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Wie man Ischias-Beschwerden erfolgreich erkennt, behandelt und ihnen vorbeugt

15.10.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Niemand würde sich bei Ohren-, Bauch- oder Kopfschmerzen über die Existenz des Trommelfells, des Magens oder des Sehnervs beschweren. Das wäre ja absurd! Hat dieselbe Person allerdings vom Rücken ausgehende Schmerzen, die sich über den Po hin ins Bein und sogar bis in den Fuss nach unten ziehen, hört man ein mit Leidensmine versehenes „Ich habe Ischias“.

Daran ist eigentlich nichts Belustigendes, da das beschriebene Symptom tatsächlich quälend ist und den Betroffenen leiden lässt. Dennoch hat derjenige dann nicht lediglich „Ischias“, sondern viel mehr eine sogenannte Ischialgie oder Ischias-Beschwerden.

Eigentlich ist der Ischias nämlich immer da. Es handelt sich dabei um einen Körperteil, den sogar die Mediziner falsch benannt haben und ihm den Namen „nervus ischiadicus“ gegeben, was suggeriert, dass es sich beim Ischias um einen Nerv handelt. Das ist allerdings nicht der Fall, denn er ist nur eine Bindegewebshülle, die die Nervenstränge des Waden- und Schienbeins führt. Und zwar von der Region um den Po herum über das Hüftgelenk und die Oberschenkel-Rückseite bis in die Kniekehle. Erst dort endet das Nervenbündel und setzt danach die beiden getrennten Stränge wieder frei. Es ist also völlig normal, einen Ischias zu haben, beklagen muss man diese Tatsache nicht.

Es kann leicht zu einer Erkrankung des Ischias‘ kommen, da er auf seinem Weg durch den Körper zahlreiche kritische Stellen passiert. Diese Erkrankungen treten dann oft einseitig und akut auf. Bei der Beschreibung des damit verbundenen Schmerzes sind sich die Betroffenen aber einig: „Dumpf ziehend“ und „bohrend“ sei er. Dabei wird er jedoch als unterschiedlich stark empfunden. Manche fühlen einen extrem starken Schmerz, andere sind nur leicht betroffen, vergleichbar in etwa mit Wehen, die unterschiedliche Frauen unterschiedlich stark empfinden. Bei Niesen und Husten, also Handlungen, die reflexhaft von statten gehen, verstärken sich die Ischias-Beschwerden.

Ausserdem können am Fuss und/oder Unterschenkel des Beines Taubheit, Hautkribbeln und Muskellähmungen, sogenannte Empfindungsstörungen, auftreten.

Schon an der Schonhaltung ihrer Patienten erkennen die meisten Ärzte eine Ischias-Erkrankung. Diese Haltung zeichnet sich dadurch aus, dass das betroffene Bein bei einem schief gelegten Oberkörper angewinkelt und nach aussen gekehrt wird. In schweren Fällen lassen sich darüber hinaus Einschränkungen der Blasen- und Darmfunktion und neurologische Störungen feststellen.

In einer Überreizung des Ischias‘ finden alle genannten Symptome ihren Ursprung. Die Auslöser dafür wiederum können vielfältig sein, da dieser viele Bereiche des Körpers passiert. Eine verspannte Rückenmuskulatur, eine Nervenentzündung, ein Bandscheibenvorfall oder die Reizung bzw. Quetschung der Lendenwirbelsäule können verantwortlich sein.[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]

Ischias-Beschwerden betreffen vor allem die 30- bis 35-Jährigen-die verschiedenen Therapien sorgen dafür, dass die Muskulatur gelockert wird. (Bild: Kzenon / Shutterstock.com)

Ischias-Beschwerden betreffen vor allem die 30- bis 35-Jährigen-die verschiedenen Therapien sorgen dafür, dass die Muskulatur gelockert wird. (Bild: Kzenon / Shutterstock.com)

[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Statistisch gesehen sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Das typische Alter für Ischias-Beschwerden liegt erstaunlicherweise bereits zwischen dem 30. und 35. Lebensjahr.

Bevor Ärzte die Ischias-Schmerzen behandeln können, muss geklärt werden, welche Ursache der Krankheit zugrunde liegt. Erst wenn diese beseitigt sind, kann mit Anwendungen zur Schmerz-Therapie begonnen werden. Zum Einsatz kommen hier Wärmepflaster, Massagen, Schlammpackungen oder Rotlicht. All diese Dinge sorgen dafür, dass die Muskulatur im Ischias-Bereich gelockert wird.

Die Behandlung des Schmerzes kann über einen längeren Zeitraum andauern. Das ist davon abhängig, wie lange die Ischias-Erkrankung im Vorfeld schon bestand. Das gilt auch dann, wenn die eigentliche Ursache der Schmerzen schon behoben worden ist.

Als Patient kann man seine eigene Genesung unterstützen, nämlich dadurch, dass man die sogenannte Stufenlagerung einnimmt, bei der die Beine mithilfe eines untergeschobenen Podests wie in der Sitzposition angewinkelt werden. Selbstverständlich kann man zur Unterstützung der Therapie auch immer Schmerzmittel oder alternative Behandlungsmethoden in Anspruch nehmen – je nach Einstellung und Vorliebe.

Vom Arzt bekommt man gewöhnlich im Anschluss an die Therapie noch eine physiotherapeutische Behandlung verordnet, bei der die Bänder und Sehnen der Rückenwirbelsäule durch gezielt eingesetzte gymnastische Übungen gestärkt werden. Auch die umgebende Muskulatur wird stabilisiert, damit der Ischias in Zukunft bei körperlicher Belastung besser geschützt werden kann.

War die Ursache der Erkrankung eine Wirbelverrenkung- oder Blockade, wird oft eine schmerzhafte, aber wirkungsvolle chiropraktische Behandlungsmassnahme verordnet. Bei Bandscheiben-Problemen, neurologischen Beschwerden oder einer inneren Organ-Störung kann gegen die Ischias-Beschwerden häufig nur mit einer Operation vorgegangen werden.

Dazu muss man es jedoch nicht kommen lassen. Vorbeugende Übungen empfehlen sich als Prophylaxe-Massnahme. Dabei kommen die gleichen Ansätze wie auch während der Therapie zum Einsatz. Rückenschulen und Aqua-Kurse bieten für Betroffene oder Bedrohte eine Möglichkeit zu lernen, wie die Gelenke und die Muskulatur im Ischias-Bereich wirkungsvoll gekräftigt werden können. Die dort einstudierten Bewegungsabläufe sind häufig so einfach, dass man sie im Anschluss hervorragend in den Alltag integrieren kann. Eine erfolgreiche Prävention für das Problem Ischias-Erkrankung kann also durch regelmässige Übungen in Schach gehalten werden.

 

Oberstes Bild: © Staras – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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