In der UNO nimmt die Schweiz eine Mittelposition ein

Beim Abstimmungsverhalten in der UNO nimmt die Schweiz eine mittlere Position ein, die von China genauso weit entfernt ist wie von den USA. Am nächsten steht die Eidgenossenschaft Japan.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse im Rahmen eines Forschungsprojektes, das vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt wird und heute in der NZZ veröffentlicht wurde. Die Forscher unter der Leitung von Professor Simon Hug (Universität Genf) untersuchten dazu das Abstimmungsverhalten der Schweiz in der UNO über die letzten zehn Jahre, soweit die Daten der Entscheide zugänglich sind.

Ein differenzierteres Bild ergibt sich, wenn man die Abstimmungen in zwei wichtigen Gremien gegenüberstellt: Während die Schweiz bei Abstimmungen in der Generalversammlung ziemlich genau in der Mitte zwischen China und den USA liegt, stellt sie sich im Menschenrechtsrat ganz in die Nähe der USA.

Nahostpolitik schafft Distanz der Schweiz zu den USA

So stimmte die Schweiz in der Generalversammlung zu rund 40 Prozent wie die USA – und gar zu 77 Prozent wie China. Forscher machen hierfür vor allem Resolutionen zur Nahostpolitik verantwortlich, bei denen die Schweiz näher an China als an den USA liegt. Ein Indiz dafür ist, dass ein weiteres Land ähnlich weit von Schweiz entfernt ist wie die USA: Gemeint ist Israel, das beim Abstimmungsverhalten nur zu knapp 50 Prozent mit der Schweiz übereinstimmt.

Bei Menschenrechtsfragen hingegen weist die Schweiz in weniger als 20 Prozent der Fälle Übereinstimmung mit China auf. Hier wiederum stellt sich die Eidgenossenschaft durch ihr Abstimmungsverhalten in grösste Nähe zu den USA.

Am nächsten steht die Eidgenossenschaft Japan, Georgien und Liechtenstein. Diese Länder vertreten zu mehr als 98 Prozent in der UNO die gleichen Positionen wie die Schweiz.

 

Quellen: NZZ, sda

Oberstes Bild: © Songquan Deng / shutterstock.com

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