängt davon ab, ob Monsanto Kaufinteressenten für diverse Unternehmensbereiche von Syngenta finden kann. Die grossen Schweizer Internet-Provider Swisscom und UPC Cablecom sind wegen mangelnder Netzneutralität in die Kritik und ins Visier der Wettbewerbskommission geraten. Eine Studie des Staatssekretariats für Migration bescheinigt einem grösseren Teil der Flüchtlinge in der Schweiz gute Arbeitsmarktfähigkeiten. In Las Vegas starb mit B. B. King am vergangenen Donnerstag eine Blues-Legende.
Nach der Wahl vor wenigen Tagen kann die britische Regierung bereits zur Tagesordnung übergehen. Am Montag benannte der Premierminister, David Cameron, sein neues Kabinett. In der laufenden Legislaturperiode können die Konservativen allein regieren. Auch die Vertreter der britischen Wirtschaft haben mehrheitlich den Wahlausgang begrüsst.
In den Medien geht es derzeit vor allem um das Verhältnis des Vereinigten Königreichs zur Europäischen Union. Das Referendum über die EU-Mitgliedschaft soll möglichst schon 2016 kommen, also ein Jahr früher als geplant. Ob Grossbritannien seine Sonderrolle in der EU zuvor durch entsprechende Verhandlungsergebnisse stärken kann, ist bisher nicht ausgemacht. Ein neues Unabhängigkeits-Referendum für Schottland hat Cameron zwar ausgeschlossen, aus den Wahlen sind die schottischen Nationalisten allerdings gestärkt hervorgegangen. Eine Frage ist jedoch auch vor welchen wirtschaftlichen Problemen Grossbritannien in den nächsten Jahren steht. Aus Sicht vieler Experten hat „die Insel“ ein Produktivitätsproblem, gegen das zumindest aus Sicht der Europäer vor allem staatlich gelenkte Strukturreformen helfen würden.
Schon seit einiger Zeit will der US-Konzern Monsanto den Baseler Pestizid-Hersteller Syngenta übernehmen. Nun geht das Ringen in die nächste Runde. Den Ausschlag dürfte am Ende die Höhe des Angebotes geben. Ende vergangener Woche hatte der Syngenta-Verwaltungsrat eine Offerte der Amerikaner in Höhe von 449 Franken pro Aktie zurückgewiesen.
Zeitgleich nannte einer der führenden 20 Syngenta-Aktionäre konkrete Zahlen: Bei einem Angebot von 500 Franken pro Anteilsschein respektive einem Kaufpreis von 45 Milliarden US-Dollar wäre der Handel wohl perfekt. Damit wäre ein Übernahmepoker abgeschlossen, das bereits vor mehr als einem Jahr begonnen hat.
In jüngerer Zeit sind aus den USA nur wenige positive Nachrichten aus der Wirtschaft auszumachen gewesen. Zwar ist der US-Dollar auf einem guten Kurs, jedoch zeigt die US-Wirtschaft eindeutige Stagnationstendenzen.
Die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und über 20 anderer Länder hat einen Währungskrieg in Gang gesetzt.
Am vergangenen Donnerstag haben die Briten ein neues Parlament gewählt. Premierminister Cameron und seine Konservativen können triumphieren – im britischen Unterhaus haben sie in den kommenden fünf Jahren die absolute Mehrheit. Innen- und aussenpolitisch stehen jedoch Veränderungen an. Schlüsselthemen sind das Verhältnis zu Europa und die Perspektiven Schottlands.
Die Glückwünsche aus Brüssel für David Cameron fielen gestern recht knapp und trocken aus. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker liess ausrichten, dass er auf eine „konstruktive Zusammenarbeit“ und einen „fairen Deal“ mit Grossbritannien hoffe. Gleichzeitig stellte er heraus, dass die vier Grundfreiheiten der Europäischen Union – der freie Verkehr von Personen, Dienstleistungen, Kapital und Waren – in ihrer Substanz nicht zur Debatte stünden. Zu Camerons Wahlversprechen ergeben sich hieraus perspektivisch Diskrepanzen.
