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„Was hast du gesagt?“ – Handyempfang in Zügen soll verbessert werden

14.09.2014 |  Von  |  Beitrag

Schlechter Empfang und Verbindungsabbrüche im Zug können einem ganz schön auf die Nerven gehen. Zusammen mit den SBB wollen die drei Schweizer Mobilfunkanbieter dieses Problem jetzt lösen. So soll der Mobilfunkempfang in Regionalzügen verbessert werden, indem bis zum Jahr 2020 Signalverstärker und Aussenantennen in knapp 1700 Waggons installiert werden.

Damit dieses Projekt allerdings in die Tat umgesetzt werden kann, müssen sich Bund und Kantone an den Gesamtkosten von mehr als 300 Millionen Franken beteiligen. Wie Sunrise, Swisscom und Orange kürzlich gemeinsam mitteilten, seien entsprechende Verhandlungen mit dem Bund bereits im Gange.

Bund und Kantone sollen einen Teil der Kosten tragen

Beschlossen ist bereits, dass die SBB und das Konsortium InTrainCom, ein Zusammenschluss der Mobilfunkanbieter, jeweils einen Teil der Kosten übernehmen werden. Nähere Angaben über die genaue Verteilung der Anteile machte SBB-Sprecher Reto Schärli aber bisher nicht. Dieser Punkt wäre noch Gegenstand der laufenden Verhandlungen. Da der Regionalverkehr jeweils von den einzelnen Kantonen bestellt und bezahlt wird, müssen Verhandlungen aber nicht nur mit dem Bund stattfinden, sondern auch mit den einzelnen Kantonen.

Stabilere Verbindungen und schnelleres Internet

Laut SBB-Sprecher Schärli soll das 3G-Signal verstärkt werden, wodurch künftig rund 900’000 Bahnpassagiere pro Tag eine bessere Handyverbindung erhalten würden. Mobiltelefone und andere Geräte, die über dieses Signal das Internet nutzen, können dann in Zukunft von der geplanten Verbesserung profitieren. Die Verantwortlichen scheinen auf jeden Fall davon überzeugt, dass die Verhandlungen mit dem Bund und den Kantonen positiv ausgehen werden, denn die Vorbereitungen für den Einbau in die Bahnwagen sind bereits im Gange. So sollen noch in diesem Jahr die Doppelstockzüge, die unter anderem auf dem S-Bahn-Netz der Stadt Zürich verkehren, mit den Repeatern ausgerüstet werden. Ab 2015 sollen dann weitere S-Bahn- und Regionalverkehrszüge folgen. In Fernverkehrszügen können die Bahnreisenden jetzt schon bessere Mobilfunkverbindungen geniessen. Laut Mitteilung haben SBB und InTrainComm bereits in 90 Prozent der Flotte Repeater installiert und bis Ende des Jahres sollen auch noch die restlichen Wagen folgen. Zudem planen die SBB, bis Ende 2015 in rund 100 Bahnhöfen kostenlose Internetzugänge einzurichten.

Pro Bahn ist für die Nachrüstung

Auch aus Sicht von Pro Bahn Schweiz ist die Nachrüstung der Regionalzüge nötig. Laut Pro-Bahn-Präsident Kurt Schreiber würden sich zwar längst nicht so viele Passagiere in Regionalzügen über schlechten Empfang beschweren wie früher in den Fernzügen, dies schiebt man bei Pro Bahn aber auf die in der Regel kürzeren Fahrzeiten im Regionalverkehr.

 

Oberstes Bild: © Peter Bernik – Shutterstock.com

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