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Oldtimer-Nostalgie pur in Obwalden

14.06.2011 |  Von  |  Beitrag

Nostalgische Gefühle weckte bei tausenden Teilnehmern und Zuschauern am Pfingstwochenende das grosse „Oldtimer in Obwalden“-Treffen (O iO). Sarnen, Giswil und Engelberg verwandelten sich in ein Verkehrsmuseum, in dem mehr als 100 Jahre Automobil-Geschichte zu bestaunen waren. Mit dabei waren über 1500 Enthusiasten – die mit den Oldtimern – und offizielle Gäste (darunter 160 Kids und Sponsoren).

Zum schweizweit grössten Anlass auf Achse in der Zentralschweiz laden der Veranstalter Ruedi Müller und seine Crew jedes Jahr über Pfingsten ein. Für Jung und Alt lohnte sich der Ausflug zum Oldtimer-, Dampf- und Fotofest auch diesmal, schon wegen des „O iO“ Dampffestivals, das den ganzen Samstag in Giswil stattfand.

Ihre Freude liessen sich die begeisterten Teilnehmer und Zuschauer durch den zeitweiligen Regen nicht verderben. Die Enthusiasten, von denen viele passend zu ihren Oldtimern in standesgemässer Kleidung erschienen, zeigten sich als ganz normale, sympathische Zeitgenossen, die gerne mal das Rad der Zeit etwas zurückdrehen.

Schau der nostalgischen Stars auf Rädern in Sarnen

(Urheber: Herbert Bitzi)

Am Pfingstsamstag trafen von 522 angemeldeten Oldtimern trotz Regen 514 in Sarnen ein. Als sich das Wetter auflockerte, säumten schliesslich tausende Zuschauer die Strassen. Einen Höhepunkt bot den Besuchern die eifrig genutzten kostenlosen Passagierfahrten. Die Fahrer(innen) machten erstaunlicherweise mit, obwohl das Interieur nass wurde. Oldtimer sämtlicher Modelle und Marken gänzten in allen Farben. Das älteste Fahrzeug auf der Startliste: ein Flocken-Elektroauto von 1888. Allein die Modelle aus der Vorkriegszeit zählten über 100 Fahrzeuge. Besonders gut vertreten waren unter anderem die Marken Bentley (9 Fahrzeuge), Ford (39), Jaguar (26), MG (24) oder Rolls Royce (19).

Aber auch das Angebot an Sportwagen und Limousinen aus der Zeit nach 1945 beeindruckte. Da parkierten herrliche Mercedes-Benz Cabriolets und Coupés oder schnittige MGs der T-Baureihe neben diversen VW Käfern, Triumph, Hudson Studebaker und Opel Rekord. Schliesslich kürten die Besucher die schönsten Oldtimer mittels SMS. Das Rennen bei den Vorkriegsfahrzeugen machte auf Platz 1 der Fiat Fiacre von 1910 (Nummer 7). Bei den Nachkriegsmodellen gewann die Gunst des Publikums vorneweg der Cadillac Coupe de Ville von 1956 (Nummer 187).

Dampfwalzen, Eisenbahn und Traktoren in Giswil

(Urheber: Herbert Bitzi)

Mit der Oldtimer-Karawane ging es dann auf eine wunderschöne Fahrt durch Obwalden nach Giswil am Sarnersee, wo zeitgleich das Treffen „Giswil unter Dampf“ stattfand. Viele fröhliche Besucher standen Spalier, lachten und spendeten den Stars auf Rädern Beifall. In ganz besonderer Atmosphäre gab es dann den Apéro für die Enthusiasten und offiziellen Gäste. Nämlich bei der rauchenden Ballenberg Dampfbahn und zwischen den qualmenden Kaminen der sieben grossen und vier kleinen Dampfwalzen. Spannend war für die Besucher, die alten Dampfwalzen, die sich dreimal zum Corso aufreihten, in Betrieb zu erleben. Die prima Stimmung hielt trotz des am späten Nachmittag einsetzenden Regens an. Lachende Gesichter überall. Bei den Walzenmannschaften mit den schwarzen Gesichtern strahlten die Zähne besonders weiss.

Klassische Karossen in Engelberg

(Urheber: Herbert Bitzi)

Am Pfingstsonntag starteten bei Sonnenschein knapp über 400 Oldtimer in Sarnen um 9.45 Uhr ihre Fahrt nach Engelberg – die Cabrios mit offenen Dächern. Gerne liessen sich die Besucher von „O iO“-Bussen und Cars kostenlos von Sarnen mit ins Klosterdorf nehmen. Der Tross durfte zwei normalerweise gesperrte Routenabschnitte nutzen. Der erste Teil umfasste die Strasse auf der linken Seite der Engelberger Aa zwischen Dallenwil und Wolfenschiessen, der zweite Teil führte via Ghärst, Paradies, Schwand nach Engelberg. An vielen Stellen befanden sich Zuschauer und winkten den Fahrern in den vorbeiziehenden Fahrzeugen zu. Eifrig wurde geknipst, was vor die Linse kam. Im Kurpark liess sich ein repräsentativer Querschnitt der Oldtimer bewundern, die übrigen verteilten sich in ganz Engelberg. Scharenweise streiften die Besucher durch die Strassen und den Park und erfreuten sich an den schicken Karossen und den Alltagsautos von damals. Zu Ende ging das 12. „O iO“ mit der Verabschiedung der Gäste durch den Engelberger Gemeinderat, Hubert Mathis, und den Veranstalter. Den Besuchern und Teilnehmern hatte das Oldtimer-Event wieder einmal ein unvergessliches Erlebnis beschert.



 

Quelle: o-io.ch

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