Die Schweizer Wirtschaftsnachrichten werden nach wie vor vom starken Franken und den Negativzinsen beherrscht. Zudem bewerten viele Schweizer Firmen ihre Geschäftsaussichten wegen der Euro-Krise nicht mehr optimistisch. Der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Jean-Pierre Danthine, ist der Ansicht, dass die Schweizer das Franken-Hoch mitverursacht haben.
Aus Sicht des Notenbankers soll der Negativzins der SNB unter anderem die Auslandsinvestitionen von Schweizer Unternehmen treiben und damit die Nachfrage nach der Schweizer Währung limitieren. Verschiedene Top-Banker in der Schweiz gehen davon aus, dass sich an niedrigen bis negativen Zinsen auch international bis auf weiteres nichts ändern wird. Die wichtigsten aussenpolitischen Themen der vergangenen Woche waren die Wahlen in Grossbritannien und die Zukunft Griechenlands, das über seine Finanzpolitik nun möglicherweise eine Volksabstimmung initiiert.
Diesen Mittwoch hat Griechenland fristgerecht 200 Millionen Euro IWF gezahlt. In der kommenden Woche stehen weitere 756 Millionen Euro an. Nach aussen zeigen sich die Gläubiger des südeuropäischen Krisenstaates unerbittlich, hinter den Kulissen gibt es jedoch offenbar Debatten über einen Schuldenschnitt.
In einem Radiointerview stellte der griechische Verteidigungsminister Kostas Isichos – ein enger Vertrauter des griechischen Premierministers Alexis Tsipras – weitere Zahlungen allerdings in Frage, aus seiner Perspektive ist die wichtigste monetäre Aufgabe der Regierung derzeit die Auszahlung von Löhnen und Gehältern.
Der Niedergang nicht nur des Erdöl-, sondern auch anderer Rohstoffpreise führt zu einem Liquiditätsentzug in globalem Ausmass. Einige Analysten befürchten, dass sich auf den Finanzmärkten aus diesem Grund neue Verwerfungen entwickeln könnten.
Der Verfall des Ölpreises seit Mitte letzten Jahres löst in den Industrieländern zwiespältige Gefühle aus. Viele Verbraucher dürften sich über sinkende Energiekosten freuen. Gleichzeitig drückt nicht zuletzt der niedrige Ölpreis die Inflationsraten gegen oder sogar unter null – die Befürchtung einer Deflation treibt derzeit europaweit die Notenbanken um.
Eine mögliche „Flucht ins Bargeld“ ist eines der Szenarien, das der Schweizer Nationalbank (SNB) derzeit Kopfzerbrechen bereitet. Nach dem Top-Jahr 2014 hat die SNB im ersten Quartal 2015 Rekordverluste eingefahren; Grund ist vor allem die Euro-Krise, gegen welche die SNB derzeit nach Schutzmassnahmen sucht.
Inzwischen haben sich die Schweizer Währungshüter auch mit Planspielen beschäftigt, bei denen es um Notmassnahmen geht, falls der Kursverfall des Euro anhält. Um eine Medizin aus dem „Giftschrank“ handelt es sich bei allen Szenarien, die dafür in Frage kommen.
Am vergangenen Wochenende wurde Nepal von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht, dabei wurden grosse Teile des Landes verwüstet. Es ist absehbar, dass ein Wiederaufbau mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird.
Der Frankenkurs ist in den letzten Wochen wieder stärker unter Druck geraten, sehr wahrscheinlich interveniert die SNB auf den Devisenmärkten, um eine längerfristige Parität zum Euro zu verhindern. Der Mobilfunkanbieter Orange firmiert seit Donnerstag unter dem neuen Unternehmens- und Markennamen Salt. Mit einer Personalie aus Wolfsburg geht möglicherweise ein Stück Automobilgeschichte zu Ende – Ferdinand Piëch ist von seinem Amt als VW-Aufsichtsratsvorsitzender zurückgetreten. Auf dem Treffen der EU-Finanzminister in Riga gingen die Debatten um den Schuldenstreit in Griechenland in eine – ebenfalls ergebnislose – nächste Runde.
