Verbraucher aufgepasst: Abzocke bei vermeintlich sicherer Geldanlage
von Sascha Bauer
In den letzten Jahren sind viele alte und neue Maschen von Betrügern bekannt geworden. Einer der aktuellsten Fälle wurde von einem Treuhänder inszeniert und hat bereits viele Schweizer Bürger um ihr Geld gebracht. Das Hinterhältige an diesem Trickbetrug ist, dass die vermeintliche Geldanlage von seriös anmutenden Agenten vermittelt und der Betrug erst nach einigen Jahren entdeckt wird.
Die Opfer bemerken den Schwindel zunächst nicht und glauben, viel Geld verdient zu haben. Sie erhalten regelmässige Auszahlungen und empfehlen die Geldanlage weiter. Dadurch geraten noch mehr Menschen in die Fänge der Betrüger und es entstehen Schäden in Millionenhöhe. Aktuelle Berichte sprechen von Einzelfällen, in welchen 700’000 Franken von einer einzigen Person erbeutet worden sind.
Alles scheint sicher zu sein – doch der Schein trügt
Die Agenten wenden sich entweder direkt an die Opfer oder werden von Bekannten empfohlen. Es geht darum, Geld gewinnbringend anzulegen. Investiert werden soll in Firmen sowohl im Ausland als auch im Inland. Beide Parteien vereinbaren eine jährliche Auszahlung der Zinsen, diese erfolgt wie festgelegt. Dadurch schöpfen die Opfer keinen Verdacht und gehen davon aus, das Geld sei sicher angelegt.
Sie sind mit den Zinsen zufrieden und bringen Bekannte und andere Familienangehörige gutgläubig dazu, ebenfalls zu investieren. Die Betrüger nehmen auch dieses Geld, zahlen es aber nie zurück. Es findet keine Investition statt und irgendwann ist von den vermeintlichen Treuhändern nichts mehr zu hören oder das Geld ist angeblich durch Marktveränderungen verloren gegangen.
In einigen Fällen können die Täter verhaftet werden
Sobald den Verbrauchern der Verdacht kommt, auf einen Trick hereingefallen zu sein, sollten sie sich an die Polizei wenden. Es gilt, schnell zu handeln, nur so können Verhaftungen stattfinden. In diesem Sommer wurde ein Fall bekannt, welcher zu einer Festnahme geführt hat. Eine 75-jährige Rentnerin erstattete Anzeige, nachdem sie 700’000 Franken investiert hatte und die Zinszahlungen ausgeblieben waren. Ob sie ihr Geld zurückerhält, ist fraglich, da die Konten des Betrügers keine grösseren Summen mehr aufweisen.
Wie sollen sich Verbraucher verhalten?
Wer Geld investieren möchte, sollte dies auf dem klassischen Wege bei einer Bank durchführen. So ist garantiert, dass auch tatsächlich eine Geldanlage erfolgt. Selbst wenn die vermeintlichen Treuhänder ihren Wohnsitz in Ortsnähe haben, müssen sie trotzdem keine ehrlichen Absichten haben. Bei jeder Anlage sollte kontrolliert werden, ob die Investition auch wirklich getätigt wurde. Verbraucher sollten sich alle Unterlagen zeigen lassen und somit die Angaben kontrollieren. Nur so kann eine Fehlinvestition verhindert werden.
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