Wer guckt die Fussball-WM 2011?

Haben Sie es schon mitgekommen? Es ist Fussball-WM! F-u-s-s-b-a-l-l-WM!! Wie bitte? Sie haben keine Fahne an ihr Auto gesteckt und fiebern bei diesem sportlichen Grossereignis nicht mit, sondern haben es sogar glatt verpasst?Falls dies der Fall ist, könnte es vielleicht daran liegen, dass diesmal nicht die Männer dem runden Leder hinterherjagen, sondern die Frauen.

Denn dass sich immer noch weit weniger Menschen für „Frauen am Ball“ interessieren als für die männlichen Kicker, ist unbestritten. Daran ändert auch nichts, dass die ARD am Sonntag zum WM-Auftakt Rekord-Einschaltquoten verkündete.

So sahen den 2:1-Auftaktsieg der deutschen Frauen gegen Kanada – übertragen aus dem Berliner Olympiastadion – ab 17.40 Uhr in der ARD durchschnittlich 14,09 Millionen Zuschauer. Das entspricht einem Marktanteil von 58,0 Prozent, womit die ARD den Tagessieg aller Sender verbuchte. „Das ist der Hammer, der pure Wahnsinn“, jubelte Ralf Scholt, der WM-Programmchef der ARD, und auch für Steffi Jones, Präsidentin des WM-Organisations-Komitees, war die TV-Quote ein „Traumergebnis“.

„Sensationell“ ist die Quote allerdings nur in der Hinsicht, dass die Fußballerinnen ihren eigenen Einschalt-Rekord schlugen. Dieser lag zuletzt bei 10,48 Millionen Zuschauern – so viele guckten das Frauen-WM-Finale gegen Schweden vor acht Jahren.

Von den Rekordwerten der Männer sind die Kickerinnen dagegen immer noch weit entfernt. Zum Vergleich: Bei der Männer-WM schalteten beim ersten Spiel Deutschlands gegen Australien am 13. Juni 2010 27,91 Mio. Zuschauer ein, was einem Marktanteil von 74,4% entspricht.

Vergleicht man die Zuschauerzahl vom Sonntag mit den Werten aller 64 WM-Spiele der Männer aus dem letzten Jahr, kommt das Auftaktspiel der Frauen-WM auf einen zehnten Rang. Ähnliche Werte wie die deutschen Frauen erreichten die Herren zuletzt in der EM-Qualifikation mit um die zehn Millionen Zuschauern.

Fazit: Trotz Aufwärtstrend bei den Zuschauerzahlen reicht der Frauenfussball an die Faszinationskraft, die der Männerfussball auf eine breite Masse ausübt, nach wie vor nicht heran. Dies wird sich auch bei dieser WM wieder einmal zeigen.

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Titelbild: Wolfgang Pfensig / pixelio.de

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