Das vergangene Wochenende könnte eine Zäsur in der europäischen Flüchtlingspolitik markieren. Vor der lybischen Küste starben am Sonntagmorgen mindestens 900 Menschen, die versuchten, auf einem überladenen Trawler die italienische Küste zu erreichen.
Schon am folgenden Montag gab es mehrere Beinahe-Katastrophen, die Mehrheit der in Seenot geratenen Flüchtlinge vor Malta sowie vor Rhodos konnte diesmal jedoch gerettet werden. Angesichts der Flüchtlingsströme werden die europäischen Länder nicht umhinkommen, ihre Asyl- und Flüchtlingspolitik zu überdenken.
Am 14. Juni 2015 steht in der Schweiz eine weitere Volksabstimmung an. Die stimmberechtigten Schweizerinnen und Schweizer müssen entscheiden, ob in der Eidgenossenschaft Massnahmen der Präimplantationsdiagnostik (PID) verboten bleiben oder durch eine Änderung der Bundesverfassung zugelassen werden sollen.
Gesundheitsminister Alain Berset (SP) warb am vergangenen Wochenende in einem Interview dafür, die PID in einem juristisch klar begrenzten Rahmen zu erlauben und die Situation in der Schweiz damit der Praxis anderer europäischer Länder anzugleichen. Aus seiner Perspektive und auch aus Sicht des Bundesrates ist die Schweiz mit ihrem Verbot der PID in Europa weitgehend isoliert. Berset argumentiert, dass Gegner der PID auch die Pränataldiagnostik oder legale Schwangerschaftsabbrüche nicht akzeptieren dürften. Die geltende Fristenlösung für den Abbruch einer Schwangerschaft hätten die Schweizer jedoch in mehreren Volksabstimmungen bestätigt.
Am Montag vor einer Woche – dem 13. April 2015 – ist der deutsche Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass im Alter von 87 Jahren in einem Lübecker Spital einer Infektion erlegen. Mit seinem Tod endet eine Ära. Auch der Schweiz war er in seinem persönlichen und literarischen Koordinatensystem über Jahrzehnte eng verbunden.
Günter Grass ging mit fast ungebrochener Kreativität aus diesem Leben. In der Woche vor seinem Tod beendete er sein aktuelles Buch – wenn er noch leben würde, hätten er und sein Verleger Gerhard Steidl jetzt mit den Feinarbeiten am Text begonnen. Grass´ letztes Werk heisst „Vonne Endlichkait“. Zum ersten Mal soll daraus am 12. Juni dieses Jahres zur Eröffnung des neuen Göttinger Grass-Archivs gelesen werden, eigentlich wollte der Schriftsteller diesen Part selber übernehmen. Mit seiner Verschmelzung von Prosa- und Lyriktexten ist „Vonne Endlichkait“ ein literarisches Experiment. Gleichzeitig schliesst sich damit ein Lebenskreis: Grass´ erste Buchveröffentlichung „Die Vorzüge der Windhühner“ (1956) vereinte – zu einem Zeitpunkt, zu dem noch nicht endgültig entschieden war, ob in der Biografie des Künstlers die Literatur oder die Bildhauerei eine prominente Rolle spielen würden – 41 Gedichte, einen Prosatext und eigene grafische Illustrationen.
In der zweiten Jahreshälfte 2014 fiel der Preis für Rohöl um knapp 50 Prozent. Das Hamburger Forschungsbüro Energycomment warnt jetzt in einer Studie vor einem Investitionsstau und einer allumfassenden Ölpreiskrise, welche die Abnehmer mittelfristig stark belasten könnte.
Die Studienergebnisse decken sich mit einer Analyse der US-amerikanischen Investmentbank Goldmann Sachs, die bereits Ende letzten Jahres zum Ergebnis kam, dass die Preisentwicklung auf dem Ölmarkt eine Investitionskrise zur Folge haben wird.