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Vortragstour Dan Izzett: Trotz Lepra-Amputation eine Ermutigung

16.10.2014 |  Von  |  Beitrag

Der Mann mit der Glocke und den Rufen «Unrein, unrein» aus dem Film «Ben Hur» kam Dan Izzett in den Sinn, als er die Diagnose Lepra erhielt. Wegen der heimtückischen Krankheit verlor er ein Bein. Dennoch wurde der weisse Simbabwer zur Ermutigung von vielen. Ab Freitag, 17. Oktober ist er nun auf einer Vortragstour durch die Schweiz. Er steht auch für Interviews zur Verfügung.

Herzogenbuchsee, 16. Oktober 2014. Er hat jede Regel gebrochen: Eigentlich bekommen Menschen aus der Mittelschicht kein Lepra. Und solche mit weisser Hautfarbe ebenfalls kaum. Doch Dan Izzett aus Simbabwe wurde schon in jungen Jahren mit dem Bakterium infiziert. Beinahe dreissig Jahre lebte Izzett mit diesem Geheimnis. Wenn jemand fragte, warum er ein Bein hatte amputieren müssen, antwortete er stets, dass dies wegen einer bakteriellen Erkrankung gewesen sei – mit dieser Auskunft gaben sich die Fragesteller jeweils zufrieden.

Ein Bein muss amputiert werden

Dan Izzett kämpfte. Aber nicht gegen die Krankheit, sondern als Soldat im Krieg gegen die Rebellen in seiner Heimat Simbabwe. Nach der Zeit in der Armee leistete er harte Arbeit bei mehreren Staudammprojekten. Bis sein Körper nicht mehr konnte. Nach mehreren Fehldiagnosen die sich über Jahre dahinzogen wurde sein Schicksal erkannt: Lepra. Eine niederschmetternde Diagnose. Ihm kam in den Sinn, wie der Lepra-Kranke im Film «Ben Hur» mit einer Glocke läuten musste. Dazu musste er die Leute mit «Unrein, unrein!»-Rufen warnen. Aus Angst vor dem Stigma und davor Ausgestossen zu werden, verheimlichte er die Krankheit. Anstecken konnte er nach Einnahme von Medikamenten ja niemanden mehr. Eine Infektion, aufgrund der Krankheit, führte dazu, dass er ein Bein amputieren musste. Doch Dan gab nicht auf. Er wurde Pfarrer und ermutigte viele Menschen.



Engagiert für Leprakranke

Auch setzte er sich für Personen ein, die am Rande der Gesellschaft lebten. Später auch für Lepra-Kranke in verschiedenen Ländern. Trotz seines Schicksal ist Dan Izzett ein fröhlicher Mensch und Menschenfreund geblieben. Einen Einblick in sein Leben gewährt er im kürzlich erschienen Buch «Ein Mann, ein Bein», sowie auf einer Vortragstour vom 17. Oktober bis 6. November in der Schweiz. In dieser Zeit steht er gerne für Interviews zur Verfügung.

Daniel Gerber


Weiterführende Links:

Daten der Vortragsreihe

Webseite der Lepramission Schweiz


 

Oberstes Bild: Buchcover von Dan Izzetts Buch „Ein Mann, ein Bein“ (mit Daniel Gerber)

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