Ex-BDP-Politiker bot Frau und Tochter „zur Schlachtung“ an: 17 Jahre Haft gefordert

Ein bizarrer und äusserst brutaler Fall aus der Sado-Maso-Szene wird heute Mittwoch vor dem Bezirksgericht Winterthur verhandelt. Angeklagt ist ein 53-jähriger Mann, der im Internet für eine Frau und deren Tochter einen „Schlächter“ suchte.

Der Mann – ein Ex-BDP-Politiker aus dem Bezirk Bülach – muss sich nun wegen Vorbereitungshandlungen zum Mord, Gewaltdarstellungen und Pornographie vor Gericht verantworten. Die Anklage fordert 17 Jahre Haft – sowie eine gleichzeitige ambulante Behandlung für psychisch schwer gestörte Täter.

In einem einschlägigen Internet-Forum hatte der Angeklagte im Jahr 2010 unter der Überschrift „Suche sadistische Herrschaften oder Metzger“ ein Inserat platziert. Darin forderte der ehemalige Verwaltungsangestellte dazu auf, eine ihm bekannte Frau sowie deren 12-jährige Tochter zu entführen, sexuell zu misshandeln und anschliessend zu töten. Von der Frau behauptete der Mann, dass sie masochistisch veranlagt sei. Unter ihrem Namen hatte er ihre richtige Adresse angegeben.

Wörtlich hiess es in der Annonce: „Devote-masochistische Mutter (27j/165/45 kg) mit Tochter (12j) sucht erfahrenen, strengen Herrn oder Sadisten, der uns zu willenlosen Geschöpfen erzieht. Sind auch an Schlachtung und Dolce interessierten Herren interessiert, die uns am Spiess braten wollen.“ Gegenüber der Polizei erläuterte der Mann später, dass mit „Dolce“ Kannibalismus gemeint sei.

Mehr als drei Dutzend Interessierte meldeten sich auf Schlächter-Inserat

Laut Anklageschrift sprangen auf das Schlächter-Inserat 39 Personen an. Einer von ihnen war ein Polizist, der sich als „idealer und sehr erfahrener Schlachtmeister“ ausgab. Mit Hilfe des verdeckten Ermittlers wurde der Mann schliesslich überführt und im Oktober 2010 inhaftiert. Seither sitzt er in Untersuchungshaft.

Wegen Raubmordes wurde der Angeklagte bereits zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, von denen er 10 Jahre im Gefängnis absass. Im Jahr 1988 hatte er auf einem Rastplatz im Kanton Bern eine 27-jährige Archäologin erschossen.

Vor Gericht bezeichnete der verurteilte Raubmörder das Schlächter-Inserat als einen „Jux“. In einer ersten Einvernahme hatte er allerdings die Tötungsabsichten zugegeben.

Beim Ehemann der geschädigten Frau handelt es sich um einen Parteikollegen des Angeklagten. Beide Männer gründeten zusammen die BDP-Sektion Embrachertal, wie Blick.ch berichtet. Er habe seinem Freund (einem Polizisten) im Scheidungskrieg helfen und dafür sorgen wollen, dass dessen Frau „von der Bildfläche verschwindet“, so der Angeklagte in einer Einvernahme. Die Frau sollte „von einem Schlächter abgeholt werden und nie mehr auftauchen“.

 

Quellen: sda, NZZ.ch, Tagesanzeiger.ch, Blick.ch
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