Halloween - wie viel Grusel ist für Kinder schadlos?

Zombie-Figuren, realistisch geschminkte Monster, Vampire voller Kunstblut und auf andere Horror-Klassiker bezogene Kostüme dominieren die Szenerie an Halloween. Da fragen sich nicht wenige Eltern, in welcher Menge diese Horror-Gestalten noch tragbar und „unschädlich“ fürs Kindergemüt sind – gerade wenn die Kinder klein sind. In welcher Konzentration ist „Grusel“ für Kinder eventuell sogar „gut“?

Nach Halloween ist vor der Fasnacht und auch da stehen die klassischen Umzüge mit maskierten und teils schaurig anzusehenden Kostümen an. Gerade Basel-Stadt ist über die Grenzen der Schweiz bekannt für seinen Fasnachtsumzug, welcher der grösste der gesamten Schweiz ist. Wie bereitet man seine Kinder zweckmässig darauf vor?

Körperkontakt zu den Eltern hilft Ängste überwinden

Bevor es auf die eher besinnliche Zeit vor Weihnachten zugeht, lässt man es weltweit mit Halloween nochmals so richtig krachen. Gestalten in schaurigen Kostümen können Kindern massive Ängste einjagen. Doch soll man nun die Kinder von den Kostümierten fernhalten? Nein, nicht unbedingt, sagen erfahrene Familientherapeuten. Kinder, so die klare Aussage, sollen und dürfen ruhig mit Ängsten konfrontiert werden, sofern es sich in Grenzen hält. Die Grenzpunkte setzen grundsätzlich die Kinder selbst und darum ist es an den Eltern genau hinzuschauen, wie das Kind reagiert. Kommt es zu Angstreaktionen, ist es wichtig, das nicht nur ernst zu nehmen, sondern dem Kind auch zur Seite zu stehen. Dabei kann es hilfreich sein, wenn man die Location kurz mit dem Kind verlässt und erklärend aktiv wird. Ein „Ich will jetzt gehen“ darf niemals ignoriert werden. Doch oftmals hilft es schon, wenn Eltern mit dem Kind den direkten Körperkontakt suchen und so symbolisieren, man ist für das Kind da. Egal was auch passieren mag. Den Satz „Stell dich nicht an, denn du musst keine Angst haben“ sollte man sich als Eltern auf jeden Fall „schenken“, denn er zeigt deutlich, die Ängste des Kindes werden nicht für voll genommen.

Falsch wäre es, Kinder generell vor den Konfrontationen mit Gut und Böse generell fernzuhalten. Nur wer damit umzugehen lernt, vermag es sich Leitbilder zu schaffen, Orientierungspunkte fürs Leben zu kreieren. Die Welt um uns herum ist nicht nur gut. Eltern müssen sich bei Ängsten vor Augen halten, dass man mit Rationalität bei Kindern keine Erfolge erzielen wird. Angst hat man oder man hat sie nicht. Kinder können, egal wie gut man ihnen erklärt, es sei nur ein Kostüm, diese Tatsache schnell wieder vergessen und das böse Kostüm wird zur Realität. Lassen Sie Ihr Kind Ängste erleben, aber sorgen Sie dafür, dass Sie stets der Rettungsring sind, der es aus der vermeintlichen Gefahr bringt. Das gilt übrigens auch für Ängste vor dem Chlaus.

 

Oberstes Bild: © Pressmaster – Shutterstock.com

MEHR LESEN